Sinn vom Nichtwählen?

39 Antworten

"..............................Hey, Für mich ist klar, dass ich zu den Nationalratswahlen gehen werde, nun hat aber am Wochenende jemand zu mir gesagt, dass er nicht wählt (weil der Staat sich nicht kümmert und nichts ändert). Ich selber bin auch nicht mit dem ganzen Wahlprogramm einer Partei einverstanden, aber deswegen gleich gar nicht wählen zu gehen, find ich echt nicht gut. Kann mir jemand von euch weiterhelfen und mir sagen was fürs Nichtwählen spricht?"

............Die Politikverdrossenheit vieler Bürger ist voll verständlich - wird doch vor den Wahlen viel versprochen - was dann danach nicht realisiert wird !

Aber das sollte sich doch inzwischen rumgesprochen haben - und ist keinesfalls ein Grund nicht zur Wahl zu gehen !

Vielmehr sieht so die politische Realität aus - weil es - bei allem guten Willen - kaum möglich sein wird - alles das - was man vllt. möchte - auch durchzusetzen - da Koalitionen regieren - und alle Partner kompromissfähig sein müssen !

Und wenn man dann nicht zur Wahl geht - erreicht man vllt. gerade das Gegenteil von dem - was man eigentlich will - weil davon die falschen Parteien profitieren.

Wenn man zur Wahl geht - und das sollte man eben trotzdem - weil man nicht nur ein schwer erkämpftes Wahlrecht - sondern auch eine Wahlpflicht hat - dann geht es ja auch nicht um eine Liebeswahl - sondern vllt. nur um die Wahl des geringeren Übels !

Also : Geh trotzdem hin - ist besser für die Demokratie !


kiniro  14.09.2013, 10:07

Du hast vergessen zu erwähnen, dass die Demokratie nur fürs Wählen gilt.

0
Mucker  15.09.2013, 03:28
@kiniro

Das seh ich anders ! Auch unabhängig von den Wahlen gibt es genügend Möglichkeiten - sich für die Demokratie bzw. demokratische Rechte einzusetzen - wie z.B. bei Abstimmungen bei Avaaz usw. ! :-))

2

Tausende Menschen haben gekämpft und ihr Leben gegeben um wählen zu dürfen und hier gibt es genügend Menschen die Wählen können bzw. dürfen aber nicht Wählen gehen, irgend wie irre. Alle Menschen sind schlau, die einen vorher, die anderen nachher.


Ninazz  14.09.2013, 13:45

Die haben bestimmt nicht dafür gekämpft um wählen zu dürfen....

0
Ninazz  15.09.2013, 14:25
@lupfi

Nein... sie haben für Demokratie gekämpft... aber dieses einmal alle vier Jahre wählen gehen... ich glaube nicht, dass das die Demokratie ist, von der sie geträumt haben.

0

Den gibt es nicht.

Klar, alle Parteien haben diese oder jene Defizite. Das ist immer so, wenn mehrere Menschen nach einem Standpunkt suchen und das hat auch jeder schon in seiner Familie erlebt.

Aber wer nicht wählt stärkt die Stimmen der anderen, die dann für ihn die Wahl treffen.

Ein kleines Beispiel zur Veranschaulichung:

  1. Ihr seid 10 Leute und könnt euch nicht entscheiden, ob ihr nach Salzburg oder Wien fahren sollt. Also stimmt ihr ab.
  2. Weil aber die Hälfte von euch keine Entscheidung treffen will, (sie wollen auf keinen Fall nach Salzburg, finden Wien aber auch nicht so prickelnd) wählen sie (aus Trotz) nicht.
  3. Also entscheiden die übrigen 5 für euch 10.
  4. Wenn sich dann 3 für Salzburg entscheiden und die anderen beiden für Wien, haben also 3 Leute für die übrigen 7 entschieden, obwohl die Mehrheit (die 5 Nichtwähler und die beiden die für Wien gestimmt haben) auf keinen Fall nach Salzburg wollten.

Tja, so läuft es, wenn Menschen darauf warten, dass jemand für sie Entscheidungen trifft, oder man nicht bereit ist, mitzuwirken.

PS: Natürlich ist Salzburg stets eine Reise wert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Insiderwissen

Nachtflug  13.09.2013, 13:46

Das ist mal eine gute Möglichkeit, es denen zu erklären, die nicht verstehen, warum Nichtwähler auch eine Wahl getroffen haben.

