Sollte der Kampf gegen den Kommunismus wieder deutsche Staatsraison werden?

13 Antworten

Kommunismus ist an sich nichts Schlechtes, er lässt sich nur nicht in die Praxis umsetzen. Die Rede ist vom richtigen Kommunismus, nicht von dem, was damals in den Ostblockstaaten, vor allem in der DDR war. Das war nur zum Teil Kommunismus, eigentlich war es nur als Kommunismus getarnt.

Viel schlimmer finde ich den Kapitalismus.

Nein, nein, und nochmals nein!

Ich wüsste keinen Grund dafür. Der Kommunismus ist GESCHEITERT - wie die Geschichte durchaus wirkungsvoll beweisen hat.

Das was die VR China betreibt ist kein Kommunismus, sondern eine Ein-Parteien-Diktatur basierend auf dem Kapitalismus und hat daher mit Kommunismus nur noch die Rote Fahne gleich.

Andere kommunistische Staaten haben auch kein Glück gehabt. Selbst Kuba wird inzwischen nicht mehr als "kommunistischer Staat" sondern als "Ein-Parteien-Diktatur" klassifiziert (zumindest durch Wikipedia), ist dennoch massiv verarmt und daher wirtschaftlich gescheitert.

Daher hätte die Bundesrepublik Deutschland ganz andere Dinge, um welche sie sich kümmern müsste - hauptsächlich innenpolitische Themen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!

Der Begriff Kommunismus steht nach aktuellem Zeitgeist eher als Synonym zentraler Machtausübung. Wenn wir heute über Kommunismus reden, reden wir über zentralisierte / konzentrierte Machtverhältnisse. Im Kommunismus gibt es immer eine zentrale Machtebene, die alle Werte des regierten Staats kompromisslos definiert bzw. diktiert. Ein Kommunismus funktioniert nicht ohne Diktatur. Es muss immer eine Ebene geben, die über den Dingen steht. Diese Gefahr besteht aktuell in keiner Form.


Kaen011  06.01.2024, 20:32

Du meinst:

"Das was im allgemeinen Kommunismus genannt wird, funktioniert nicht ohne Diktatur."

Ein Kommunismus nach Marx ist in der Diktatur unmöglich

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FinisTerrae  06.01.2024, 21:18
@Kaen011

Das stimmt so nicht. Der Leninismus ist im Grunde die Übertragung des Marxismus von der Theorie in die Praxis. Damit Kommunismus funktioniert, müssen intuitive Freiheiten eingeschränkt werden. Dies klappt nur durch konsequente Einhaltung von Regeln, die einen Überwachungsstaat und eine zentralisierte und alleinbestimmende Machtposition erfordern. Der Kommunismus funktioniert nur, wenn die überwachende Instanz dem Kommunismus, also den Regeln, selbst nicht unterliegt.

Im Kommunismus ist kein Platz für Selbstbestimmung. Keinem Individuum ist es gestattet, Macht auszuüben, die ihm nicht von oberster Instanz zugeteilt wurde. Nach dem Leninismus und später dem UDSSR-Kommunismus war Macht an bestimmte Positionen geknüpft. Der einfache Bauer hatte keine Macht. Wäre der einfache Bauer durch Zufall an einen Koffer voll Geld gestoßen, hätte das keine Auswirkung auf seine Machtverhältnisse, denn er besitzt gar nicht das Recht, so viel Geld zu besitzen. Ein Arzt war einem Bauern deutlich besser gestellt. Ein Arzt hatte das Recht auf bessere Wohnunterkunft. Dasselbe gilt für Mitarbeiter des Überwachungssystems und des Militärs.

Kommunismus heißt nicht, dass jeder das gleiche Geld für gleiche Arbeit bekommt, sondern das jeder auf derselben Ebene dieselben Rechte besitzt. Jemand der mehr leistet hat nicht mehr oder weniger Rechte als jemand der weniger leistet. Entscheident ist deine Position in Form der Stellenbesetzung und die daran geknüpften Rechte.

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Kaen011  06.01.2024, 21:19
@FinisTerrae
Der Leninismus ist im Grunde die Übertragung des Marxismus von der Theorie in die Praxis

Sofern man alles was die theorie auszeichnet vorher in die Mülltonne schmeißt. Der absolute Kern des Kommunismus ist es das alle GLEICH sind. Es kann keine Gleichheit von allen in einer Diktatur geben.

