Rassistische ältere Menschen durch Nazizeit?

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Ja, das kann sehr gut sein - muss aber nicht.

Die Propagandaabteilung von Joseph Goebbels hat leider sehr "gut" gearbeitet. Selbst bei Kleinkindern:

Ein Mädchen der 1. Klasse erzählt im Buch „Daniel, mein jüdischer Bruder“, dass sie in der Schule ein Buch durchnahmen mit dem Titel „Der Giftpilz – ein Stürmerbuch für Jung und Alt“. Darin waren Juden mit betont hässlichen Gesichtern abgebildet. Sie hatten hervorquellende Augen, dicke, krumme Nasen und die Männer trugen struppige Vollbärte. Sie zeigen alle einen hinterhältigen und verschlagenen Gesichtsausdruck. Ihr Körperhaltung waren gekrümmt und einige hatten einen Buckel.

Im weiteren erzählt die Autorin, dass die Lehrerin ein grosses Plakat zeigte, auf der ein angeblicher Judenjunge dargestellt war. Der Junge hatte ein hässliches Gesicht, schmuddelige Kleider und struppiges Jahr. Er sei ein Dieb, sagte die Leherin, und würde aufrührerische Reden gegen gute, „arische“ Menschen führen. So wie er seien alle Judenkinder, man müsse sich vor ihnen in Acht nehmen.  Die Schülerin wagte gegen eine solche Darstellung zu protestieren. Sie sagte, die Juden, die sie kenne, die würden diesem Bild nicht entsprechen. Darauf bekamen sie und ihre Eltern ziemliche Probleme.

Auch sonst haben die Nazis den Menschen immer und immer wieder gesagt, dass Personen mit anderer Hautfarbe minderwertig sind.

Naja damals waren halt blöd gesagt alle so. Die haben nichts anderes gekannt. Die haben das in der Schule so Indoktriniert bekommen. Die haben das von ihren Eltern so Indoktriniert bekommen etc. Und dazu kommt dann noch ein großes Missverständnis. Es gibt auch relativ viele alte Menschen die nicht gegen die haben sich aber so äußern wie es ihnen damals beigebracht wurde. Wenn meine Großmutter sagt. „Schau, der junge Neg*r da hinten hat sich eine Semmel gekauft“ dann meint die das nicht böse. Die haben das halt so beigebracht bekommen und das war halt viele Jahrzehnte ihre Alltagssprache.
Und dazu kommt dann natürlich auch noch (bei manchen) die Nazi Zeit, auch abseits von den oben genannten Punkten die gab’s auch teilweise noch danach. In der NS Zeit wurde halt der Jude als Feindbild gesehen. Und wen jemand etwas hundert mal am Tag gesagt bekommt dann glaubt er es irgentwann selbst. Ist ein psychologisches Phänomen. Und dazu kommt halt noch der Hass. Wenn der Ehemann nimm Krieg stirbt und in Berlin gesagt wird das das der Jude war baut sich ein Hass auf, der nie verschwunden ist. Ist Kurzgesagt passive Gehirnwäsche.

Ich war vor 19 Jahren Zivi im Altersheim und bin schwarz. Die alten Leute von damals, die beide Weltkriege erlebt haben, waren alle total freundlich zu mir.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich kenne dazu keine Statistiken, aber Rassisten gibt es in jeder Generation. Einen Zusammenhang zur Sozialisierung in der Nazizeit hat aber bestimmt einen Einfluss.