Quereinsteiger als Immobilienkauffrau mit einer abgeschlossenen Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement?

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In den allerwenigsten Berufen ist der formale Abschluss relevant, um in dem Beruf arbeiten zu dürfen, so rechtlich betrachtet. Klassiker für diese Berufe wären zum Beispiel Ärzte, Anwälte oder Steuerberater. Die dürfen nur, wenn sie die formale Qualifikation haben, in diesem Beruf tätig werden.

In den allermeisten Berufen gilt, dass man vor allem den potentiellen Arbeitgeber davon überzeugen muss, dass man die anstehenden Aufgaben gut, richtig und in der vorgesehenen Zeit erledigen kann. Das gelingt natürlich leichter, wenn man die passende Ausbildung hat. Aber die ist eben nicht zwingend nötig, damit du in diesem Beruf arbeiten darfst.

Neben der formalen Qualifikation schaut der potentielle Arbeitgeber bei Bewerbungen natürlich auch auf passende Berufserfahrung. Die wird sogar im Laufe des Berufslebens immer wichtiger als die ursprüngliche Ausbildung, gerade im kaufmännischen Bereich.

Es wäre somit durchaus eine Option, dass du dich auf Stellen im Immobiliensektor bewirbst, die für deine Ausbildung ausgeschrieben sind und dann schaust, dass du in diesem Job die Möglichkeit bekommst, die Besonderheiten der Immobilienwirtschaft kennenzulernen. Auch kannst du während dieser Tätigkeit dann natürlich passende Weiterbildungen zu einzelnen Themen dieses Bereichs besuchen.

Ebenfalls kannst du mal schauen, ob du dann langfristig den Immobilienfachwirt anstrebst. Mit deiner kaufmännischen Ausbildung und zwei Jahren Berufserfahrung in der Immobilienbranche erfüllst du dort die Zulassungsvoraussetzungen für die Prüfung. Und das wäre eben keine zweite, klassische Ausbildung auf Stufe 4 des DQR, sondern schon der nächste Schritt auf DQR 6, also anspruchsvoller, höherwertig und somit auch das, was Arbeitgeber für anspruchsvollere, spannendere Stellen oft bevorzugen.