Pferdetraum?

8 Antworten

Die ganzen jungen Leute haben Mama und Papa im Hintergrund lder zusätzliche gute Einkommensquellen. Influencer verdienen mitunter nicht gerade wenig tätsächlich. Ja und deine Vorstellung wie viel man braucht ist sehr realistisch. Jedoch kann man auch ohne 20 Jahre Erfahrung mehr verdienen. Gute Verhandlung, andere Berufsrichtungen, mehrere Einkommensquellen ect

Das siehst du recht realistisch. Unter 3000 € netto sollte man garnicht drüber nachdenken. So manch einer verschiebt den Traum vom eigenen Pferd bis ins Rentenalter.
Manch anderer riskiert es eben, indem er auf jegliche sonstige Annehmlichkeiten im Leben verzichtet - bei einigen geht es tatsächlich gut, bei vielen endet es aber im Desaster. Und in nicht wenigen Fällen geht das zu Lasten des Pferdes, dessen Bedürfnisse dann eben übersehen werden, weil man nicht wahr haben will, dass gewisse Dinge nötig wären. Pferde jammern ja nicht…

Es gibt aber auch soviele Leute - und aktuell werden es mit den gestiegenen Lebenshaltungskosten, Sprit, neue GoT,... - immer mehr - die sich kein Pferd (mehr) leisten können.

Woher weißt du, dass es klappt, dass dein Pferd den ganzen Tag auf der großen Weide mit den anderen steht? Vllt wird es davon zu fett oder es bekommt Hufrehe oder es verträgt irgendwas nicht, verletzt sich, wird verletzt, whatever... auf sowas kann und darf man sich nie verlassen. Es kann immer sein, dass die angedachte Haltung, der bevorzugte Stall, die kalkulierten Kosten durch unvorhergesehens nicht mehr passen. Unter Umständen muss man also in einen teureren Stall umziehen, oder eine weitere Strecke fahren - oder beides, das Pferd braucht spezielles Futter, Medis,...

Tatsächlich wird es in meiner Gegend, Nähe München, schon recht eng mit Pferd unter einem Verdienst von 3k netto. Die Stallmieten hier sind für Selbstversorger schon bei etwa 250 - 300€, Offis und kleinere Ställe kosten ab ca. 450€, große Anlagen ab 6 - 700€+. Dazu kommen dann noch Fahrtkosten, Ausrüstung, Osteo, Hufbearbeitung, Impfen, Wurmkuren, Zahnarzt, Versicherungen, Sattelkontrolle, Unterricht, evtl. Zusatzfutter, evtl. Sattelanpassung und es sollten unbedingt Rücklagen für Tierarzt und unvorhergesehens gebildet werden. Kommen also auf's Monat gerechnet nochmal sicher um die 2-300€ on Top. Schwupp bist du also schon mal bei über 500, evtl. um oder sogar über 1000€ nur für Pferd.

Von was leben möchtest du auch noch, Miete, Auto, Versicherungen, Rücklagen,... kann man also zumindest in meiner Ecke nochmal minimum 1000€ rechnen, eher mehr. Hast du dann "nur" einen Verdienst um die 2 - 2,5k, bleibt halt nicht mehr wirklich was übrig... lass dann man noch das Pferd eine Verletzung haben, die zB wöchentliche TA-Kontrolle erfordert, Medikation, etc. bist du ganz schnell im 4stelligen Bereich. Sich hier dann auf OP-/Pferdekrankeversicherung zu verlassen, geht schief. Es wird längst nicht alles übernommen und gerade letztere sind oft sehr teuer, haben - gerade mit der neuen GoT - strenge Aufnahmekriterien und kündigen die Kunden auch gerne, wenn es dann mal was gegeben hat.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Kommt ganz auf die Gegend an.

Bei uns ist alles etwas günstiger, daher komme ich auch mit 2.200€ mit Wohnung, Auto und Pferd gut zurecht. Würde aber natürlich nicht gehen wenn ich irgendwie 700€ Stallmiete zahlen müsste. Zudem würden meine Eltern mir im Notfall auch aushelfen.

Ich würde an deiner Stelle einen Plan sämtlicher Lebenskosten + Kosten fürs Pferd aufstellen wo die Preise deiner Gegend berücksichtigt sind und dann gucken wie viel am Ende des Monats über wäre.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es ist total unabhängig davon ob man 1500 netto verdient oder 8000 netto.

Es hängt vom Umfeld und den eigenen Ansprüchen ans Pferd, die Haltungsbedingungen, der Versorgung und eben auch der Ausstattung ab.

Wer wenig Geld hat, muss halt vieles in Eigenregie erbringen, das kann bei ausreichend Können und Wissen gut gehen.

Bei genügend Geld, kann man sich zu jeweiligen Problemstellungen, den optimalen Dienstleister einbestellen.

Gerade in den unteren Lohngruppen, ist oft gerade die Reserve schnell aufgebraucht.

Dabei sind es oft nicht die vermeintlichen bösen Buben die schuld sind. GOT viel zu hoch, der gierige Stallbetreiber der seine Kosten umlegt. Nö, es sind die allgemeinen Ansprüche ans Leben.

Das neue Auto, der Sprit, der Urlaub, der Mädelsabend, der Handyvertrag, das gute Bioessen was auf einmal das Pferd unbezahlbar machen!

Man muss gerade in den unteren Lohngruppen wissen was man will und was man leisten kann.