Reitbeteiligung abgeben/ wieder Spaß finden?
Bevor ihr jetzt alle wild in die Tasten haut, lest das bitte bis zum Schluss, es könnte länger werden, aber nur so versteht man die ganze Situation.
Ich war nie ein Reiter, für den reiten im Mittelpunkt stand. Ich habe Spaß am Pferd, unabhängig davon, was ich genau mit ihm mache. Bodenarbeit, Spazierengehen usw. Dennoch ist mein Hobby Reiten und nicht die-Box-Ausmisten-und-anschließend-30-Minuten-durch-die-Halle-führen. Ich muss nicht jedes Mal reiten, nicht Mal zwingend jede Woche, aber ab und zu wäre schon schön.
Genau das habe ich kommuniziert, als ich vor zwei Jahren umgezogen bin und infolgedessen eine neue RB gesucht habe.
Schnell fand ich daraufhin eine Möglichkeit, die sich perfekt anhörte: eine reitbare Friesenstute und zwei Minishettys, um die ich mich mehrere Tage in der Woche kümmern konnte.
Genau, was ich gesucht hatte also. Nur war mir vergessen worden zu sagen, dass die Stute eine Sehnengeschichte hat. Nach einem halben Jahr ging sie lahm (ich war bis dahin maximal 5 Mal geritten).
Seit dem kümmere ich mich um zwei unreitbare Pferde/Ponys (der eine Mini hat die Kastration nicht überstanden) und bin zunehmend frustriert. Was ich machen kann, ist außerdem wenig abwechslungsreich. Viel mehr als im Schritt durch die Halle führen bzw. mit dem kleinen Spazieren gehen, kann ich nicht machen.
Ein Pferd kann sich immer verletzen, es ist kein Sportgerät und wie gesagt ist reiten für mich nicht der Mittelpunkt. Die ersten Monate war ich trotz kaum reiten zufrieden mit der Situation.
Mir wird nun aber mehr und mehr bewusst, dass dies kein Zustand ist, mit dem ich langfristig glücklich bin und er wird sich auch nicht wirklich ändern. Für noch ein Pferd als RB habe ich keine Zeit.
Was würdet ihr in der Situation tun? Ist es der Besitzerin gegenüber unfair nach zwei Jahren "aufzugeben",um sich nach etwas anderem umzusehen? Und wie kommuniziere ich ihr meine Entscheidung am besten?
Ich weiß, das Thema ist für viele emotional aufgeladen, aber bitte bleibt fair. Mir fällt die Entscheidung nicht leicht und mir ist ihre Tragweite auch bewusst.
Da die Situation gerade sehr negativ wirkt. Ich hab beide Pferde sehr lieb gewonnen in den letzten zwei Jahren. Vor allem die Stute hat ein Herz aus Gold und es täte mir sehr leid, sie gehen lassen zu müssen. Ich glaube aber auch, für sie wäre ein Mensch, der mit anderen Erwartungen an die Sache ranginge, als ich, besser und fairer. Sie merkt sehr gut, ob ich motiviert bin, was leider nicht mehr oft der Fall ist
4 Antworten
Du möchtest gerne Reiten. Mit dem aktuellen Pferden geht das nicht ABER du hast die Tiere ins Herz geschlossen und so muss es auch sein.
Kündigst du kannst du wieder Reiten, dafür lässt du die Fellnasen im Stich. Schätze das trübt die Stimmung beim reiten sehr, zumindest sollte es das, wenn man sich nich nix in die Tasche lügt.
Ich würde versuchen einen Kompromiss zu machen: Zeit bei den kleinen reduzieren, sagen wir 50% und in der Freien Zeit ein Pferd reiten.
Dann kann die Besitzerin eine neue Betreuung suchen, welche die kleinem lieb gewinnt und du kannst besser loslassen weil sie in guten Händen sind.
Was das finanzielle betrifft: Für das Pflegen von Tieren sollte man eigentlich nicht Bezahlen müssen. Auch dann nicht wenn man es gerne macht.
Ich halte eine offene aber freundschsftliche Kommunikation mit der Besitzerin für sehr wichtig.
Was würdet ihr in der Situation tun? Ist es der Besitzerin gegenüber unfair nach zwei Jahren "aufzugeben",um sich nach etwas anderem umzusehen?
Es ist auf gar keinen Fall unfair,die RB zu kündigen und sich nach etwas anderem umzusehen,wenn es nicht mehr passt.Sei auf jeden Fall ehrlich und sage der Besitzerin,dass du die Zeit mit den Pferden genossen hast,du dich dich gerne reiterlich weiterentwickeln möchtest und dass es mit dieser Konstellation leider nicht geht.
