Reden Psychologen auch mit Eltern?
Ich habe vor zum Psychologen zu gehen und mich würde es sehr interessiern ob der Psychologe nur mit mir spricht oder auch mit meinen Eltern. Ich bin 17 Jahre alt.
14 Antworten
Alles was du dem Psychologen erzählst, bleibt unter euch. Auch wenn du dich dazu entschließt mal bei einem Termin deine Eltern dazu zu holen (ohne dein Einverständnis ist auch das nicht möglich), sind alle Informationen die du dem Psychologen anvertraut hast, durch die ärztliche Schweigepflicht geschützt. Bei solchen Gruppengesprächen geht es eher darum, dass die Eltern zu Wort kommen und von dich, dein Verhalten, euer Zusammenleben, ihren Eindrücken und deiner Kindheit erzählen, damit sich der Psychologe ein genaueres Bild machen kann.
Wenn Du es erlaubst - ja, wenn du es nicht erlaubst - nein.
Ja, therapiebegleitende Gespräche mit den Eltern allein, kann der Psychologe auch durchführen. Dabei werden weder deine Eltern etwas davon erfahren was du mit dem Psychologen besprochen hast, noch wirst umgekehrt du etwas von dem erfahren, was deine Eltern ihm erzählt haben. Die Schweigepflicht gilt in beide Richtungen.
Was die Diagnose betrifft: die ist zum Zeitpunkt des Elterngesprächs ja noch gar nicht vorhanden. Das Gespräch findet ja gerade darum statt um der Diagnose näher zu kommen.
Wenn du überhaupt nicht willst, dass deine Eltern mit deinem Psychologen reden, dann wäre es möglich, dass das Gespräch überhaupt nicht stattfindet.
Mit vollendetem 15. Lebensjahr steht es gesetzlich versicherten (gilt nicht für privatversicherte) Jugendlichen frei, auch ohne Zustimmung eines gesetzlichen Vertreters, eine psychotherapeutische Behandlung zu beginnen, sofern die nötige Einsichtsfähigkeit vorhanden ist.
Hier die gesamten rechtlichen Rahmenbedingungen:
http://www.lpk-bw.de/fachportal/fp_kjp/pdf/090303_rechtl_rahmen_kjp.pdf
Danke für deine Antwort! Ich habe noch eine letzte Frage: müssen meine Eltern etwas von der Diagnose erfahren?
Nein.
Wie gesagt, in deinem Alter dürftest du auch zum Psychologen, ohne die Einwilligung deiner Eltern - was anders ausgedrückt soviel bedeutet wie: du müsstest ihnen nicht mal davon erzählen.
Ob deine Eltern von der Diagnose hören, liegt ganz an dir allein.
kommt drauf an. also wenns dir darum geht das du nicht möchtest dass deine Eltern es wissen: machbar. wenn du es nicht willst darf er nichts sagen. ärztliche Schweigepflicht.
bei mir war es so dass am ersten Tag meine Mutter dabei war und er sie dann auch drum gebeten hat kurz ein einzel Gespräch zu führen.
Also ich bin selber beim Psychologen.Ich bin in einer intensiv Wohngruppe und meine Therapeutin redet auch mit meinen Betreuern.Aber keine Sorge jede Therapeutin hat Schweigepflicht.Das was du nicht möchtest was gesagt wird ,wird auch nicht gesagt außer es geht um Selbstmord oder so dann müssen die das sagen dazu sind die verpflichtet.
Das, was du mit Deinem Therapeutin während der Sitzungen besprichst, bleibt komplett unter euch. Es gibt allerdings sogenannte Familiensitzungen, da kommst du mit deinen Eltern zum Therapeuten und ihr besprecht die aktuelle Situation, Verbesserungen und Schwierigkeiten. Der Therapeut erklärt deinen Eltern, welchen Eindruck du auf ihn machst, gibt Tipps und so weiter. Ich würde die Sitzung vor der Familiensitzung nutzen, um mit ihm zu besprechen was er ansprechen kann und was nicht.
Hallo, wenn Du meinst, das das was während der Sitzung besprochen wird, Deine Eltern erfahren, ist die Antwort im allgemeinen NEIN. Die Ausnahme könnte sein, das er glaubt Du würdest eine Straftat begehen wollen.
§ 203 Abs. 1 Strafgesetzbuch - Ärztliche Schweigepflicht
Das gilt auch für Minderjährige Patienten.
Mir wäre dieser Gruppengespräch unangenehm, kann er nur mit meinen Eltern über mein Verhalten etc. sprechen?Kann er meine Eltern sagen was ich habe? Also die Diagnose?