Sollen Unterrichtsräume nicht Klassen, sondern Lehrern zugeordnet werden?

5 Antworten

Ich würde als erstes überlegen, was sich jeweils ändern würde. 

Stichworte: Wer muss suchen und sich orientieren?

Wer kann was im Klassenraum tun und aufbewahren? Welche Vorteile hätte es, wenn Lehrer in ihren Klassenräumen ihre "Utensilien" aufbewahren können, welche Vorteile hätte es, wenn Schüler das können? Was kann ein Lehrer dann in seinem Klassenraum machen, was könnten Schüler in ihrem Klassenraum machen, für wen wäre was besser?

Welche Nachteile könnte es haben, wenn Schüler ihren Klassenraum wechseln müssen (z.B. Pausenzeit, Gewicht der zu tragenden Sachen, Gefahr, etwas zu vergessen, Orientierung/slosigkeit etc.)?

Welche Nachteile hätte es, wenn Lehrer ihren Klassenraum wechseln müssen (z.B. spezielles Unterrichtsmaterial muss herumgeschleppt werden oder kann aufgrund der Sperrigkeit nur selten verwendet werden, Vorbereitungen können ggf. nicht im Raum stattfinden, wenn dort noch ein anderer Lehrer überzieht etc.)?

Wenn Lehrer Klassenräume hätten, wären die Fächer ggf. sehr verstreut (der eine unterrichtet Mathe und Physik, der andere Mathe und Philosophie, das heißt, die Schüler können sich nicht orientieren, "für Mathe immer in die naturwissenschaftliche Abteilung"). Außerdem müssten die Lehrer ggf. für einzelne Fächer auch wechseln, z.B. in spezielle Kunst- oder Naturwissenschaftsräume. Oder sie dürften nur ein Fach pro Jahr unterrichten, damit sie immer im gleichen Raum bleiben können. Welche Auswirkungen hätte das auf sie?

Warum haben Schüler Klassenräume und wie sind die normalerweise verteilt? Welchen Vorteil hat das? Welche Nachteile könnten entstehen, wenn man diese Ordnung aufgibt? Welche Vorteile?

Usw. ;.)

Lass ein bisschen deine Fantasie spielen. In Amerika gilt wohl eher das Prinzip, dass ein Unterrichtsraum einem Lehrer zugeordnet ist. Man kann dies schön in einigen Nachmittags- und Abendserien aus den USA betrachten.

Für Lehrer mag es willkommen und bequem sein, sich in einem "eigenen" Raum einzurichten. Sie können dann ihre Lernmaterialen dort dauerhaft lagern und müssen nicht ständig umherwandern. Musik-, Kunst- und Naturwissenschaftslehrer haben dies ja auch in Deutschland schon teilweise so, weil sie sich in den Fachräumen installieren können. Für die Geistes- und Sprachwissenschaftler und Mathematiker ist es so, dass sie in den jeweiligen Klassenraum gehen müssen.

Wenn Schüler gar keinen Klassenraum mehr haben, sind sie mehr oder weniger heimatlos. Sie haben einen Spind irgendwo auf dem Flur und müssen wirklich jede Doppelstunde wieder woanders hin. Die Klassen können sich dann nicht mehr ihre Klassenräume gestalten, z.B. mit Stundenplan und Hausaufgabenübersicht an Seitentafeln, Bildergalerien, schülerbezogenen Fächern im Klassenraum, Pflanzen, Fensterdekorationen etc. pp.

Pro: Auf jeden sollte man es Lehrer zuordnen denn das kommt den Bewegungsmangel entgegen Contra: allerdings kostet das mehr Zeit eh der Unterricht wieder beginnen kann.

Nein, Schüler sollen ihren Mittelpunkt behalten. Es stärkt den Klassenverbund und das "Heimat-Gefühl" innerhalb der "eigenen 4 Wände". Zudem brächte es zu viel Unruhe, wenn alle Klassen ständig in der Schule herumhetzen, um die Lehrer-Räume aufzusuchen. Das alleine birgt schon wieder das Risiko, die Unfallrate (Stürze, Drängeln, Gehetze, Zeitfaktor) zu erhöhen.

Zudem geht wertvolle Zeit verloren. Ehe Ruhe eingekehrt ist, gehen mindestens 10-15min. ins Land.

Der Umzug der Meute ist etwas aufwändiger als nur der des Leitwolfes. Der Lehrer, der für "seinen" Klassenraum Verantwortung empfindet, dürfte auf eher dessen tadellosen Zustand als "seinem" Arbeitsraum bedacht sein. Das könnte die Kostenstruktur der Schule verschlanken und die Verhaltensstruktur der Schüler verbessern helfen.