Reiterhof bauen wie finanzieren?

Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen

Streng dich an und du schaffst es 75%
Das kannst du nicht schaffen 25%

12 Antworten

Streng dich an und du schaffst es

Ich denke mal laut:

Zunächst mal wäre es sinnvoll, wenn du eine Ausbildung zu einem Beruf in der Pferdewelt erlernst. Von Bereiter, Reitlehrer, Pferdewirt, und wie sie nicht alle heißen... Du brauchst Kompetenzen.
Erstens weißt du dann mehr und du hast für den Hof und für andere Leute, die auf deinem Hof mit ihren Pferden zu tun haben sollen, mehr Ahnung und mehr Vertrauen. Wichtig, denn du musst das ganze ja auch bewirtschaften und mit den alltäglichen Fragen und Problemchen bis Problemen klarkommen.

Investoren finden. Aber es wird die Frage sein, wem die Besitztümer in welchen Teilen gehören und welche Entscheidungsgewalt du dann hast.

  1. Es ist zu überlegen, ob du einen Reitverein für dich gewinnen kannst oder Personen in der Gegend gewillt sind, einen Verein zu gründen und in den Bau einer Anlage auf deinem Grundstück zu investieren. Aber dafür wird Geld benötigt, also muss das ein waschechter Verein mit finanziellen Möglichkeiten sein.
  2. Investoren durch eine "besondere Art" eines Reiterhofs finden, also etwas, das deinen Hof besonders macht, ein besonderes Angebot liefert, vielleicht etwas/eine spezielle Methode, die deinen Hof exklusiv oder außergewöhnlich und dadurch interessant für sie macht.
  3. Umsetzbare Ideen für Einnahmequellen haben (von deinen Kompetenzen und den Kompetenzen deiner Leute abhängig)

Reitschulbetrieb
Vereinsbetrieb
Therapiepferde
Ausbildungsstätte für Therapiepferde
Ideen zu kultureller Einbindung der Pferde in die Gegend, Ortschaft, Begegnung mit Kindern, Alten (mit Kulturbüro der Stadt kurzschließen, Ideen vorschlagen)
Sanftes Reiten (es gibt da Schulen, die völlig ohne Sattel und Zaumzeug reiten)
Schule für Barockreiten, spanische Hochreitkunst
Schule für Westernreiten
...

Aufgeben musst du diesen Traum denke ich nicht. Aber du brauchst Wissen und die richtigen Leute. Oder einen gutbezahlenden Job, der dich sehr starke Kredite aufnehmen lässt, dann kannst du es selbst finanzieren).

Streng dich an und du schaffst es

OUm einen Reiterhof zu führen braucht es mehr als nur Geld und die Liebe zu Pferden. Selbst wenn du gut reiten kannst, bezweifle ich, dass du weißt wie eine gute Weidepflege aussieht, wie viele Ressourcen man braucht und wie man im allgemeinen so einen großen Betrieb führt. Das Beste wird hier sein, eine Ausbildung zum Pferdewirt anzustreben. Aber Achtung: Dieser Job ist wirklich harte Arbeit zu einem verhältnismäßig geringen Lohn. Auch fehlen oft freie Tage.

Um jetzt eine Anlage für Ca. 20 Pferde zu bauen, braucht es eine ordentliche Stange Geld. Auch wenn du dir einen Kredit bei der Bank leihen kannst, hast du sehr hohe Schulden, die auch zurückgezahlt werden wollen. Gleichzeitig hast du aber auch sehr hohe laufende Kosten. (Zum Beispiel der steigende Heupreis)

Um deinen Stall zu finanzieren, brauchst du Einsteller. (Oder eben Zucht oder Schulbetrieb. Die meisten Ställe brauchen dennoch Einsteller) Die wollen aber auch angelockt werden. Ein Aktivstall ist nicht gleich ein Aktivstall. Für eine so große Menge an Pferden brauchst du sehr viel Land und du musst auf die Herdendynamik achten. Heißt, dass du nicht jeden Einsteller aufnehmen kannst, falls sein Pferd unsozial ist. .......................

