Seid ihr für eine Vereinheitlichung der Verkehrsregeln in EU?
Man kann, wenn man in einem EU-Land einen Füherschein gemacht hat und dort mehr als 190 Tage im Jahr seinen Wohnsitz hat, mit diesem Führerschein auch in anderen Ländern fahren.
Trotzdem gibt es innerhalb der EU-Länder immernoch erhebliche Unterschiede was die Regeln betrifft, z.B bei
Geschwindigkeitsbegrenzungen für unterschiedliche Straßen und Fahrzeugklassen
Sicherheitsausrüstung für Autos und Fahrradfahrer
Tagesfahrlicht und/oder Winterreifen
Linksverkehr in Irland, Malta und Zypern [EU-Your Europe]
Man müsste wahrscheinlich aber auch Opfer bringen, wie etwa ein Tempolimit von 130 auf Autobahnen. (Aktuell liegt das noch bei 1 079 252 848 km/h)
Würdet ihr eine Vereinheitlichung der Verkehrsregeln mögen oder nicht?
Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen
6 Antworten
Es ist schlicht unrealistisch. Die Infrastrukturen sind ja auch in jedem Land für die jeweils herrschenden Verkehrsregeln gebaut worden. Beispielsweise ist sind sämtliche Abbiegespuren, Beschilderungen, Ampelanlagen usw. in den Ländern mit Linksverkehr für den Linksverkehr gebaut... das müsste man quasi über Nacht alles umbauen, wenn man dort auf Rechtsverkehr umschwenken würde. In anderen Ländern gibt es grundsätzlich gute Schnellstraßen neben den Autobahnen, um Autofahrern die Wahl zwischen der mautpflichtigen, aber schnelleren Autobahn und der immer noch überlandtauglichen, aber nicht ganz so schnellen Schnellstraße zu bieten.
Es wäre auch totaler Schwachsinn, eine Winterreifenpflicht an Orten einzuführen, an denen es alle paar Jahre mal zwei Tage mit winterlichen Straßenbedingungen gibt... sollen die Leute dort dann extra Winterreifen kaufen, die sie dann sowieso nicht spontan montiert bekommen und die dann 7 Jahre lang fast ausschließlich im Keller rumliegen, bis sie altersbedingt in dem Müll müssen?
Sicherlich, man könnte einige Sachen einheitlicher regeln. So wie Tempolimits, Führerscheinklassen, Tagfahrlicht...
Aber unterm Strich denke ich, dass wir größere Probleme haben, als vor der Urlaubsreise mal 5 Minuten nachzuschlagen, was für Verkehrsregeln im Reiseland gelten.
Darin sehe ich auch keinen Sinn. Die Länder haben nun einmal unterschiedliche Gegebenheiten. Manche Autobahnen sind sicherer als andere. Manche Landstraßen sind besser für LKW als woanders. In Finnland fahren lange Gigaliner rum, die in NRW sicherlich nicht auf Landstraßen denkbar wären.
Es hat alles seine Gründe, und die sind nicht nur politischer Natur wie z.B. häufig beim Tempolimit. Mal davon abgesehen ist es auch einfach nicht möglich, das mal eben alles zu ändern. Besonders sowas wie Linksverkehr. Da müsste man ja nicht nur ein paar Schilder umdrehen, sondern Ampeln ändern, Auf- und Abfahrten ändern, alle Markierungen, Schilder auf der Autobahn usw. Welchen Vorteil soll das groß haben? Wer sollte das bezahlen?
Und ein Winter in Finnland sieht eben auch ganz anders aus als ein Winter in Deutschland.
Offen gestanden liegen für meine Begriffe die schlimmeren Unterschiede in den teilweise stark abweichenden Parkregeln und in unbekannten Sonderregelungen wie etwa dem Zeichen auf französischen Autobahnen, dass bestimmte Spuren nur genutzt werden dürfen, wenn mehr als eine Person im Fahrzeug sitzt, wobei das nicht einmal ein einleuchtendes Piktogramm ist, die unterschiedlichen Tempolimits und Vorschriften zum Tagfahrlicht sind dagegen unwichtig.
Eine absolute Vereinheitlichung - inklusive der Straßenseite - ist aber unrealistisch.
Es ist keine große Sache sich kurz vor einer Fahrt in ein anderes Land über die Verkehrsregeln zu informieren. Die Infos über Geschwindigkeit findet man sogar bei der Einfahrt in das jeweilige Land. Gerade in Ländern mit Linksverkehr musste sehr viel geändert werden. Es ist ja alles auf Links eingestellt.
Ich habe in einem Nicht EU Land meinen Autoführerschein gemacht und bin später zurück nach Deutschland. Der Führerschein wurde nach 6 Monaten prüfungsfrei in Klasse B umgeschrieben und auch ich fand es jetzt keine große Sache. Ein paar Dinge waren anders, aber in Zeiten des Internets findet man das schnell heraus.
Letztlich lebe ich in Deutschland und nicht im Land Europa. Das Länder sich etwas von einander unterscheiden ist völlig normal.
Mein Führerschein stammt aus Kanada. 1h entfernt war die Grenze zu den USA und statt km/h hätte ich dort (wenn ich dort gefahren wäre) plötzlich Miles per hour gehabt. Das man Mal rüber fuhr war völlig normal und das es andere Maßeinheiten gab, das war ebenfalls normal. (Und das fand ich persönlich wesentlich verwirrender, aber auch das wird Gewohnheitssache sein). In Finnland machen Regelungen in Bezug auf Winterreifen (fiktives Beispiel, keine Ahnung ob es dort Regelungen gibt) sicher auch mehr Sinn als auf Gran Canaria oder in Griechenland.
Da Verkehrsschilder i.d.R. auch ohne Kenntnis der jeweiligen Landessprache verständlich sind, sollte das ebenfalls kein Problem darstellen. Kleine Unterschiede wird man schon verstehen.
Ja es wird Zeit das Europa weiter zusammenwächst