Rehepferdi m Offenstall? Kann das gut gehen?

4 Antworten

24 Stunden Weidehaltung wird beim Hafi eine sehr schlechte Idee sein - es sei den es sind riesige Kargwiesen. Die Offenstallhaltung selber ist immer positiv - nur muß eben der Weidegang zeitlich begrenzt werden. Heu aus Heunetzen - Übergewicht so gut wie möglich vermeiden oder abbauen. Bewegungsanreize geben - weite Wege zwischen Futter und Wasser und den Weidegang stundenweise einflechten. Schwierig wird es wenn deine anderen Pferde einen ganz anderen Bedarf haben. Aber auch da lässt sich eine Lösung finden.


Baroque  24.07.2014, 12:56

Das wäre eigentlich DER Anlass, einen Paddock Trail anzulegen - sofern von der Gemeinde her nichts dagegen spricht.

Wenn das jüngere Pferd Turniere gehen soll, wäre es dem ja auch nicht zuträglich, nur rumzustehen und sich den Bauch vollzuschlagen, von daher wären beide eigentlich Kandidaten für einen Paddock Trail.

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Hallo,

zunächst mal hängt sowas natürlich immer vom Gras ab. Es gibt da ganz verschiedene Sorten mit entsprechend unterschiedlicher Nährstoffzusammensetzung. Allerdings befürchte ich, dass auch du mit dem in Deutschland fast nur noch anzutreffendem "Rindergras", das für die Fütterung von Hochleistungsrindern gezüchtet wurde, gesegnet bist, stimmt's? ;-)

Ausgehend davon würde ich dir von einer 24h Weidehaltung für ein Rehepferd abraten. Meiner Erfahrung nach klappt das nur bei Stuten mit Fohlen bei Fuß und auch nur auf einer Fläche, auf der das Gras das ganze Jahr über wachsen durfte, somit nicht durch Stress übermäßig Fruktan produziert hat, und daher auch weniger "saftig", also fast heuähnlich, ist (so verhält sich das zumindest bei uns).

Da gäbe es natürlich noch die Möglichkeit, dem Opa eine Fressbremse anzuziehen. Allerdings finde ich persönlich, dass das nichts für 24 Stunden ist. Wenn die Pferde hauptsächlich auf einem geplasterten Paddock stehen und nur stundenweise rauskommen, ok, aber für 24/7 sind die nicht geeignet. Saufen soll den Pferden damit auch etwas schwerer fallen, logisch.

Hast du die Möglichkeit, einen Teil des Paddocks zu pflastern (Baugenehmigung?!)? Da kannst du dann gutes, rehefreundliches Heu (wenn ich mich richtig erinnere, ist für Rehepferde der 1. Schnitt besser. Grund ist, dass das Gras nach dem 1. Schnitt mit aller Kraft versucht, noch gut bis zum Herbst zu wachsen, und dadurch viel mehr Fruktan produziert - das findet sich dann im Heu vom 2. Schnitt ebenfalls wieder) ad libidum oder in Netzen anbieten (da musst du deine Pferde kennen und wissen, was sie vertragen) und dann stundenweisen Weidegang erlauben. Für 24h Weidehaltung bräuchtest du im Übrigen auch sehr sehr viel Weideland, weil das natürlich noch viel schneller verschleisst. Ich kann mir schwer vorstellen, dass du da tatsächlich so viel zur Verfügung hast..?

Viele Grüße


friesennarr  24.07.2014, 13:19

Man darf Hufrehe nicht auf einen einzigen "Auslöser" reduzieren. Da hört man Fruktan - und das ist jetzt der Übeltäter - ist er aber nicht (vielleicht mit dazu). Sonst hätten Pferde die nie eine Koppel sehen keine Hufrehen - Boxenpferde dann auch logischerweise nicht - sie haben aber Hufrehe.

Weil Hufrehe eine Faktorenkrankheit ist wie fast alle Wohlstandskrankheiten bei unseren Pferden. Erst wenn mehrere Faktoren zusammenkommen kann es sich zu der Krankheit entwickeln. Deshalb muß bei Gesundung auch alle Faktoren wieder in Ordnung gebracht werden.

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little0cookie  24.07.2014, 13:58
@friesennarr

Dass es für Hufrehe mehrere Auslöser bzw. Gründe geben kann, weiß ich, das musst du mir nicht sagen ;-)

Wenn die Fragestellerin ihre Frage nun aber so stellt, gehe ich davon aus, dass bei ihrem Pferd der Fruktanüberschuss zumindest der direkte Auslöser für die vorangegangene Rehe war (grade bei leichtfuttrigen Pferderassen kommt das gehäuft vor), und dann gehe ich natürlich auch darauf ein.

Ob da zum Beispiel eine krasse Medikamentengabe die Grundlegende Ursache ist und den Organismus schon so belastet hat, dass der Fruktanüberschuss zur Rehe geführt hat (wie es bei unserem Stütchen war), oder aber was völlig anderes oder oder oder... Hat sie ja nicht erwähnt, weswegen man da in der Antwort schwer drauf eingehen kann.

Natürlich stimmt das, die meisten Rehepferde haben schon irgendwelche Vorbelastungen, sodass eine Rehe in den allermeisten Fällen nicht nur auf zu viel Weidegang zurück zu führen ist. Nur leider wissen oftmals selbst die Besitzer nicht um dieses Zusammenspiel und erkennen nicht die Verbindung.

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Klar geht das : Lasst das schiiet Kaftfutter weg und auf frischen einen it Maulkorb! Heu zur Verfügung.


Urhundtyp  24.07.2014, 15:37

Was aber bitte ist ein "Rehepferdi" ?? Bitte bleib sachlich und lass diese dämliche Kleinkindersprache weg!!

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Ich glaube, Dein haupsächliches Problem sind die Hufrehe. Hoffentlich hast Du dich in diesem Fall richtig informiert. Selbst bei Tierärzten (besonders bei den älteren), aber auch bei Pferdehaltern hält sich hartnäckig das Gerücht, es handelt sich dabei um eine Eiweißvergiftung.

Leider ist die moderne Forschung vielfach noch nicht in den Köpfen angekommen. Richtig ist, daß es sich bei Hufrehen um eine Fructanvergiftung handelt. Damit muß man aber anders umgehen, als bei Eiweißen.

Fructane sind sogenannte Vorratskohlenhydrate, die immer dann von den Pflanzen eingelagert werden, wenn sie zwar noch Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen, aber diese mangels Licht (Photosynthese) nicht in Zellmaterial umsetzen können. Im allgemeinen sagt man, daß unterhalb von 10°C keine Umwandlung erfolgt (Dabei ist bereits eine gewisse Sicherheit enthalten).

Also dürfen Rehepferde erst nach 3-4 Stunden Sonnenschein angeweidet werden.

Für eine Offenstallhaltung ist es wichtig, daß die Wiese klein genug ist um komplett abgenagt zu werden. Damit entsteht dann nämlich die Möglichkeit Heu zu füttern.

Wir haben selbst ein Rehepferd inzwischen wieder auf Wiese zu stehen.

LG Calimero