Seid ihr für die Einführung der 4-Tage-Woche?
Hallöchen,
ich wollte mal wissen, wie ihr darüber denkt. Also seid ihr prinzipiell dafür, dass die 4-Tage-Woche in Deutschland eingeführt wird? 4 Tage heißt in diesem Fall 8 Stunde pro Tag, also insgesamt 32 Stunden pro Woche und nicht 40 Stunden in 4 Tagen, was 10 Stunden am Tag wären. Wichtig ist, dass das dann trotzdem als Vollzeitarbeit zählen würde und ihr auch keine Gehaltsabstriche bekommen würdet. Außerdem interessiert mich dabei auch, was ihr so arbeitet und wie alt ihr seid. Nennt mir auch gerne eure Gründe, warum ihr dafür oder dagegen seid :)
Das Ergebnis basiert auf 34 Abstimmungen
14 Antworten
...die Feldversuche in GB ja eindeutig gezeigt haben, dass es sowohl für mehr Produktivität als auch weniger Erkrankungen und mehr Zufriedenheit bei den Menschen geführt hat! Was wäre ich für eine BWLerin, wenn ich mich gegen erhöhte Produktivität ohne Mehrkosten stellen würde ;)?
Lohnniveau ist unfassbar scheiße in DE, keiner kann heutzutage alleine ne Familie stämmen, geschweige den sich je eine Immobilie leisten, aber ich soll weiterhin so viel wenn nicht sogar mehr geben wie vorher?
Man merkt kapitalistische Propaganda funktioniert sehr gut.
Du hast recht damit, dass unser Land durch Propaganda regiert wird, allerdings kann man trotzdem wohlhabend werden, wenn man es gut macht.
...es in meiner Branche gar nicht möglich ist. Ich muss auch am SA/SO für meine Kunden verfügbar sein. Da würde ich meinen Laden zu machen müssen wenn ich nur noch MO/DI + DO/FR von 8-16 Uhr geöffnet hätte. Meine MA könnte ich dann auch gleich entlassen.
Und wenn du von Do-So arbeitest und deine Mitarbeitenden von Mo-Do da wären? Dann wäre die Erreichbarkeit 7 Tage die Woche gewährleistet, ihr würdet aber dennoch alle nur vier Tage pro Woche arbeiten! Einzig die Sonntage wirst du überwiegend selbst übernehmen müssen, da Angestellte ja ein Recht auf 15 freie Sonntage pro Woche haben. Ansonsten wäre aber doch eine 4-Tage-Woche ganz easy dadurch machbar, dass man eben im Team ein bisschen versetzt arbeitet, also nicht ALLE an JEDEM Tag da sind, sondern an manchen Tagen eben nur einige.
So können nur angestellte Mitarbeiter denken. Kunden können grausam sein. Die habe sich etwas in den Kopf gesetzt und das muss sofort auch umgesetzt werden. Wehe der Ansprechpartner, also ich, bin dann nicht erreichbar.
Sicher läuft mein Geschäft auch mal einen Tag ohne mich und meine MA regeln alles, aber das ist die Ausnahme wenn man selbstständig und erfolgreich sein will.
Naja, aber warum sollen deine Mitarbeitenden denn dann zwingend auch wie du arbeiten? Ich mein, die sind ja nicht selbstständig...
Die sollen nicht, und arbeiten auch nicht zwingend wie ich. Die haben einen normalen 8 Stunden Arbeitstag und natürlich am WE auch frei.
In einem kleinen und familiären Betrieb muss man aber auch im Team arbeiten.
Aber hast du nicht gerade als Inhaber eines kleinen, familiären Unternehmens ein besonderes Interesse daran, dass du möglichst wenig Fehltage und eine möglichst hohe Produktivität unter den Mitarbeitenden hast?