12
Gegengift  14.09.2013, 10:38

Du meinst das Ergebnis wäre am Ende besser ausgefallen, wenn die Nichtwähler einer der Optionen zugestimmt hätten? Wie soll das gehen? Dazu müsste man ja wissen wem Nichtstimmen zugute kommen und das wird niemand beantworten können.

Und was repräsentiert eine Entscheidung, die willkürlich getroffen wurde? Doch eigentlich den Unmut darüber, dass man statt nach Wien oder Salzburg auch nach Berlin hätte fahren können.

4
Immofachwirt  14.09.2013, 12:03
@Gegengift

@Gegengift

Keiner kann sich seine eigene Partei oder sein eigenes Land backen. Man wird von Klein auf vor Entscheidungen gestellt und muss eine Wahl treffen. Nur kann man in der Politik sich nicht nur aufs Wählen beschränken, sondern selbst mitgestalten, wenn man das will. Bleibt man hier passiv, wird man von anderen, die aktiv waren, vor die Wahl gestellt und muss eine Entscheidung treffen. Entweder weiter passiv bleiben, oder das geringere Übel zu wählen. Das ist nie einfach und beschränkt sich nicht nur auf die Politik.

Die Bewertung, ob nach einer Wahl das Ergebnis gut oder schlecht ausgefallen ist, muss jeder für sich selbst treffen.

4
Mewchen  14.09.2013, 12:51

Diese Antwort empfinde ich als die Beste von allen.

Und oftmals sind es dann die Nichtwähler, die sich über die Politik aufregen, dabei haben sie keinerlei Recht dazu. Schließlich sind sie nicht zur Wahl gegangen und müssen jetzt mit der Entscheidung der anderen leben.

6
Hooks  14.09.2013, 21:09
@Mewchen

Wobei die andere Entscheidung der anderen auch nicht besser gewesen wäre - denn welcher Politiker kann noch frei entscheiden? Die sind doch alle fremdgesteuert.

  • Wenn ich selbst was wähle, das ist nicht will, oder ob andere das für mich tun - das ist doch sowas von gehopst wie gesprungen!
0
Hardy0815  15.09.2013, 10:16
@Mewchen

Ein Nicht-Wähler hat gar keinen Grund, sich aufzuregen, denn er hat nicht die Politik zu Verantworten, welche real umgesetzt wird.

Das haben die zu Verantworten, welche entsprechende Parteien gewählt haben.

Natürlich haben Nicht-Wähler ein prozentuales Gewicht, welches sich bei der Abstimmung auswirkt. Letzten Endes aber nur auf die kleineren Parteien, welche ohnehin kaum eine Chance haben, an die Macht zu kommen.

Aber es gibt diese "Unverbesserlichen", welche aus Angst vor Veränderungen, immer die selbe Partei Wählen, egal wie mieß die Politik ist, die gemacht wird.

Aber schon allein durch die Stammwähler, ist ein nicht unerheblicher Prozentsatz, den "großen" Parteien sicher

1
Mewchen  15.09.2013, 12:24
@Hooks

Warum solltest du etwas wählen, was du nicht willst? Das wäre doch hochgradig dämlich. Wenn andere allerdings eine Partei wählen, die du nicht gut findest, hast du sie zumindest nicht mit deiner Stimme unterstützt. Wenn dann genügend Leute die Partei gewählt haben, die du persönlich unterstützt, wird diese dann stärker und deine nicht preferierte Partei hat weniger Prozente.

Dazu müsste natürlich erstmal in die Köpfe gehen, dass die eigene Stimme durchaus was zählt.

Die 30%, die nicht wählen gehen, könnten einen riesigen Unterschied machen. Von daher ist das nicht gehopst wie gesprungen...

1
Mewchen  15.09.2013, 12:28
@Hardy0815

Natürlich hat der Nichtwähler die Politik mitzuverantworten. Indem er sein Recht zu wählen nicht nutzt, wird eine Partei stärker, die er eigentlich nicht will.

Lies dir doch nochmal das Beispiel mit Wien und Salzburg durch.

Hätten die Leute ihre Stimme abgegeben, würden sie jetzt nicht nach Salzburg fahren müssen, sondern hätten das geringere Übel gewählt.