Du stellst dir das Alles etwas leichter vor, als es ist. Wenn ich nicht schon vorher genügend Kapital und Erfahrungen hab, dann sind die Chancen sehr gering, so etwas zu bauen, wie du es dir vorstellst.

Vielleicht deine Pläne etwas reduzieren, dann klappt das auch viel eher.


Nina21436587 
Fragesteller
 03.09.2018, 23:30

Ich kenne mich damit denke ich ziemlich gut aus, meine familie hatten schon eigene pferde, den Hof bekomme ich mit vielen Wiesen, sprich koppeln und Heu. Wie das abläuft weiß ich... ich kenne mich mit Wiesen und Feldern aus. Wenig freie Tage kenne ich, ich bin auf einer Landwirtschaft gross geworden, da ist das üblich. Geräte (bulldogs, heilender, schwerer...) ist schon alles da

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Jesaya007  04.09.2018, 00:04
@Nina21436587

Dann sollte dir deine Familie auch sagen können was es kostet, einen Hof zu bewirtschaften. Lass dir von denen mal einige Zahlen nennen. Dann wirst du fest stellen, dass du eine Menge Geld brauchst. Geld gibt die Bank dir aber nicht weil sie deinen Traum so toll findet. Geld gibt die Bank dir nur, wenn du entsprechende Sicherheiten hast. Die hast du wahrscheinlich nicht. Und mit nem Beruf im Pferdebereich, wirst du kaum selbst über die Runden kommen, geschweige denn auch noch Schulden abbezahlen können. Sprich zu Hause mal darüber, vielleicht siehst du es dann etwas klarer.

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Streng dich an und du schaffst es

Das kann man durchaus hinkriegen und mit Pferden kann man durchaus Geld verdienen.

Aber die Sache ist halt die, dass man dazu (wie überall) ein fundiertes Geschäftsmodell braucht.

Man muss sich in der Szene sehr gut auskenne, darf keinen rosaroten Ponyhof-Träumen anhängen und man darf sich vor allem nicht zu schade sein, den Kindern reicher Leute Reitunterricht zu erteilen. Ganz egal wie verzogen die sind und wie sehr sie einem womöglich auf den Wecker fallen.

Wenn deine Mutter jetzt bereits eine Landwirtschaft oder so was besitzt, kannst du ja aktuell bereits Stellplätze vermieten, einfacher offener oder Laufstall, Gruppenhaltung. Die Leute sind froh, wenn sie ihre Zossen und auch Reitbeteiligungen bei Leuten unterkriegen, die sich auskennen und auch mal ein Auge auf die Tiere werfen können, wenn sie keine Zeit haben. Das kann man dann stufenweise ausbauen.

Mach dir halt einen Plan, wo das Geld herkommen soll und was auf der Ausgabenseite steht. Schaffe dir Grundkenntnisse in Buchhaltung und Betriebswirtschaft drauf. Es ist auch immer gut, wenn man einen gefragten branchenfremden Beruf hat, mit dem man sich im Zweifel über Wasser halten kann. Das wird allerdings in Zukunft wegen der sich rasant beschleunigenden Digitalisierung immer schwieriger werden.


PeppysGirl  04.09.2018, 12:00

Mit Pferden lässt sich inzwischen auch nicht mehr wirklich Geld verdienen, und als Betreiber eines Pensionsstalles schon gleich gar nicht - da kann man froh sein wenn man in etwa null auf null raus kommt.

Auch beim Reitunterricht bleibt kaum was hängen, Schulpferde wollen unterhalten werden und brauchen Futter/Einstreu/Ausrüstung/Tierarzt. Das müssen die erst mal wieder "reinarbeiten" und wenn dann mal eines ernsthaft verletzt oder krank ist, ist der Gewinn ganz schnell wieder weg.

