Sollte man Fakten und Quelle blind vertrauen oder sollte man die trotzdem krtisch hinterfragen?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Blindes Vertrauen ist nie gut, denn es gibt genug Lügner und Tatsachenverdreher auf der Welt. Und man muss immer schauen, was denn genau die Aussage ist, der man glaubt oder nicht.

Nicht jeder spricht die Wahrheit, auch wenn er so tut. Und es ist nicht allzu schwer, einen falschen Eindruck zu erzeugen, indem man zwar wahre Dinge ausspricht, aber nur einen Teil der Wahrheit und andere Fakten unterschlägt. Gerade im politischen Themenfeld ist es unbedingt notwendig, zu hinterfragen ob die Person, die etwas behauptet, ein persönliches Interesse daran hat, sich die Dinge hinzubiegen. Und im Zweifel sollte man lieber die Aussagen unterschiedlicher Interessenssphären angucken und miteinander vergleichen. Die Aussagen, bei denen sich alle einig sind, sind am wahrscheinlichsten korrekt.

In der Wissenschaft (direkte wissenschaftliche Veröffentlichungen, nicht deren Wiedergabe in den Breitenmedien) kann man sich tendenziell darauf verlassen, dass niemand bewusst lügt. Aber trotzdem muss man z.B. die Methodik anschauen, die zu den gemachten Aussagen und Schlüssen führt und merkt ggf., dass der betreffende Wissenschaftler zwar die reine Wahrheit über seine Forschungsergebnisse sagt, aber die Untersuchungsmethodik einfach Müll war und man den Aussagen deshalb nicht allzu sehr glauben sollte.

Je angesehener ein Wissenschaftler ist, desto seltener kommt sowas vor. Denn die Publikationen angesehener Wissenschaftler werden von vielen Fachkollegen gelesen und durchanalysiert - es fällt auf, wenn da handwerkliche Fehler drin sind oder unpassende Schlüsse gezogen werden.

Aber auch hier: Es gibt Wissenschaften, die viel interpretieren (z.B. Politologie, Psychologie...) und Wissenschaften, die konkretes Faktenwissen schaffen (z.B: Mathematik, Physik...).

Ab wann vertraut hier eure Quelle und ab wann nicht?

Ich neige dazu, einer Quelle dann zu vertrauen, wenn sie allgemein als Fachquelle anerkannt ist, sie ihre Methodik schlüssig offen legt und auf mögliche alternative Deutungen der Untersuchungsergebnisse eingeht, v.a. aus welchen Gründen diese für falsch gehalten werden.

Ansonsten versuche ich immer, unterschiedliche Seiten zu betrachten. Wenn eine eher linke und populistische TAZ und eine eher konservative und tiefgründige NZZ sich in einer Aussage übereinstimmen, ist nicht anzunehmen dass dahinter tendenziöse Verzerrung steckt, sondern es wird der Wahrheit recht nahe kommen.

Und noch eine Frage an euch kann eine Meinung eine Lüge sein?

Nein.

Aber die Aussagen, aus denen du dir deine Meinung gebildet hast und mit denen du sie begründest, können unwahr oder verzerrt sein.

Und es ist auch möglich, dass du nicht deutlich genug erkennbar gemacht hast, was deine Meinung ist und was du für eine Tatsache hälst.

Gianpiero545 
Fragesteller
 13.02.2024, 17:29

Danke für deine tolle Antwort.

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Man sollte seiner Erfahrung vertrauen. Wenn sich eine Quelle in der Vergangenheit immer wieder als seriös erwiesen hat, dann gibt es keinen Grund anzunehmen, dass diese Quelle plötzlich aus reiner Boshaftigkeit Lügen verbreitet.

Anderen Quellen, die in der Vergangenheit immer wieder Lügen verbreitet haben, wie das russische oder chinesische Fernsehen, sollte man auf gar keinen Fall vertrauen.

Gianpiero545 
Fragesteller
 13.02.2024, 17:03

Ich bedanke mich für deine antwort. Ich tue trotzdem manche sachen hinterfragen.

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Fuchssprung  13.02.2024, 17:25
@Gianpiero545

Das solltest du auch. Niemand sollte blind glauben. Nur kann man eben nicht jede Nachricht hinterfragen. Das ist unmöglich. Dann hätte man keine Zeit mehr für andere Dinge.

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Quellen sind auch nur menschengemachte Meinungen. Um Gewissheit zu erhalten, muss ich diverse (!!) Quellen zum selben Thema zu Rate ziehen. Je mehr Quellen einer Ansicht / Begebenheit zustimmen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass ich der WAHRHEIT nahe komme.

Was überhaupt sind FAKTEN ?! Jedes beispielsweise historische Faktum kann so oder so gesehen werden.

Ich wohne in der Stadt xyz, dort in der vbn-Straße. DAS ist ein Fakt.

Ansonsten misstraue ich AUCH Fakten.,

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Gianpiero545 
Fragesteller
 13.02.2024, 17:08

ich bedanke mich für deine antwort

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Fakten sind nachweisbare Sachverhalte. Zum Beispiel, dass der Klimawandel definitiv durch den Menschen beschleunigt wird. Fakten brauchst du nicht zu hinterfragen, es sei denn sie sind alternativ.

Quellen solltest du immer hinterfragen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bachelor of Arts in Soziologie & Ethnologie
Gianpiero545 
Fragesteller
 13.02.2024, 17:03

Naja Fakten können aber auch hinterfragt werden. Aber danke für deine antwot

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Nudelauflauf28  13.02.2024, 17:05
@Gianpiero545

Tatsächlich nicht. Fakten sind Tatsachen. Die Erde ist rund (zwar nicht kugelrund, aber rund) - ist ein Fakt, der nicht hinterfragt werden muss.

Oder, dass über 90% der Währung weltweit digital ist - ein Fakt.

Sowas zu hinterfragen ist einfach nur unsinnig.

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Nudelauflauf28  13.02.2024, 17:07
@Gianpiero545

Klar, Unsicherheit ist normal und kritisches Hinterfragen ist immer gesund. Aber man sollte dann nicht in gefährliche Alternativfakten abdriften.

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Dogetastisch  13.02.2024, 17:03

Passrnder wäre wohl die Fprmulierung "angebliche Fakten".

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Nudelauflauf28  13.02.2024, 17:06
@Dogetastisch

Ja, angebliche Fakten sollten natürlich nicht nur hinterfragt, sondern auch "entkräftet" werden, wenn es sich um offensichtlichen Unsinn handelt.

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Guten Tag ,

ich denke das es eine schwierige Frage mit einer mindestens ebenso schwierigeren Antwort ist.

Grundsätzlich und allgemein sollte man sich aber in erster Linie der Frage stellen

Wer steckt hinter der Quelle/dem Fakt ??

ist es neutral/objektiv oder eben nicht.

Denn manchmal ist es auch so das es klar Menschen gibt die eine subjektive Ansicht/Meinung als neutralen Fakt bewerben und abtun oder den zentralen Unterschied beider Dinge nicht wirklich erkennen.

Aber vielleicht erzähle ich Unsinn - hoffe es aber nicht...