4
koch234  15.09.2013, 13:43
@Hooks

Wenn ich selbst was wähle, das ist nicht will,

Wenn nichts für dich zu wählen dabei ist, solltest du richtig tätig werden, und etwas schaffen, was für dich richtig scheint. Dafür könntest du dich in einer Partei des geringsten Übels konstruktiv engagieren, oder gleich selbst deine "ideale" Partei gründen.

Das Problem der "Frustrierten" ist doch, dass sie im kindlichen Glauben verharren, nur eine "ideale" in allen Punkten mit ihrer Meinung übereinstimmende Partei wäre wirklich wählbar.

Würden sie mal selbst tätig werden, politisch "erwachsener" werden, wüssten sie, dass für alles, was finanziell optimiert wird etwas anderes runterfällt, und nicht alles, was die Zustimmung der breiten Massen hat, umzusetzen ist, ohne einer anderen breiten Masse auf die Zehen treten zu müssen.

Man kann halt nicht nur es "einfach" recht machen, man muss Prioritäten setzen und dafür bei anderen Dingen Abstriche hinnehmen.

Deshalb kann man eigentlich am besten die Partei wählen, die die Prioritäten "richtig" zu setzten verspricht. Und das kann sie nur tun, wenn auch die wählen, die denken, ist doch eh egal, denn davon, wie stark diese Partei wird, hängt dcoh auch ab, wie sie sich gegen die Kontrahenten im Zweifel durchsetzen kann,

Es geht ja nach der Bundestagswahl schließlich noch weiter, eine Bundesregieung ist doch noch lange keine Diktatur, dass sie nun machen könnte wie sie wollte und jede gravierende Änderung muss nicht nur den Bundestag, sondern auch noch den Bundesrat passieren.

3
Immofachwirt  15.09.2013, 17:24
@koch234

@koch234

Ein wunderbarer Kommentar, den du da geschrieben hast. DH!

LG Immofachwirt

3
ALLES!!!

Den keine dieser Parteien hat auch nur eine Stimme verdient, und jede die sie kriegen ist eine zu viel.

Das Nichtwählen gehört zu den wenigen Dingen des Lebens, welche absolut keinen Vorteil besitzen. Im Gegenteil ! Denn jede einzelne Stimme, die unterlassen wird, ist verhältnismäßig betrachtet eine Stimme mehr für gefährliche rechtsradikale und ausländerfeindliche Kleinparteien, deren Namen ich hier fairerweise natürlich nicht nennen möchte.

Im übrigen sollte jeder von seinem demokratischen Recht Gebrauch machen und wählen gehen. Die Demokratie ist sicherlich nicht optimal umgesetzt. An einer besseren, freieren und sozialeren Demokratie sollte aber jedes einzelne Individuum interessiert sein und mit seiner Stimme mitarbeiten. Denn ändern läßt sich nur dann etwas, wenn man mittut und nicht einfach nur den Kopf in den Sand steckt.


Sternenhimmel08  14.09.2013, 00:10

Gentleman wir haben hier einen schlauen Büble!

DH!!!

1
DeeDee07  14.09.2013, 10:06

Und wenn ich selbst links-/rechtsradikal wählenn würde? Wär dann meine nicht abgegebene Stimme auch eine Stärkung dieser Parteien?

4
Gegengift  14.09.2013, 10:26

Denn jede einzelne Stimme, die unterlassen wird, ist verhältnismäßig betrachtet eine Stimme mehr für gefährliche rechtsradikale und ausländerfeindliche Kleinparteien

Wie soll das denn gehen? Das würde voraussetzen, dass es im rechten Spektrum kein Nichtwählerpotenzial gäbe.

Kennst du die Namen auf der Liste der Partei, die du gewählt hast? Kennst du die Namen auf der Liste der anderen Parteien als mögliche Alternative? Für welche Inhalte stehen diese Kandidaten - auch in Zukunft? Wenn du diese Fragen nicht beantworten kannst, warum gehst du zur Wahl?

Um eine Partei zu wählen wo politische Positionen eher eine diffuse Gestalt haben.

