Rhythmische sportgymnastik verdienst?
Hallo, ich würde gerne mal von euch wissen, ob ihr vielleicht eine Ahnung in dem Bereich habt. Ich kenne jemanden (die kleine Schwester meines Freundes), die auf ein sportgymnasium war, die andere auch, aber die wollte nun nicht mehr. Jedenfalls hat die andere (16 Jahre) ein Stipendium bekommen und ist nun in dem trainingsstützpunkt, wo genau weiß ich nicht, aber es soll wohl sehr gut sein. Die Eltern kommen aus Russland, daher war sie natürlich auch in so einem Verein für diesen Sport, jetzt aber wie gesagt und dem Stützpunkt dort, ach ja, schmieden war das glaube ich. Ich frage mich nur, ob man das zur Zukunft machen kann?
Ich meine, dort gibt es unendlich viele Sportler und ich habe das Gefühl sie vernachlässigen die berufliche Karriere ein wenig. Zum einen, weil die Tochter unbedingt Lehrerin werden wollte. Davon sprach sie jetzt schon sehr lange nciht, aber sie ist bereits in der elften Klasse (mindestens, wenn nicht ab dieses Jahr in der zwölften) und ihre schulische Karriere neigt sich ja dem Ende zu. Nur scheint keiner darauf zu sein, dass sie eine Ausbildung anfängt? Ist das normal bei Sportlern? Was meint ihr? Hat sie denn wirklich eine Chance unter so vielen und ohne eventuell einen Beruf? Bis jetzt war davon nie die Rede. Aber gerade bei den gymnastinnen, verdient man doch gar nichts, oder doch?.
Ich frage nur aus Interesse und weil ich natürlich die Schwester meines Freundes nicht in den Abgrund rennen lassen will. Sie selbst ist ja erst 16 und wird sich darüber dass sie am Ende vielleicht keinen Beruf gelernt hat, definitiv keine Gedanken machen. Sie will nun ihren Führerschein machen und irgendwie denke ich, dass sie dort aber so schnell nichts verdienen wird?
Hat einer von euch Erfahrungen? Von Freunden, Verwandten ect? Sich selbst? Im Internet habe ich irgendwie nichts richtiges gefunden und wüsste auch nicht, nach was ich suchen sollte. Meine direkte Frage also, wie viel verdient sie denn, sagen wir, sie ist unter den top 20 besten? Evt auch 10? Wenn sie an Turnieren teilnimmt oder so? Ich meine sie hungert sich ja schon lange dünn, bzw isst absichtlich eben nicht mehr viel, daher hat die andere auf aufgehört, was ich persönlich gut finde. Meiner Meinung nach ruinieren sie sich damit die Kindheit. Von früh bis spät, Schule, abends bis 19 20 Uhr Training, auch am Wochenende, in den Ferien den ganzen tag, selten mal eine Woche kein Training. Freunde können sie kaum sehen, essen fällt wie gesagt auch weg. So sieht für mich kein Leben eines teenagers aus? Es ist ihre Entscheidung, aber am Ende wird zumindest die eine es bereuen, dass sie vielleicht so weit gegangen ist und Familie und Freunde zurück gelassen hat? Der Ort ist 6 Stunden von ihrer Heimat und sie geht nur noch alle paar Wochen mal für zwei Tage oder so am Wochenende. Sie hat also kaum noch Kontakt bis auf telefonieren...
1 Antwort
moin,
die Karriereplanung wird an Stützpunkten immer mit berücksichtigt.
Es ist durchaus richtig zu sagen, dass die schulische Ausbildung von Athleten leidet, aber dies ist anders zu verstehen als es im ersten Moment erscheint.
Zum Einen haben die meisten Kinder einen gestreckten Lehrplan. Dies bedeutet, dass sie für das Abitur mitunter 2 Jahre länger brauchen als die Regelschulzeit. Aber am Ende dieser Zeit haben sie das gleiche Wissen und den gleich(wertigen ) Abschluß wie Kinder die das Abitur in der Regelstudienzeit absolvieren.
Bereits in den letzten Jahren des Abiturs wird auch die berufliche Karriereplanung vorangetrieben. Egal ob Studium oder Ausbildung. Die Stützpunkte haben idR Partnerunternehmen und - Unis mit denen sie zusammen arbeiten.
Auch hier wird oft Rücksicht auf die Belange des Sports genommen und die Erfordernisse der Ausbildung mitunter modifiziert. Aber wenn die Dame an einem Stützpunkt ist mache ich mir da keine große Sorgen.