"wenig Fehltage und eine möglichst hohe Produktivität" Habe ich auch bei einer 5-Tage-Woche. Die MA sind nämlich gerne hier und arbeiten auch gerne. Haben Freiheiten, es wird nicht auf die Uhr geschaut, und wenn mal etwas privat erledigt werden muss, dann können sie das jederzeit nach Absprache machen. Auch da schaue ich nicht auf die Uhr oder es muss "nachgearbeitet" (schreckliches Wort) werden.
Der Feldversuch in GB hat aber gezeigt, dass die Produktivität bei 4 statt 5 Tagen STEIGT. Es ist also mehr drin, selbst wenn es jetzt schon gut ist! Und Fehltage sanken dabei auch signifikant - also auch da Optimierungspotential! So aus meiner Perspektive als BWLerin ist ein "Na, klappt aber doch auch mit 5 Tagen!" da einfach nicht nachvollziehbar :). Ich mein, man kauft doch auch Produkt X nicht für 2 Euro ein, wenn man es auch für 1,50 Euro bekommen könnte, nur weil bei 2 Euro eben auch noch ein, aber eben kleinerer, Gewinn übrig bleibt, oder ;)?
Wo hast du denn deine BWL gemacht ? Auch in GB ? Was "Feldversuche" dort wert sind, haben wir ja wohl mit dem EU-Austritt gemerkt.
Und doch, manchmal ist es tatsächlich besser für 2 Euro zu kaufen als für 1,50.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/vier-tage-woche-grossbritannien-101.html
Lies halt selbst nach! Das ist einer von vielen Artikeln, die dazu erst kürzlich durch die Presse gingen, nachdem die Ergebnisse dieser Studie veröffentlicht wurden. Also, nur ein Beispiel. Kannst du sicherlich auch genauer noch in anderen Quellen nachlesen, aber hier eben eine als seriös zu betrachtende Quelle, die nicht einfach nur Copy&Paste bei Reuters und Co. macht und dennoch keine hunderte Seiten lange wissenschaftliche Abhandlung ist, so als erster Einstieg ;).
...es im aktuellen politischen Klima des Landes und in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage nicht durchsetzbar wäre. Wir befinden uns ohnehin auf dem absteigenden Ast. Ein schlechter Zeitpunkt, Unternehmen zu vergraulen und noch mehr "Bürgergeld"-empfänger zu züchten.
Zumal mir auch noch kein Befürworter der Viertagewoche erklären konnte, wie denn bei sinkenden Umsätzen durch weniger Produktion/Verkauf usw. die Löhne gleich bleiben sollen? In Zeiten der Energiekrise, die in den letzten Monaten schon so manches alte Traditionsunternehmen vernichtet hat?
Ich halte das für Träumerei.
Lohnniveau wird immer schlechter, und die Unternehmer sacken sich immer mehr der Kohle ein. Entweder mehr lohn oder weniger Arbeitszeit
Es gibt aber nicht nur diese grossen Unternehmen die alles einsacken und nicht genug bekommen können.
Ändert nix daran das das Lohnniveau scheiße ist. Immer mehr knechten für weniger Lohn? Sicherlich nicht.
Entweder mehr lohn oder weniger Arbeitszeit
Mit welchen Druckmitteln möchtest du diese Forderung durchsetzen?
In meinem Job würde ich das wunderbar hinbekommen. Ich übe eine Beratungs-/Schulungstätigkeit aus, und kein Anliegen kann so dringend sein, dass es nicht einen Tag mehr Zeit hätte. Allerdings glaube ich, dass ich da eher die Ausnahme bin. Deutschland leidet ohnehin schon unter starkem Arbeitskräftemangel und für die fehlenden Kapazitäten müssten erst einmal zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden. Oder die Arbeitsläufe werden so optimiert, auch unter Einsatz digitaler Technik, dass Personal frei wird. Supermarkt mit SB-Kasse wäre da ein Beispiel. Dann kann ich mir das für einige Branchen sehr gut vorstellen. Die Banken mit ihrem Onlinebanking sind da ebenfalls Vorreiter. Es wird kommen, die Frage ist nur, wie schnell das geht.
GB ist da aber wohl eher ein schlechter Vergleichspartner.