Unsere Demokratie ist so indirekt, dass es letztendlich gar nicht die Entscheidung des Wählers ist was er wählt. Die Kandidaten werden von der Partei aufgestellt. Danach findet nicht mal eine inhaltliche Auseinandersetzung mit diesen vorgesetzten Kandidaten statt. Meist ist eine kurze Vorstellung alles was man in der Zeitung findet. Man wählt eigentlich vollkommen ins Blaue und nur eine Partei. Jede weitere Bildung geht dann vom Parlament aus und entzieht sich auch jeglicher inhaltlicher Richtungsgebung durch das Volk.

zu den wenigen Dingen des Lebens, welche absolut keinen Vorteil besitzen

Die Nichtwähler haben politische Schlagwörter geprägt und sind der Grund warum wir überhaupt eine Diskussion um das Thema haben. Das hat nichts mit der Frage zu tun, ob es Sinn macht oder nicht. Es ist ein Zustandsbericht und ein Zeugnis für unser demokratisches System.

ist verhältnismäßig betrachtet eine Stimme mehr für gefährliche rechtsradikale und ausländerfeindliche Kleinparteien

Kleinparteien? Wenns aber wirklich so wäre, dann müsste es ja eine Farce sein wählen zu gehen - zumindest wenn man der Demokratie auf die Beine helfen möchte. Aber wie gesagt wurde diese These noch nirgends untermauert.

7
TimeosciIlator  14.09.2013, 10:42
@Gegengift

Mir ist ebenfalls auch klar, dass es sich die Politik sehr einfach macht, wenn sie nach einer nicht regen Wahlbeteiligung behaupten kann: "Kein Wunder, dass das solch ein Dilemma hier ist. Schließlich gab es ja auch eine mickrige Wahlbeteiligung !"

Der schwarze Peter wird sich also gegenseitig hin- und hergeschoben. Nur: Würde jedes einzelne Individuum wirklich wählen gehen, dann hätte man mit einer 100% Wahlbeteiligung diesen möglichen Schwachpunkt wenigstens schon mal eliminiert. Es ist immer leicht Anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Warum nicht selber mal die Ärmel aufkrempeln und bei sich selbst anfangen ?

13
Gegengift  14.09.2013, 11:07
@TimeosciIlator

dann hätte man mit einer 100% Wahlbeteiligung diesen möglichen Schwachpunkt wenigstens schon mal eliminiert

Welcher Schwachpunkt? Dass die Verlierer einer Wahl die Schuld möglicherweise an die Wähler abschieben - aber ist das wichtig? Davon abgesehen kenne ich solche Reaktionen eigentlich gar nicht. Damit würde man ja potentielles Wählervolk verschrecken. Vor der Wahl werden die Nichtwähler natürlich von jeder Partei zu eigenen Gunsten instrumentalisiert.

Es ist immer leicht Anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Warum nicht selber mal die Ärmel aufkrempeln und bei sich selbst anfangen ?

Erkläre mir wie die Bürger sich und ihr Verhalten ändern müssten, damit die Wahlen direkter und inhaltverknüpfter werden? Das leuchtet mir nicht ein.

4
Gehenna  14.09.2013, 15:26

Müsste dann nicht, laut deiner Logik, ein Paradoxon auftreten, sobald man eine radikale Partei wählt? Es sei dann ja einerseits "gut", wählen gegangen zu sein und andererseits "schlecht", da man ja dadurch nicht verhindern konnte/wollte, sass solche Parteien Macht erlangen.

Deine Argumentation ist, so finde ich, nicht ganz korrekt. Nicht wählen gehen schafft keinen Vorteil, das ist richtig. Aber es schafft auch insofern keinen Nachteil, wenn man vor hat, sich zu enthalten. Ich halte es für nicht schlimm, nicht wählen zu gehen solange man keine eigene Meinung hat. Und viele können mir nicht erzählen, dass sie mit gerade einmal 18 Jahren sich schon groß mit Politik auseinandergesetzt haben, geschweige denn, dass es ältere Menschen gemacht haben. Diese geben genau so ihre Kreuzchen auf dem Zettel für diejenigen ab, die das hübschere Werbeplakat auf den Straßen hängen haben. Ohne jegliche Ahnung dahinter, welche genauen Ziele da angestrebt werden. Für mich ist dieses Verhalten genau so eine "verschenkte Stimme" wie nicht wählen zu gehen.

Und oft heißt es: Nur wer wählt, darf sich beschweren. Stimmt das wirklich? Sollte ich mit der Stimme, die ich zu vergeben habe, denn nicht genau damit erreichen, dass ich zufriedener werde und mich erst gar nicht beschweren brauche?

