Sollte man mit 16 schon wählen dürfen?

Das Ergebnis basiert auf 30 Abstimmungen

Ich bin dafür,weil... 50%
Ich bin dagegen,weil... 50%

21 Antworten

Ich bin dafür,weil...

Da es ein Wahlrecht und keine Pflicht ist, fände ich es ok wenn man schon mit 16 wählen könnte, sollte man sich für Politik interessieren.

Wünschenswert wäre dann jedoch wenn in der Schule Politik unterrichtet würde und man das aktuelle Geschehen behandelt.


luibrand  20.09.2019, 15:59

Jou, politische Bildung sollte ab der 9ten Klasse Pflichtfach sein !

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Ich bin dafür,weil...

Viele junge Menschen haben schon ihr 21. Lebensjahr abgeschlossen, wenn sie das erste mal an einer Bundestagswahl beteiligt sein dürfen. Das klingt jetzt etwas makaber und böse, aber gleichzeitig darf Opa Hans mit seinen 98 Jahren wählen gehen und bestimmen, wie die Politik der nächsten 4 Jahre aussieht, selbst wenn er nicht einmal mehr ein ganzes davon lebt. Diese 4 Jahre können aber Auswirkungen haben, die sich über die nächsten 15 Jahre ziehen... Mit 16 sind die meisten Jugendlichen schon in der Lage, ihre Wahlpflicht ernst wahrzunehmen, bzw. die die es nicht sind sind es auch mit 20 noch nicht in den meisten Fällen. Wahlalter ab 16 heißt auch nicht, dass jede Person mit 16 an einer Wahl teilnimmt, das heißt nur, das ist der frühste Zeitpunkt, an dem man Wahlberechtigt ist.

Noch dazu kommt, dass es gerade für junge Menschen, die idealerweise noch die Schule besuchen, zentral wichtig ist, wie die Politik aussieht wenn sie aus der Schule raus sind. Wer nicht gerade ein Gymnasium besucht und danach vor hat zu studieren, kümmert sich etwa im Alter von 16-18 um eine Ausbildung und wird danach arbeiten, also voll im Erwachsenenleben angekommen sein. Wie die Welt dieser jungen Menschen aussieht, sollen jetzt die bestimmen, die schon darin sind? Es würde unserer Gesellschaft durchaus gut tun, ein wenig frischen Wind zu erfahren, von Menschen, die noch nicht vom Extremkapitalismus wie wir ihn leben verdorben wurden.
Abgesehen davon finde ich es schon eine verdrehte Logik unseres Staates, zu sagen "du bist 16 Jahre alt, du bist alt genug, um zu entscheiden, welchen Beruf du für den Rest deines Lebens ausüben wirst. Wählen? Nein, du bist nicht reif genug, da müsstest du schon älter sein um da eine sinnvolle Stimme abzugeben." Mit 16 verlangt der Staat in diversen Bereichen eine gewisse Reife, gleichzeitig traut er es den Jugendlichen, die diese Reife beweisen müssen aber nicht zu, mit darüber zu bestimmen, wie ihr Land regiert wird.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Teilgebiet meines Studiums

Die alltäglichen Fragen der unter 18 jährigen User im Politik-Bereich lassen nicht gerade auf eine Mündigkeit schließen. Deshalb Nein.

Zumal man mit 16 noch nicht in der Lage ist eine vernünftige Wahlentscheidung zu treffen. Erst in der gymnasialen Oberstufe lernt man die Zusammenhänge der Politik kennen. Und mit 16 tritt man erst in die Oberstufe ein.

Zu meiner Jugendzeit war es zudem bei vielen cool, wenn man die NPD bei den U18-Abstimmungen in den Schulen gewählt hat. Heute ist es eher die AfD. Was für die Kinder Spaß ist, ist für den Rest der Bevölkerung bitterer Ernst. Man sollte deswegen erst dann wählen können, wenn man auch direkt mit der Lebenswirklichkeit konfrontiert wird. Während der Schulzeit im Elternhaus ist man davon noch relativ abgeschirmt.

Ich bin dagegen,weil...

... es dem Großteil der 16-Jährigen noch an der nötigen Bildung, Reife und dem Weitblick mangelt und sie somit noch nicht eine solche Verantwortung tragen können. Dies festzustellen ist nicht herablassend, sondern eine schlichte Tatsache. Jeder von uns war mal 16 und ich bin froh, dass jeder (mich eingeschlossen) in diesem Alter noch nicht zur Wahl antreten durfte.