Vielleicht einfach mal ansprechen die Frage. Gern kann m konkreten Fall weitergeholfen werden.
LG
PS: Solange sie kein Fußball betreibt kann man in Deutschland von sport allein nicht leben. Manche Athleten schaffen es mit Werbeverträgen aber eine solide Berufsbildung ist absolut notwendig.
Solange es ihr Traum ist, sollte sie den auch weiter verfolgen. Wir machen das Gleiche mit Schwimmen.
Entscheidend ist immer, dass die "Zeit danach" möglichst früh geplant und auch vorbereitet wird. Wenn hier Unsicherheit herrscht würde ich diese Frage einfach mal in den Raum stellen.
LG
Ja das stimmt. Nur manchmal schreibt sie selbst unschlüssig und wirkt wie ein gedrängt. Alle Freunde und verwandte der Familie zählen quasi drauf. Ein unendlicher Druck, da wird sie nicht sagen ob sie das freiwillig macht oder nicht... Es wäre eine riesige Enttäuschung für alle... Das weiß sie auch
weil in dem Alter die "Seifenblase" meistens schon zerplatzt ist. Das was jetzt gefordert wird ist der reale Alltag. In der Regel hören die meisten mit 14 auf, wenn sie selbst nicht voll dahinter stehen.
die Kids die sich dem in diesem Alter noch aussetzen haben meistens wirklich einen Traum.
Wenn hier Unsicherheit herrst, könnte man auch mal eine neutrale Person bitten ein Gespräch mit ihr zu führen, oder es selbst tun.
Gut zu wissen, du schreibst dich da echt auskennen aber ich denke du wirst sonst in einen solchen Bereich arbeiten allerdings nur fürs Schwimmen? Dann bekommst du es ja stetig mit. Die Schwester hatte ja jetzt auch mit 15 aufgehört. Ich glaube ich bitte meinen partner mal, mit ihr darüber zu reden. Aber womöglich hat du Texte und sie hatte wirklich schon aufgehört wenn sie keine Lust mehr gehabt hätte. Aber haben die kids doch für Freunde und alles keine Zeit? Mich interessiert das Thema sehr, ich bin angehende Erzieherin und habe meinen Beruf nun nach einiger Zeit geändert, da ich gerne mehr mit Kindern zusammen arbeiten möchte. Wie ist das nach deiner Erfahrung? Ab wann kann man sagen, ist der Höhepunkt der Karriere? Bis dahin kann man sich nicht an Familie denken oder? Also eine zu gründen meine ich. Das würde ja nur in "weg "stehen?
Hallo,
ich leite tatsächlich ein Institut zur Sportförderung Schwimmen. Sicherlich ist die Frage nach dem Höhepunkt für Jeden unterschiedlich. Der Traum der meisten ist eine Teilnahme an den "Spielen" und die je nachdem wie die Jahre fallen ist der Punkt auch bei jedem anders.
Generell sind Partnerschaften im Sport nichts Schlechtes. Real betrachtet fehlt jedoch oft die Zeit, sich der suche zu widmen. De facto sind die Partner deshalb oft ebenfalls im sportiven Umfeld angesiedelt.
Vielen dank für deine ausführlichen Antworten. Nun hab ich mir wenigstens erst einmal das Wissen angeeignet und kann die Sache anders angehen. Es ist toll, von so jemand erfahrenen die Sache erklärt zu bringen, das macht vieles einfacher und das alles wird realer. Also, lieben Dank für deine Worte und die Zeit
Vielen dank für deine Antwort! Im ersten Moment ist es wirklich sehr beruhigend. Vermutlich wüsste das mein Freund selbst nicht, denn er meinte, sie würde die Schule ja bald beenden. Ich denke dann kommt der Gedanke noch vom sportgymnasium, aber wenn du sagst, im Stützpunkt ist das anders, dann ist das ja schon mal was. Womöglich sollte ich sie wirklich mal darauf ansprechen. Ich habe nur Angst, daß sie sich durch ihre Mutter so getrieben fühlt das zu tun und erst recht unter Druck steht, weil die andere aufgehört hat. Denn die weiten haben viel Zeit und heute rein gesteckt, in den Klamotten, die ja nicht günstig sind m der Vater fährt sie oft sie sechs Stunden lang und sonst Fahrkarten sind ja nicht günstig. Stipendien verkaufen sich ja auch nur im unteren Bereich meines Wissens nach. Die Tochter findet das jetzt vermutlich wird toll, aber später womöglich nicht mehr, wenn sie sieht was sie als verpasst, vernachlässigt hat oder so...