Am ehesten lässt sich wohl noch in der Zucht Geld verdienen - wobei das auch schon ganz schön nachlässt wenn man sich mal die Aufstellungen anschaut was an Kosten von der Bedeckung der Stute bis zum "verkaufsfertigen" Absetzen so anfällt und dann muss man ja auch entsprechend gutes "Material" zum Züchten haben und nicht nur sinnlos vermehren damit man seine Nachzucht auch los bekommt.

Alles in allem ist es ein Beruf für wirkliche Liebhaber und keiner für diejenigen die reich werden wollen denn das schaffen definitiv die allerwenigsten und das sind dann meistens die die auch schon entsprechend hohes Startkapital zur Verfügung hatten und nicht erst hoch investieren mussten.

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Skinman  04.09.2018, 12:25
@PeppysGirl

Sorry, das sind genau die Sprüche, die ich von Leuten höre, die sich für die einzig wahren, begeisterten und echten Reiter halten und sich einfach zu gut sind für die erwähnten nervigen höheren Töchter.

Reiten ist ein Hobby reicher Leute. Es gibt in dem Bereich jede Menge zahlungskräftiger Kunden. Es kommt einzig und allein darauf an, denen Produkte und/oder Dienstleistungen schmackhaft zu machen, die sie glauben haben zu wollen und für die sie gut zu zahlen bereit sind. Eine Bekannte von mir verscherbelt im Nebenverdienst per Amazon völlig überparfümierte Shampoos und Spülungen für die armen Biester (und Hunde). Die hat es nicht nötig, könnte aber allein davon bereits recht bequem leben und ihre Reithalle finanzieren.

Fundiertes Geschäftsmodell - sich in der Szene sehr gut auskennen.

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PeppysGirl  04.09.2018, 12:43
@Skinman

Und das sind die Antworten derjenigen die eben keinen eigenen Hof führen und sich deshalb mit dem täglichen Problematiken nicht auskennen.

Man muss sich doch bloß mal anschauen wie viele junge Leute versuchen sich mit einem eigenen Betrieb selbstständig zu machen und wie viele davon wieder aufgeben. Insofern finde ich sollte man da einfach keine falschen Illusionen erwecken - mal schnell einfach so einen Hof aufzubauen und damit auch noch reich zu werden funktioniert eben nun mal nicht.

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Pauliwauly  04.09.2018, 13:00
@Skinman

Mit Pferden bzw. Tieren Geld wirklich "Geld zu verdienen" heißt, auf das Wohl der Tiere einen .... zu geben. Da lässt man dann das Schulpferd Stunde um Stunde in der Reithalle laufen, verzichtet auf gesundheitliche Präventivmaßnahmen und passende Ausrüstung (kostet alles Geld) .

Wenn jemand sagt "ich liebe Pferde (Tiere)" sollte er mit denen kein Geld verdienen wollen.

"sich zu gut sind für die erwähnten nervigen Töchter". - Das muss man nervlich selber aber auch erst aushalten. Wie lange kannst du freundlich lächeln, bevor du ausflippst? Bevor du Magenschmerzen etc. bekommst ? IST das tatsächlich die Art der Berufsausübung, wie man sie sich bei dieser "Vorgeschichte" vorgestellt?

"Reiten ist ein Hobby reicher Leute". Das stimmt definitiv nicht (mehr). Und genau das macht das Leben als Stallbesitzer/Reitlehrer schwieriger. Die Leute haben kein Geld und müssen/wollen demzufolge bei allem Sparen: Beim Einstellen, beim Reiten etc.

Die erwähnten Töchter reicher Eltern treiben sich in der Regel vermutlich eher selten auf dem zum Aktivstall ausgebauten Bauernhof rum, sondern eher in den "schicken Turnierställen".

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Streng dich an und du schaffst es

Machbar ist vieles, die Frage ist halt wie lang möchtest dich dafür in die `Tretmühle` begeben.

Was ein ganz klarer Vorteil ist, dass ihr schon mal einen Hof habt bzw.deine Mutter. Das heißt aber nicht, dass man sich dann zurücklegen kann, im Gegenteil. Wenn man was schaffen will,heißt´s Gas geben. Das ist als (dumm gesagt) Normaler schier nicht zu machen, wenn man am Monatsende mit sagen wir mal plus minus 2.500€ aus der Arbeit kommt.