Ich denke auch, dass viele schon den "Mut" aufgegeben haben, wählen zu gehen, da die Parteien sich selbst und den Wählern eh viel zu viel versprechen und es am Ende nicht einhalten können. So etwas lässt die gerechtfertigte Frage aufwerfen, was meine eigene Stimme überhaupt wert ist. Denn es hat dann den Anschein, als wolle eine Partei mit der erlangten Stimme ein Stück mehr in Richtung der egoistischen Durchsetzung derjenigen Punkte gehen, die sie selbst für richtig hält, ohne Mitwirken des Wählers selbst.

3
Hardy0815  14.09.2013, 17:23

Wenn nun aber keine der antretenden Parteien meine Vorstellngen und Ansichten vertritt, soll ich dann etwa zwischen "Sch..." in verschieden Geschmacksrichtungen wählen?

Soll ich wählen gehn, nur um das demokratische System, ansich zu stützen???

1
TimeosciIlator  14.09.2013, 17:39
@Hardy0815

@Hardy0815: Altkanzler Helmut Kohl sagte mal: "Die Demokratie ist nur die zweitbeste Staatsform - die beste ist noch nicht erfunden..." Solange wir nichts besseres als die Demokratie haben bleibt uns kaum etwas anderes übrig.

Was wäre denn Dein konstruktiver Gegenvorschlag - außer dem bereits erwähnten Nichtwählen? LG Time

7
charmingwolf  14.09.2013, 19:14
@TimeosciIlator

Mitterand sagte mal : man kann ein Land nur Regieren mit eine Diktatur, und der war Sozialist.

3
Gegengift  14.09.2013, 19:30
@TimeosciIlator

Das Problem ist ja nicht die Demokratie sondern deren Umsetzung

Der konstruktive Vorschlag ist der Umbau zu mehr direkter Demokratie und das Schaffen von Transparenz beim Treiben des Lobbyismus. Das politische System ist so gnadenlos von neoliberalen Lobbyisten okkupiert, dass es sich mit Händen und Füßen gegen Änderungen wehren wird.

6
TimeosciIlator  14.09.2013, 19:53
@Gegengift

Hallo Gegengift :)

"Der konstruktive Vorschlag ist der Umbau zu mehr direkter Demokratie und das Schaffen von Transparenz beim Treiben des Lobbyismus. Das politische System ist so gnadenlos von neoliberalen Lobbyisten okkupiert, dass es sich mit Händen und Füßen gegen Änderungen wehren wird."

Na prima ! :) Ich hoffe Du bist Dir darüber auch im Klaren wie leicht der Otto-Normal-Verbraucher dazu in der Lage ist :>

Klar wäre und ist das 'ne tolle Sache, die Du da beschreibst und es wird sicher 'ne Menge Leute geben, die Dir beipflichten - ich auch ! Aber wir haben nun mal dieses Mehrparteiensystem, in denen man nur die Vorgaben ankreuzen kann. Nevertheless könnte es ja trotzdem einmal so möglich werden, wie Du und viele andere es sich erträumen...

Wir können uns übrigens darüber glücklich schätzen, dass es hier nicht so wie in Italien vor sich geht. Immerhin gibt es noch mehrere Wahl-Alternativen bei uns.

LG Time

6
Gegengift  14.09.2013, 21:04
@TimeosciIlator

Immerhin gibt es noch mehrere Wahl-Alternativen bei uns.

Klar - bei uns gibt es ja auch viele Parteien. Aber jede Partei wird bei einer Regierungsbeteiligung sofort schmerzlich feststellen, dass sich die Machtverteilung im Land nur oberflächlich an den indirekt gewählten Parteien orientiert. Wer als Regierung irgendetwas voran bringen möchte muss sich erst einmal den außerparlamentarischen Machtstrukturen unterordnen. Kapitalismus treibt das Kapital in die Hände weniger, die sich damit die besten Plätze auf den Beratungs- und Lobbyrängen sichern können. Zwei Drittel der Bundeslobbyisten stellt die Privatwirtschaft. Klassische Lobbyverbände wie Gewerkschaften oder Hilfeorganisationen verlieren immer weiter an Einfluss.Dazu kommt - die politische Verwaltung ist vollkommen losgelöst von demokratischen Strukturen. Da also wo politische Positionen und Gesetze ausgearbeitet werden, arbeiten nach der Wahl genau die gleichen Leute wie vor der Wahl.

Natürlich werde ich meine Stimme benutzen. Schließlich gibt es Parteien, die sich vehement gegen diese Entwicklungen aussprechen und wehren. Aber Reformen werden solche Parteien vermutlich niemals auslösen können. Dafür müsste es erst einmal eine breit angelegte Diskussion geben um überhaupt eine Mehrheit zu erzeugen. Die Medien- und Meinungsmonopole in Deutschland werden dies zu verhindern wissen so scheint es mir.

