Schülerpraktikum bei einem Autor?

2 Antworten

Ich würde es eher bei einem Verlag oder einer Bibliothek versuchen.

An deiner Stelle würde ich mich auf Absagen einstellen und einen Plan B entwickeln.

Die meisten Autoren können nicht vom Schreiben allein leben, sondern haben einen Brot-Job, der sie ernährt. D.h. in der Folge auch, dass sie kein reguläres Praktikum anbieten können.

Davon abgesehen bin ich mir nicht sicher, wie du dir den Alltag eines Autoren vorstellst oder generell ein Praktikum, denn ich sehe hier massive Probleme, wie selbst ein Autor in Vollzeit einen Praktikanten sinnvoll beschäftigen kann (ja, klar, ich kann mir ein paar Sachen aus den Haaren ziehen, aber ein Praktikum im eigentlichen Sinn wird daraus nicht). Darüber hinaus sind die meisten Autoren wohl gar nicht auf Praktikanten eingestellt.

Eine Alternative könnte m.E. ein Praktikum bei einem Verlag oder in einer Druckerei sein.


Arkei  17.02.2020, 18:09

Ich würde auch sagen, das ein Praktikum bei einem Verlag bzw. Lektorat eine gute Alternative wäre.

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Jerne79  17.02.2020, 18:09
@Arkei

Stimmt, Lektorat wäre auch eine Option.

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JerryBerg 
Fragesteller
 17.02.2020, 18:09

Vielen Dank erstmal für die Antwort!

Mir ist bewusst, dass ich mit höchster Wahrscheinlichkeit keine Zusage für ein Praktikum bekommen werde, da nicht jeder unbedingt mit einem Praktikanten arbeiten kann. Ich hatte eben von dieser einen Autorin gelesen und wie ein Praktikum bei ihr abläuft und es ziemlich interressant geklungen. Sie meinte, sie schreibe selbst, während der Praktikant im Nebenzimmer an seinem eigenen Roman (oder was auch immer) arbeitet und anschließend gibt sie Tipps oder ein paar Schreibübungen, damit man sich in in den Bereichen, in die Schwächen liegen verbessern kann. Sie schrieb auch, dass sie ihre Praktikanten zu Interviews und Recherchen mitnehme.

Bei einem Praktikum bei einem Verlag oder einer Druckerei kann ich mir nicht unbedingt vorstellen, dass das interressant sein wird...

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Jerne79  17.02.2020, 18:15
@JerryBerg

Das mag schon sein, dass EINE Autorin sowas anbietet. Die meisten anderen Autoren sind auf Praktikanten aber sicherlich nicht eingestellt.

Generell soll ja das Praktikum auch Einblicke in einen künftigen Beruf bieten. Da wäre es durchaus sinnvoll, einen zu wählen, mit dem du künftig auch dein Geld verdienen kannst. Tipps und Tricks zum Schreiben findest du auch anderweitig, einmal ganz davon abgesehen, dass vieles auch von persönlichen Arbeitsweisen bestimmt wird.

Ich will dir das Schreiben nicht miesmachen, versteh mich nicht falsch. Aber "Autor" ist kein Beruf, zu dem es einen sicheren Weg gibt. Du wirst Autor, indem du schreibst, aber das bedeutet nicht, dass du damit dann automatisch auch deinen Lebensunterhalt finanzieren kannst.

Sinnvoller wäre ein reguläres Praktikum in einem Berufsfeld, das dir Einblicke in einen Arbeitsalltag gewähren kann. Das wäre für deine Zukunft deutlich wichtiger. Einblicke in den Alltag verschiedener Autoren kannst du anderweitig erhalten.

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Arkei  17.02.2020, 18:20
@Jerne79

Und durch ein Praktikum in einem Verlag oder Lektorat, kann man direkt Kontakte knüpfen. Von dem was ich immer wieder so höre, ist Networking sehr wichtig wenn man hofft sein Buch bei einem traditionellen Verlag unterzubringen.

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Jerne79  17.02.2020, 18:25
@Arkei

Ja, Networking kann durchaus helfen.

Was hingegen unverzichtbar ist, ist Schreiberfahrung. Ohne die wird man nie etwas in der Hand halten, das man überhaupt einem Verlag anbieten kann. Eine Woche Praktikum bei einem Autor macht das Kraut nicht fett. Ja, da kann man sich ein paar Tipps holen. Von denen profitiert man aber auch nur dann, wenn die eigene Arbeitsweise zu der des Autors passt. Schon wenn da jemand, der im Vorfeld plottet auf jemanden trifft, der ein Pantser ist, also seine Geschichte erst während des Schreibens des ersten Entwurfs entdeckt, wird am Ende wenig dabei rauskommen.

Und jetzt würden wir voraussetzen, dass der Fragesteller überhaupt jemanden findet, der in Vollzeit schreibt UND sowohl gewillt als auch in der Lage ist, auf Praktikanten einzugehen. Das ist bei Freiberuflern (und ein solcher wäre ein Autor) nicht automatisch gegeben, nicht zuletzt weil die Betreuung eines Praktikanten reichlich Zeit kostet.

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Arkei  17.02.2020, 18:40
@Jerne79

Ja, Schriftstellerei kann man, im Gegensatz zu den meisten Berufsfeldern, nicht einfach lernen. Was ich persönlich großartig finde, und von wo ich aktuell auch die meiste Theorie zum Thema mitbekommen habe, sind die Kurse von Brandon Sanderson. Ich glaube da kann man mehr von mitnehmen als von einem möglichen Praktikum bei einem Autor. Und man kann auch nicht oft genug sagen: Vom Autor sein träumen viele, und wenn man auf Deutsch Schreibt ist die Wahrscheinlichkeit irgendwann Hauptberuflich Autor zu sein relativ gering, selbst wenn man erfolgreich einen Verlag findet (oder noch unwahrscheinlicher im Self-Publishing bekannt wird). Deswegen kann ein Praktikum um einen Plan-B zu finden eigentlich nicht schaden, wenn man nicht schon einen hat.

Abgesehen davon mussten die Praktika damals bei uns zumindest noch von der Schule aus gestattet werden. Ich weiß nicht, ob die das bei einem Autor einfach so absegnen würden.

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