Pferd tritt gegen Boxenwände und verletzt sich selbst?
Hallo, ich habe folgendes Problem:
ich habe mein Pferd in einen neuen Stall gestellt, vorher stand er 2Jahre im Offenstall, beim Vorbesitzer aber in der Box , was ich jetzt auch wieder eingeführt habe da er im Offenstall nicht zur Ruhe kommt. Natürlich hat er täglich mehrere Stunden Auslauf im Herdenverband auf der Weide oder Koppel.
Nun hat er seit neuestem an den hinteren Sprunggelenk immer offene und blutige stellen, alle “großflächiger” (4x4cm) und größer - also nicht nur kratzer. Gestern hatte er wieder eine neue verletzung, direkt am morgen vor dem Rausstellen. Wir sind vorher davon ausgegangen, dass er sich die wunden eventuell auf der Koppel zuzieht, aber nun liegt die Vermutung nahe, dass er sie sich selbst in der Box zuzieht. Er tritt wohl auch oft gegen die Wände. Nun frage ich mich, was man am besten dagegen machen kann& wie ich seine Beine am besten schütze? Er kann ja nicht die ganze zeit Transportgamaschen oder Gelenkschoner tragen. Hat jemand vielleicht schonmal damit zutun gehabt oder hat einen Tipp wie man das verhindern kann?
PS: er kommt aus schlechterer Haltung und man weiß nicht was er früher erlebt hat, er verhält sich allgemein ab und an nicht Pferdetypisch.
7 Antworten
an den hinteren Kniegelenken? Die kommen doch gar nicht an die Boxenwände dran. Oder meinst du die Sprunggelenke? Oder kann es sein. dass diese Verletzungen dem Tier passieren, wenn es aufstehen will?
Ansonsten kann das Schlagen gegen Boxenwände sehr wohl zu Schäden führen. Ein Beispiel ist eine ehemalige Gefährtin meiner Stute, die mein Pferd aus Futterneid im Offenstall in die Ecke getrieben und rücksichtlos zugeschlagen hatte. Es waren zwar nur Holzwände, aber einige Bretter. vier cm dicke Bretter, mussten ersetzt werden, weil sie sie durchschlagen hatte.
Meine Stute war schwer verletzt, Gott sei Dank, aber hatte die Schlägerin nur Muskelgewebe getrofffen und mein Pferd war nach 14 Tagen wieder in Ordnung. Aber die Schlägerin - ich habe mein Pferd nie wieder auf engem Raum mit ihr laufen lassen - hatte sich durch die Wucht ihre Schläge gegen die Holzwände selbst irreparable Sehnen- oder Knochenschäden am Fesselkopfgelenk zugezogen und konnte nie wieder geritten werden. Sie war fünf Jahre alt. Die Besitzerin hat sie dann ein Jahr lang in eine Gnadenbrotherde gestellt, aber vergebens. Sie ist dann eingeschläfert worden.
Ich gebe zu, ich war nicht traurig.
Ohja, ich meine die Sprunggelenke, darauf habe ich gar nicht weiter geachtet, entschuldige bitte.
das pferd wieder in eine offene gruppe stellen und vor allem arbeitsmässig auslasten.
ein pferd, dass sich derartig gegen eine haltungsform wehrt, wird schlecht gehalten.
man sagt, jeder tritt gegen die wand kostet das pferd eine minute leben. aber irgendwann ist das nicht mehr verhältnismässig. es wird wohl bereits haarrisse in den knochen haben.
haltung ändern, bevor es zu spät ist.
Ja, ich kenne sowas. Allerdings kenne ich kein Pferd, das sich dabei die Sprunggelenke aufschlägt. Normalerweise reitet ein Pferd doch dann mit den Hufen gegen die wodurch die Gelenke ziemlich strapaziert werden. Das einzige, was da lindert, ist eine „Gummizelle“; also man hat Gummimatten bis zur halben Höhe an den Boxenwänden angebracht.
Wenn du schon nicht mehr in einen Offi wechseln möchtest, dann tu doch dem Tier wenigstens den Gefallen und stelle ihn in einen Stall mit längeren/mehr Koppelzeit! Klar kannst du jetzt die Beine umwickeln, die Box auspolstern, etc. pp. - ändert jedoch nichts daran, dass das Pferd sich offensichtlich darin nicht wirklich wohl fühlt.
Wenn er nicht mit Offi klar kommt, er in Box so reagiert, kannst Du nur noch Aktiv probieren.
Dort gibt es auch Lösungen mit individuellen Ruheräumen . So kann das Pferd sich zurückziehen, jederzeit aber den Kontakt in die Herde pflegen.
Leider haben wir sowas hier in der Nähe nicht. Ich hoffe ja dass es nur der aktuelle stress ist und sich etwas beruhigt wenn er sich eingelebt hat.