Im Leninismus durften nichtmal alle überhaupt Politiker werden, sondern ein Gremium hat darüber entschieden ob man geeignet war. die UDSSR war eine Diktatur und nichts anderes. Nordkorea behauptet heute auch das sie kommunistisch sind.

Damit Kommunismus funktioniert, müssen intuitive Freiheiten eingeschränkt werden. Dies klappt nur durch konsequente Einhaltung von Regeln, die einen Überwachungsstaat und eine zentralisierte und alleinbestimmende Machtposition erfordern. Der Kommunismus funktioniert nur, wenn die überwachende Instanz dem Kommunismus, also den Regeln, selbst nicht unterliegt.

Nein ließ das Buch.

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FinisTerrae  06.01.2024, 21:37
@Kaen011

Gratulation. Es gibt nicht nur ein Buch. Ich habe fast sein gesamtes Lebenswerk verinnerlicht. Karl Marx war krankhaft auf Geld fixiert und hat den naturalistischen Ansatz völlig ignoriert. Der Mensch handelt seit Anbeginn der menschlichen Interaktion kapitalistisch, schon hunderte oder tausende Jahre bevor der Begriff und die Definition das Licht der Welt erblickt haben. Kapitalistisch bedeutet im Grunde nichts anderes, dass sich aus jeder Interaktion ein Mehrwert ergibt. Dies ist nicht an Geld geknüpft, Kapital hat manigfaltige Formen.

Selbst Karl Marx war diese Realität bewusst und hat darüber auch geschrieben. Unmittelbar nach der Veröffentlichung seines "Kapitals".

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Kaen011  06.01.2024, 21:43
@FinisTerrae

Dann sind deine Aussagen absolut unverständlich und ich frage mich wieso du bewusst misinformationen verbreitest.

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FinisTerrae  07.01.2024, 03:19
@Kaen011

Und Sie lesen Marx und verstehen wohl auch nicht, dass "Mehrwert"-Schöpfung durch technischen Fortschritt entsteht und dies auch von Marx zu seiner Zeit schon verstanden wurde, trotz seines langfristigen Fokusses auf die menschliche Arbeit?

Es gibt nicht nur den Marxismus. Es gibt kein Regelwerk das besagt, dass ein Kommunismus nur Kommunismus ist, wenn es streng die Ansichten von Marx befolgt. Kommunismusbeführworter haben die letzten 150 Jahre nicht geschlafen, sondern den Kommunismus für ihre eigenen Zwecke weiterentwickelt und Ansätze gestrichen und hinzugefügt. China hat sogar kapitalistische Strukturen in ihren Kommunismus integriert.

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Von Experte Norbert981 bestätigt

Was willst Du denn gross bekämpfen? Den Kommunismus nach Marx gibt es auch in Ansätzen nicht mehr.

Weder in Russland noch in China oder einem anderen Land dieser Erde.

Was Staatsraison werden sollte, das ist die Abhänigkeit von angeblich kommunistischen Ländern. Wie fatal das ist, sehen wir bei Russland (Energie) und bei China (Medikamente).

Europa müsste sich unbedingt wieder auf seine eigenen Stärken besinnen. Innovation, Forschung, Entwicklung... Auf Nachhaltigkeit bei den Produkten setzen und nicht auf Billig-Ware.

Da der Kommunismus Dein Wohlbefinden derzeit auch nicht ansatzweise bedroht, muss er auch nicht bekämpft werden.

Bekämpt werden sollte das, was die Demokratie bedroht. Und das ist momentan der braune Sumpf, der immer offener erkennbar wird


Rennegent  11.12.2023, 00:01

Genau. Die braunen Horden aus dem Osten. Ich halte es mit der Forderung der Partei "Die Partei". Der Osten Deutschlands sollte von dem Westtteil wieder baulich getrennt werden.

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Garnet72  06.01.2024, 22:07
@Rennegent

Hm, die Mauer wurde ja schon damals euphemistisch als antifaschistischer Schutzwall bezeichnet 😬.

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