Sind Beute Tiere R-Strategen?

2 Antworten

Nein, die Zuordnung von Beutetieren als R-Strategen und Räubertieren als K-Strategen ist nicht korrekt. Es handelt sich um zwei unabhängige Konzepte.

Die R-Strategie und K-Strategie sind Konzepte aus der ökologischen Theorie und beschreiben unterschiedliche Strategien der Reproduktion und Populationsdynamik.

R-Strategen sind in der Regel kleinere Tiere mit hoher Vermehrungsrate, die sich schnell reproduzieren und viele Nachkommen produzieren, die aber eine niedrige Überlebensrate haben. Sie investieren nicht viel in die Pflege ihrer Nachkommen und haben oft kurze Lebensspannen. Ein Beispiel für R-Strategen sind viele Insekten, Nagetiere oder einige Fischarten.

K-Strategen hingegen haben in der Regel eine niedrigere Vermehrungsrate, aber investieren mehr Zeit und Energie in die Pflege ihrer Nachkommen, um deren Überlebenschancen zu erhöhen. Sie haben oft eine längere Lebensspanne und sind größer als R-Strategen. Beispiele für K-Strategen sind Elefanten, Wale oder Primaten.

Bezogen auf Beutetiere und Räubertiere gibt es aber keine allgemeine Zuordnung zur R- oder K-Strategie. Beide Gruppen können R- oder K-Strategen sein, je nach Art und Umweltbedingungen. Beispielsweise können kleine Beutetiere wie Mäuse R-Strategen sein, während größere Beutetiere wie Hirsche K-Strategen sind. Räuber wie Füchse können auch R- oder K-Strategen sein, je nach ihrer Lebensweise und Beutetierpopulation.

Sasuke15432 
Fragesteller
 22.02.2023, 18:35

Aber laut der 3. Lotka Volterra Regel erholen sich Beutetiere schneller als Röubertiere nach einer Katastrophe und das wird dadurch erklärt, dass Beutetiere sich schneller fortpflanzen können. Das ist ja nur bei R-Strategen möglich oder?

0
Omuamoa  22.02.2023, 18:36
@Sasuke15432

Ja, das stimmt. Die Lotka-Volterra-Regeln beziehen sich auf die Dynamik von Räuber-Beute-Beziehungen in einem Ökosystem. Eine der Regeln besagt, dass sich die Beutetierpopulation schneller erholen kann als die Räubertierpopulation nach einer Katastrophe, da Beutetiere typischerweise R-Strategen sind und sich schneller fortpflanzen können. Räubertiere hingegen sind oft K-Strategen und investieren mehr Zeit und Energie in die Aufzucht weniger Nachkommen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Beutetiere R-Strategen sind und nicht alle Räubertiere K-Strategen sind. Es gibt auch Ausnahmen und Übergänge zwischen den Strategien.

1

Die Strategien sind Fortpflanzungs- und nicht Nahrungsstrategien - wobei es natürlich Überlappungen geben kann...

https://de.wikipedia.org/wiki/Fortpflanzungsstrategie#r-Strategie (mit kleinem r, weil von Reproduktionsrate, was i. d. R. mit r abgekürzt wird) haben eine hohe Nachkommenszahl und meist kurze Lebensspannen... Das ist ne Anpassung an nahrungsreiche, aber meist instabile Biotope... Daher kann eine Population schnell wachsen, aber auch wieder zusammenbrechen - oder auch umgekehrt...

Typisch dafür sind z. B. Auwaldbereiche...

Arten: Einjährige oder ausschlagfähige Pflanzenarten, Borkenkäfer, Pioniergehölze wie Weiden und Pappeln, Mäuse, Tauben, Füchse, Wildschweine, Menschen... Opportunisten, oft Allesfresser...

https://de.wikipedia.org/wiki/Fortpflanzungsstrategie#K-Strategie kommt von K für Kapazitätsgrenze und ist typisch für stabile Umweltbedingungen. Die Arten dort sind gut angepasst und haben weniger Nachwuchs und weniger Populationsschwankungen... bzw. brauchen lange um die wieder auszugleichen...

Typisch dafür sind z. B. Buchenwälder, oder auch Wüsten oder Gebirge...

Arten: langlebige Baumarten, Fledermäuse, Elefanten, Fischadler, Kondore, Wale, Pinguine, ...