Sind die Bauernproteste sinnvoll?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Staatlich subventionierte Betriebsabläufe sind doch nicht auf Dauer über lebensfähig.
Sehe ich das falsch?

Grundsätzlich ein naheliegender Schluß, aber es ist in der Realität wesentlich komplexer. Durch stark unterschiedliche Lohn- und Energiekosten, sowie abweichende Umweltauflagen kommt es zu Wettbewerbs-Verzerrungen. Mit Subventionen wurden diese soweit sinnvoll und möglich gelenkt und teilweise abgefangen. Das ist ein gewachsenes, etwas chaotisches aber hochkomplexes System, was soweit funktioniert, aber natürlich weit weg vom Idealzustand ist.

Wenn man Nahrungsmittel auch lokal produzieren will, dann ist es unerlässlich. Und wenn wir uns die starken Dynamiken der letzten Jahre anschauen, dann führt kein Weg dran vorbei. Es wäre gröbst fahrlässig sich bei der Nahrungsmittel Produktion in Abhängigkeiten zu begeben.

Die Proteste kann ich daher gut verstehen. Hier auf dem Land werden die Bauern quasi uneingeschränkt in ihrem Anliegen unterstützt. Zumal hier wo ich lebe es sich nahezu ausschließlich um Klein- und Kleinstbetriebe in Familienhand handelt. Hier kennt jeder jeden.

Ich kann die Proteste der Bauern verstehen.

Eine echte Alternative wäre, in meinem Augen, höhere Zollabgaben auf importierte Lebensmittel, um die bei uns erzeugten Nahrungsmittel wieder konkurrenzfähig zu machen.

Das würde jedoch zu einem Aufschrei bei einem Großteil der Bevölkerung führen, die auf billige Importwaren nicht verzichten will.

Giwalato

die Kleinbauern "überleben" auch durch die Subventionspolitik schwer gegen Großbetriebe (die übrigens der Bauernverband vertritt), sehe da aber ohnehin keinen Verlust den man krampfhaft verhindern müsste