4
Hardy0815  15.09.2013, 09:51
@TimeosciIlator

@ TimoscilIator

Innerhalb dieses Systems, kann man schlecht Veränderungen herbeiführen, da, egal welche Farbe die Regierung gerade hat, der Einfluß von... ich nenne sie mal "gesellschaftlich destruktiven Kräften" zu groß ist.

Wenn die Volksvertreter, welche zur Wahl stehen zusätzlich noch, quer durch alle Parteien, "Nebenbeschäftigungen" in diversen Aufsichtsräten der Wirtschaft, Banken oder sonstiger Institutionen haben, kann man nicht davon ausgehen, das hier das Gemeinwohl, die Erste Geige spielt.

Wenn ich Wählen gehe nur um des Wählens Willen und mich somit weiter an diesem System beteilige, dann packt sich der Staatsapparat das so hin.

"Seht Ihr, unsere Demokratie funktioniert"

Wenn man gewaltätige Aktionen, als Umsturzform ausschließt, bleibt die Nicht-Wahl, das einzige Instrument, seinen Unmut auszudrücken.

Auf kurz oder lang, bekommt der Staat dann ein Problem, mit der demokratischen Legitimation, wenn die Wahlbeteiligung unter einen gewissen Prozentsatz fällt.

"Wir" mixen seit Jahren, die Parteien in den verschiedensten Konstellationen durch, doch wirklich was besser geworden, ist gar nichts.

Lebenshaltungskosten steigen, Miete, Strom, Wasser, weil die Politik es zulässt, dass, die, in der Mehrheit privatisierten Betriebe jede Kostensteigerung auf die Bürger umlegen.

Immer mehr Armutsrentner, Sozialleistungsempfänger und Obdachlose.

Ich sehe nur, das wir alle 4 oder 8 Jahre den Lokführer auswechseln, aber der Kurs wird gehalten.

Betreff des Spruch´s von Helmut Kohl - Das stimmt, aber die Demokratie könnte die beste Staatsform sein, wenn sie so umgesetzt werden würde, wie sie gedacht ist.

Da aber der Einfluß, gewisser Kräfte, in der Politik zu groß ist, macht das jede "Demokratische Wahl" zur Farce.

Was bleibt also am Ende übrig? - Nicht-Wahl oder Revolution!

Wir haben ja aber auch Politiker denen die Nichtwähler ein Dorn im Auge sind, weil sie möglicherweise befürchten, was einst passieren könnte.

Dann kommen so "kreative Vorschläge", wie...

"100€ Strafe für jeden, der nicht zur Wahl geht!"

...aber mal ehrlich, das wäre mir die 100€ Wert.

Ich habe meinen Glauben, an dieses System und die Möglichkeit mit "demokratischen Mitteln" Veränderungen herbeizuführen, verloren.

2
Visualillusion  24.09.2013, 00:57

Schönen guten Abend, tut mir leid das so zu sagen aber ist das wirklich deine eigene Meinung? Deine Meinung, bei der du auch bis in das tiefste weißt warum deine Meinung so aussieht?

Als Nicht-Wähler mache ich von meinem eigentlich imaginären demokratischen Recht Gebrauch, indem ich meine Stimme für mich behalte und nicht in eine URNE ABGEBE - also bitte, wir haben doch schon eine so präzise Sprache! - und statt bis zum 22. September zu warten direkt anfange etwas zu ändern, indem ich neben meinem Wahlboykott meine Kaufeinstellungen und andere Gewohnheiten umstelle. Unsere "Regierung" sitzt mehr oder weniger in Frankfurt a. M.

Zudem etwas, was ich als Anregung da lasse:

60 Mio. Wahlberechtigte

70% Wahlbeteiligung

=42 Mio. Abgegebene Stimmen

Partei X erhält 40% Wählerstimmen (Die restlichen 60% teilen sich auf)

=16,8 Mio. wählten Partei X

Was haben wohl die andern 43,2 Mio. gemacht?

Nebenbei noch bemerkt, nehme ich die "Regierung" nicht mehr wirklich ernst.

Von da aus wird sich mit SICHERHEIT nicht's ändern.

Bitte investigativ über das heutige System und die Lage der Menschheit heute informieren! Danke und liebe Grüße.

1