Egal,wie genau du es jetzt sagst,mach es auf jeden Fall persönlich oder am Telefon in einem Gespräch und geh nicht auf einmal nicht mehr hin.
Kündigung per WhatsApp kommt auch nicht so gut.
Das würde ich so nicht sagen. Würde als Vorwurf aufgefasst, bringt Streit zum Abschied, und du hinterlässt „verbrannte Erde“. Bleib bei „Ich - Botschaften“!
“Ich pflege zwar auch gerne, aber ich hatte mir doch etwas mehr reiten vorgestellt, und würde das doch jetzt endlich wieder tun. Die Zeit bei Dir und deinen Pferden war schön, vielen Dank dafür, aber ich möchte das so nun nicht mehr.“
Nein, das würde ich so auch nicht äußern. Ich wollte eher zeigen, dass in beide Richtungen Dinge nicht ganz fair gelaufen sind. Ich bin ihr ja dankbar, dass sie mir so vertraut hat und lange war ich damit ja auch glücklich
Eben gerade NICHT erwähnen, dass irgendwas „nicht ganz fair“ gelaufen sei. Du hast DIR doch wohl absolut nichts vorzuwerfen , oder? Und ihr solltest du auch nichts vorwerfen. Man braucht doch keinen „Schuldigen“ zu suchen, um sich zu verabschieden. Der letzte Satz reicht vollkommen - und nun ist es eben Zeit, die Zelte abzubrechen und zu neuen Ufern aufzubrechen. Ohne Schulzuweisungen oder -Eingeständnissen. Es passt einfach nicht mehr, wie ein paar Kinderschuhe, aus denen man raus gewachsen ist. Da muß man nicht von mangelnder Fairness in irgendeiner Form reden.
Musst du etwas bezahlen? Wenn ja musst du vllt mal überlegen ob sich der Preis rentiert!!!
Und sonst, wenn es so einf nicht mehr geht, weil man ja auch iwo mal reiterlich ein bisschen was mache will, musst du ihr das erklären und dann kannst du sowas sagen wie: danke und tolle Pferde aber du möchtest halt auch ein bisschen mehr reiten und wenn der Shenenschaden (falls der nicht zu schlimm ist) weg ist, du auch gerne zurück kommst und so. Sei offen, freundliche - ehrlich. Sie wird das sicher verstehen!
Der Sehnenschaden "begann" 2016 bei einem Unfall und ist seitdem in Wellen mal besser, mal schlechter. Mal geht sie glücklich alle Gangarten, mal läuft sie auf drei Beinen.
Es ist unfair von der Besitzerin, dir die ganze Arbeit aufzuhalsen, wenn sie dich dafür nicht entlohnt. Auch, wenn man es gerne macht…
SIE hat 3 Pferde angeschafft, und SIE sollte sich auch drum kümmern. Wenn sie das jemandem wie dir überträgt, und dich im Gegenzug reiten läßt, ist es ja ok, SOLANGE es allen Spaß macht. Aber dass du inzwischen genug hast von diesem Arrangement, zumal es sogut wie nichts zu reiten gibt, ist vollkommen verständlich.
Dennoch muß man der Besitzerin zugute halten, dass sie ja wohl garnicht wissen kann, dass dir inzwischen was fehlt.
Lass sie (am besten bei einem persönlichen Treffen!) wissen, dass du doch gerne wieder richtig reiten möchtest, und dich nach passenderen Möglichkeit umsiehst, und das Engagement bei ihr entsprechend reduzieren wirst.
Gib ihr ein paar Wochen Zeit, sich nach einer anderen Lösung umzuschauen. Den Übergang kannst du ja auch fur alle Beteiligten schonend vollziehen, indem du vorübergehend nur noch 1x in der Woche zu den 3 Pferden kommst. Vielleicht wirst du das ja auch weiterhin tun, je nach dem, wie viel oder wenig du nachher bei dem neuen Pferd eingebunden sein wirst.
Und glaub mir: scheiden tut natürlich immer weh, aber es gehört zum Leben, und man gewinnt auch irgendwann ein anderes Pferd lieb. Trennen muß man sich ohnehin irgendwann in irgendeiner Form. Daher sollte man sich keinen allzugroßen Sentimentalitäten hingeben, nur um den Abschied zu verzögern.
Im Zweifel lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Und, schlußendlich: nur sprechenden Menschen kann geholfen werden. Also sprich mit der Besitzerin 😄
Man könnte natürlich auch sagen, dass mir ein Pferd als reitbar vorgestellt wurde, bei dem es absehbar war, dass dem langfristig nicht so sein wird.