Was soll ich machen um das Geld dafür zu bekommen?

Du kannst evtl auf den vorhandenen Hof eine Grundschuld (Sicherheit für die Bank) aufnehmen (Achtung! Preise werden von den Banken meist niedrig geschätzt) in Form eines Kredits oder (sofern vorhanden) Eigentum, Ländereinen, Wohnungen etc verkaufen, denn ein anständiger Hof kostet Geld und das nicht zu knapp. Mit normaler Arbeit nicht zu schaffen, so viel vorne weg.

 irgendwie von Beruf in die Richtung mit Pferden zu gehen,

das kannst offen gesagt gleich vergessen. Pferde sind als Hobby recht, aber nicht zum Geld verdienen, sorry für den Raub deiner Illusionen. Mach deine Schule und deine Ausbildung und geh dann deinen Weg und schau, was sich ergiebt.

Ich hab selbst nen Offenstall (17 eingestellte+ 6 Hengste derzeit) mit Aktivelementen, das ging aber nur, weil mein Mann zwei große Höfe und entsprechend Ländereien hat, wir auf beiden Anwesen die Viehhaltung aufgaben, uns Gedanken machen mussten was und wie es insgesamt weiter geht und wir unser Kapital aus unseren Firmen ziehen. Wir gehören sicher nicht zu den Geringverdienern aber mit Um- und Aufbaubaumaßnahmen hatten auch wir zu kämpfen, zumal das niemals als Haupteinnahmequelle angedacht war/ist und wir auch noch andere Konzepte finanzieren mussten.

Wie wär´s mit einer fundierten Ausbildung in der Landwirtschaft? Dann bist nicht nur auf Pferde begrenzt, sondern kannst dich dahin entwickeln was dir liegt, sei´s nun Tierzucht, Büromanagement, Acker-/Landbau. Das gesamte Erlernte kommt dir unbedingt zugute,wenn du Pferde halten willst und du bist nicht nur an Pferde gebunden.

Mein Rat, kein Urteil ;-)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

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Hallo,

ich bin da jetzt etwas positiver.

Du hast ja bereits etwas sehr sehr Wichtiges - den Hof deiner Mutter. Das ist schon mal der Grundbaustein für einen eigenen Hof. So haben die meisten Reiterhöfe angefangen - sie haben den Hof geerbt. Dann muss man den Hof nur noch umbauen und Weiden pachten, fertig. Der einzige Haken dabei ist das Finanzielle. Solange du noch nicht im Lotto gewonnen hast, rentiert sich ein Bausparvertrag und später auch ein Kredit aufzunehmen, so haben das alle in meinem Bekanntenkreis gemacht, die sich den Traum erfüllen konnten. Du wirst ja in Vollzeit irgendwie arbeiten gehen, nimmst später evtl Einsteller auf, musst auf dem Hof keine Miete zahlen und hast durchaus eine gute Möglichkeit das Geld zurückzuzahlen.

Ausbildungsmäßig würde ich nicht mal unbedingt PferdewirtIn lernen, sondern eher in die Landwirtschaft gehen. Den Umgang und die richtige Pflege mit Pferden kann jeder Pferdenarr, das muss man nicht lernen. Aber die Weidepflege, Heuproduktion, Umgang mit den entsprechenden Maschinen, Heuanbau uvm das ist von Vorteil, wenn du einen eigenen Hof betreiben möchtest. Klar kann man Heu auch vom Bauern kaufen, aber bei 20 Pferden ist es sinnvoller es selber herzustellen. Am besten hat man da auch einen Partner, der einen unterstützt.

Leicht wird das Ganze natürlich nicht. Aber ich würde keinem Menschen sein Ziel ausreden... Es kommt schon ein sehr sehr hoher Kostenaufwand auf dich zu und auch jede Menge Arbeit (neben deinem Beruf, der Hof).

Mit freundlichen Grüßen

Vany