PV Anlage 11 kwp oder 7kwp + 5kw speicher?
Hallo,
wir planen gerade eine PV Anlage. Unser Budget umfasst zwei Möglichkeiten.
- 11,13kwp ohne Speicher
- 7,12kwp mit 5kw Speicher
Wir betreiben eine Stromheizung und sind alle im Homeoffice tätig und mir stellt sich die Frage zum generellen Ersparnis zwischen der großen Anlage ohne und der kleinen mit Speicher.
Ist es Sinnvoller, die große Anlage ohne Speicher zu nehmen und diesen irgendwann mal nachzurüsten, oder die kleine Anlage mit Speicher um in der Nacht davon zu zehren.
Mit der großen Anlage speißen wir natürlich mehr ins Netz ein, haben im Umkehrschluss aber in der Nacht wieder höhere Kosten weil wir den Strom aus dem Netz beziehen. Ggf. gleicht sich das zwischen Kauf und Vergütung annähernd aus?
Aktuell tendieren wir zu der größeren Anlage und irgendwann mal einen Speicher dazwischen zu klemmen.
2 Antworten
Immer mit Speicher, denn Erzeugung und Bedarf sind selten deckungsgleich.
Ohne Speicher wird viel Strom, zu Minimalpreisen, verkauft. Wenn möglich solltet ihr den Speicher etwas größer wählen, denn das typische Haus hat eine Grundlast (auch nachts) von ca. 0,5kW. Mit dem 5kWh kommt ihr nicht über die Nacht, der Speicher sollte 12-14 Stunden die Grundlast liefern können.
@habakuk63
Der Stromverbrauch Tagsüber ist schon "Immens".
Neben den Dauerverbrauchern wie Kühlschrank, Kühltruhe, Heizung/Warmwasser sind wir im Homeoffice tätig, 2 Laptops + 4 Bildschirme & sonstige Peripherie.
Dazu kommen dann noch die Verbraucher wie Waschmaschine, Trockner & Geschirrspüler die wir Tagsüber laufen lassen. Irgendwann kommt noch der TV hinzu oder der private PC.
An jährlichen Verbrauch für den Haushaltsstrom haben wir schon ca. 3500kwh +- 300wh. Hinzu kommt die Heizung mit ca. 6 - 8000kwh prognostiziert.
Wir wollen nicht zu 100% autark sein, sondern nur so viel damit wir gut den Stromkosten entgegenwirken können.
Ja,verstehe ich. Der Bedarf über eine Zeitdauer (Tag, Woche, Monat, Jahr) ist heftig, und eine PV Anlage kann das auch liefern, aber garantiert nicht immer zu den Zeiten, an denen es benötigt wird und da kommt der Speicher ins Spiel.
Wir haben PV und Speicher und sind im Durchschnitt zu 79% autark, als der Speicher defekt war und wir 6 Wochen keinen hatten (weil kein Ersatz verfügbar) ist unsere Selbstversorgerquote auf 32% eingeknickt.
Auch wenn der Plan bestünde einen Speicher in den kommenden Jahren irgendwann nachzurüsten, verstehe ich es gerade als Fazit, dass sich die kleine Anlage 7.12kwp mit 5.12kw Speicher mehr lohnen würde, als die große 11.13kwp Anlage ohne Speicher.
Wenn Ihr in der Nach auch einen ordentlichen Strombedarf habt, dann auf jeden Fall mit Speicher. Die kleinere Anlage reicht vermutlich für Euren Haushalt komplett aus.
Kalkuliert aber mal für Euch gut durch:
Wie viel Strom könnt Ihr damit im Lauf eines Jahres einsparen. Verabschiedet Euch von dem Gedanken an 100 % und rechnet eher mit ca. 70 %.
Legt man eine Anlage größer aus, weil man mehr einspeisen kann, muss man gut die Mehrkosten kalkulieren, die dann wiederum pro eingespeister Kilowattstunde deutlich höher sein können, als die Einspeisevergütung.
Wir hatten eine ähnlich große Anlage, wie Euer 2. geplant und ein Angebot eingeholt. Die Kalkulation ging nicht auf. Über 20 Jahre gesehen und ohne Einbeziehung von Wartungs- oder Reparaturkosten oder z. B. Austausch des Wechselrichters, kam ein Preis pro erzeugter Kilowattstunde von 45 Cent dabei raus. Zusätzlicher Strombedarf (rund 30 % aus dem Netz) wurde saldiert mit der voraussichtlichen Menge der Einspeisung und dem aktuellen Strompreis von rund 30 Cent.
Kommen während der Laufzeit noch Reparatur und Wartungskosten hinzu, zerlegt es die Kalkulation endgültig. Die Anlage müsste etwa doppelt so lange zuverlässig laufen und Strom liefern, damit sie sich mal rechnet und die weitgehende Unabhängigkeit von Stromlieferanten auch finanziell lohnend ist.
So pauschal würde ich das nicht empfehlen.
Wenn der Stromverbrauch tagsüber so hoch ist, dass man alles, was vom Dach kommt, selbst verwerten kann, nützt ein Speicher sehr wenig.