Sollte man Bettlern (nach Kant und dem Utilitarismus) Geld geben?

2 Antworten

Meine Antwort wäre jein. Es gibt tausende Gründe, warum jemand bettelt, und für Dritte ist es nicht möglich, wirklich alle Hintergründe zu kennen und dann auch noch korrekt zu bewerten.

Im Prinzip besteht immer die Ungewißheit, ob man aus sozialer Gesinnung heraus Geld geben sollte oder sich aus erzieherischen Gründen besser für einen kräftigen Tritt (symbolisch gemeint) entscheiden sollte.

Doch folgt man dem juristischen Grundprinzip "im Zweifelsfall für den Angeklagten", dann macht es eher Sinn, etwas Geld zu geben, auch wenn man dann vielleicht der Angeschmierte ist.

Man hat aber auch ein Budget und daneben die freie Wahl, an wen man dieses verteilen will. Menschen, die wirklich in Not sind, stellen dies nur selten öffentlich dar. Oftmals schämen sich solche Menschen und leiden lieber, anstatt andere um Hilfe zu bitten.

Wer einen Sinn dafür entwickelt, solche Menschen zu "orten", um dann auf eine Weise zu helfen, durch die sich solche Menschen nicht noch mehr erniedrigt fühlen, der hat allemal das bessere Los gezogen.

In einem solchen Zusammenhang ist dann auch die Erkenntnis hilfreich, daß es besser ist, einem Einzelnen einen Mantel zu geben, als den Mantel in 1000 Teile zu zerschneiden, damit "möglichst viele etwas davon haben.

Doch einem anderen helfen hat noch einen anderen Aspekt, der in dem entscheidenden Unterschied liegt, ob man jemand aus Mitleid u. a. hilft oder nur deshalb, weil man sich gesellschaftlich dazu verpflichtet fühlt oder nur sein Gewissen beruhigen will.

Zieht man aber für solche Überlegungen Kant oder andere zu rate, dann stellt man meiner Ansicht nach sich selbst in frage. Welchen Selbstwert schafft man sich dadurch, daß man sich an den Ansichten anderer ausrichtet? Wessen Leben lebt man, wenn man sich auch bei solchen Fragen an anderen orientiert anstatt an seinem eigenen Inneren?

der Satz von Kant heißt, mal einfach ausgedrückt: wenn du bewußt eine Entscheidung triffst, dann schau nach, was deiner Entscheidung, deiner Handlung für ein Prinzip, für ein Grundsatz zugrunde liegt. Also wenn du sagst, ich geb grundsätzlich was, weil: dann kommt dein Prinzip, dein Wertesystem. Und Kant sagt dann, dein Prinzip ist dann ethisch/moralisch richtig, wenn du dir vorstellen kannst, ab morgen wird dieses Prinzip für alle gültig, als Gesetz. Wenn du dir das nicht vorstellen möchtest, dann ist dein Prinzip wohl nicht so ethisch hochwertig wie du denkst.

Utiliarismus: läuft darauf raus, letztlich, zu untersuchen, ob eine Handlung zweckmäßig ist, ob sie das bringt was du mit deinem Handeln bezwecken möchtest.

Also in deiner Arbeit untersuchst du dann
1. Du gibst (allen) Bettlern was. Warum? Nach welchen ethischen Gesichtspunkten?
2. Du gibst keinem was. Weil (siehe oben)

3. Utiliarismus: du gibst was. Dann mußt du untersuchen, ob und was das Almosen bringt, für dich und für den Bettler . Oder eben du gibst nicht, weil usw und dann eben: was bringt das für deine (ethischen) Zielvorstellungen, ist das wirkungsvoll, zweckmäßig usw