Sind die Leute heute verweichlicht?
Hallo
mir kommt vor die Leute halten nichts mehr aus, wenn eine Mücke im Zimmer ist, oder wenn es mal kein warmes Wasser gibt ist das bereits ein Weltuntergang.
In der Natur überleben kann wohl auch kaum einer mehr.
Früher kämpfte man ums überleben, es gab Hungersnöte wenn es blöd ging und wilde Tiere und Kälte und harte Arbeit, heute kämpft man gegen den böse GenderPayGap und gegen den Klimawandel und gegen das böse Patriarchat.
Und die Leute drehen halb durch wenn mal eine halbe Stunde wo kein Internet geht.
Dazu leben wir in einer komplett scheinheiligen Welt wo alles angeblich friede freude tralala ist
und die berufswelt ist auch komplett langweilig.
13 Antworten
Scheinbar braucht der Mensch Probleme.
Und wenn es keine existenziellen Probleme gibt, dann wird sich eben über Kleinigkeiten aufgeregt.
Zeig mir einen Obdachlosen dem wichtig ist ob sein Essen vegan oder glutenfrei ist...
Die Jugend auf jeden Fall
Das habe ich auch schon oft gedacht.
Wir leben auf dem Dorf, mit den entsprechenden Begleiterscheinungen. Meine Kinder können reiten, Hühner fangen oder Trecker fahren. Die wissen wie man ein Baumhaus baut oder eine Bretterbude. Sie haben alle möglichen Tiere schon gestreichelt, verarztet und gefüttert: Pferde, Schweine, Kühe, Hühner ... Die können einen Zaun setzen oder auch abreißen.
Zur weiterführenden Schule mussten sie in den nächsten größeren Ort. Sie waren es, die verirrte Tauben aus dem Klassenraum trugen, Jalousien repariert haben oder für den Mitschüler mit Krücken eine Bollerwagen organisiert haben. Während dessen, standen ihre Mitschüler dabei und riefen um Hilfe oder nur: "Iiiiih, mach das weg!" Genau die gleichen Nasen holten bei jeder kleinen Schramme ein Pflaster beim Hausmeister oder bekamen einen Herzinfarkt, wenn sich eine Biene ins Klassenzimmer verirrte.
3 Tropfen Regen und das Mutti-Taxi rollte an. Deren Mütter fuhren sie bis vor die Schultür und holten sie dort auch wieder ab. Nach der Schule ging einer davon zur Bundeswehr, weil er nicht wußte, was er beruflich machen soll. Insgeheim hatte ich mich etwas gewundert. Nach 2 Wochen war er wieder da. "Nein, also Impfen geht gar nicht und Haare abschneiden auch nicht." Na, da kann der nächste Krieg ja kommen ...
Nein, finde ich nicht.
Sie "kämpfen" einfach mit / für / gegen die alltäglichen Dinge, die gerade anstehen. In der Wildnis mit nackten Händen gegen Bären kämpfen ist halt im Moment nicht so angesagt. Wahrscheinlich mangels Bären. Und Wildnis in urbanen Gebieten. Vermutlich.
Dass es in Europa in den letzten Jahren statt einer Hungersnot nur eine Klopapierkrise gegeben hat, kann man den Leuten auch nicht vorwerfen.
Jedes Lebewesen passt sich zu einem gewissen Grad an die Umgebung und ihre Herausforderungen an. Die Welt verändert sich. Nicht erst seit gestern, sondern seit ihrer Entstehung. Folglich muss sich das Leben auch immer wieder anpassen.
In meiner Kindheit und Jugend ("Früher®") war auch bei mir vieles anders. Natürlich gab es keinen (Home-) Computer, kein Internet. Nicht einmal ein Festnetz-Telefon. Im Haus hat man sich an einem durchschnittlichen Wintermorgen den Hintern abgefroren, bis das Feuer endlich im Küchenofen gebrannt hat.
Möchte ich diese Zeit zurück? Nicht für alles Geld der Welt :)
Vielleicht die jüngere Generation der Deutschen, wir Israelis leben da völlig anders, egal welche Generation.