Ja, es gibt Leute, die sagen: Aber es gibt doch so viele Erwachsene, die auch total ungebildet und naiv sind. Das stimmt und das ist schlimm genug. Dennoch ist Erwachsenen im Kern dann doch mehr Weitblick zuzutrauen als dem durchschnittlichen 16-Jährigen und wenn man einmal eine Umfrage zu politischen Grundkenntnissen machen würde, dann würden Erwachsene definitiv auch besser abschneiden. Das ist auch keine Schande, sondern ganz normal.

Stell dir den deutschen Bundestag wie ein Krankenhaus vor, in dem dein Opa im Sterben liegt - du würdest nicht wollen, dass ein junger total unerfahrener Praktikant die lebensentscheidende Operation durchführt, oder? Genau so ist es mit Deutschland und den 16-jährigen Bürgern, die über den nächsten Bundeskanzler entscheiden.


NickSiedens 
Fragesteller
 17.09.2019, 19:11

Super Beispiel "Stell dir den deutschen Bundestag wie ein Krankenhaus vor, in dem dein Opa im Sterben liegt - du würdest nicht wollen, dass ein junger total unerfahrener Praktikant die lebensentscheidende Operation durchführt, oder? Genau so ist es mit Deutschland und den 16-jährigen Bürgern, die über den nächsten Bundeskanzler entscheiden."

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luibrand  18.09.2019, 21:43
@NickSiedens

16jährige sind eine Minderheit in D. ! Es ist total vermessen, 16jährigen eine rationelle Entscheidung abzusprechen und dabei eine Phobie vorzuschieben, diese Minderheit würde dann den falschen BK "bestimmen" !

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IQhaipdling  18.09.2019, 13:02
Stell dir den deutschen Bundestag wie ein Krankenhaus vor, in dem dein Opa im Sterben liegt - du würdest nicht wollen, dass ein junger total unerfahrener Praktikant die lebensentscheidende Operation durchführt, oder? Genau so ist es mit Deutschland und den 16-jährigen Bürgern, die über den nächsten Bundeskanzler entscheiden.

Ich möchte aber dass der Praktikant auch im OP ist, damit es zu dem Zeitpunkt, in dem ich der im sterben liegende Opa bin, auch erfahrene Ärzte gibt.

Im OP ist er nur wenn er dazugehört - also muss er wählen dürfen

Du stellst das ja so dar, als wenn die Abermillionen 16-Järigen in diesem Land die 2 Dutzend Erwachsenen überstimmen könnten

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charismaticus  18.09.2019, 14:26
@IQhaipdling
Ich möchte aber dass der Praktikant auch im OP ist, damit es zu dem Zeitpunkt, in dem ich der im sterben liegende Opa bin, auch erfahrene Ärzte gibt.

Zwischen "im OP-Saal sein" ( = sich mit Politik beschäftigen und z.B. durch eigenes Engagement einbringen, in Parteien oder Organisationen) und "die OP durchführen" ( = selber wählen) gibt es dann aber doch einen Unterschied.

Du stellst das ja so dar, als wenn die Abermillionen 16-Järigen in diesem Land die 2 Dutzend Erwachsenen überstimmen könnten

Es geht nicht um das Überstimmen, sondern darum, ob man überhaupt wählen darf oder nicht. Ich halte es wie gesagt für eine zu große Verantwortung, die man mit 16 noch nicht tragen kann. Ich habe ja bei mir selbst gesehen, wie ich mit 16 noch komplett andere und naive politische Ansichten hatte, als ich es heute habe.

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IQhaipdling  18.09.2019, 14:45
@charismaticus

Ich bin der Meinung, wenn man 16-jährige mit kleinen Motorrädern (125 ccm) auf den Straßenverkehr loslassen darf, weil sie schon die dafür notwendige Reife haben, dann kann man getrost davon ausgehen, dass sie auch die notwendige Reife haben, bei einer Wahl ein Kreuz zu setzen.

16-jährige sind Teil des Arbeitslebens (auch wenn sie im Idealfall natürlich erst eine Ausbildung absolvieren), zahlen Steuern und sollten deshalb auch mitbestimmen dürfen

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Ich bin dafür,weil...

ich wäre dafür, sofern in der Schule mehr über das Thema aufgeklärt wird bzw mehr über die einzelnen Parteien etc beigebracht wird.

Allerdings interessieren sich viele nicht für Politik oder sind nicht ganz so offen zu dem Schulstoff und wählen dann, ohne dich der Wirkung bewusst zu sein, eine Partei, die absolut nicht deren idealen oder Wünschen entspricht


luibrand  17.09.2019, 15:37

Das ist eine unbegründete Phobie. Eine Partei die mir in ihren Äußerungen und öffentlichem Gebahren mißfällt, die wähle ich nicht ! Dazu brauche ich nicht zwingend das Parteiprogramm zu kennen. Das ist bei einem durchschnittlich intelligenten Jungbürger nicht anders !

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