"One-World-Politik" - Geschichte

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Eine „One-World-Politik“ beruht auf der Auffassung, die ganze Welt oder zumindest den Planeten Erde als miteinander verbunden zu betrachten und dafür eine Politik zu entwickeln.

Geschichtlich können alle Vorstellungen, die es über eine politische Gestaltung der Erde insgesamt gegeben hat, in einem weiten Sinn zu einem „One World (Eine Welt)-Konzept“ gezählt werden.

Wichtig ist dies beispielsweise als Grundgedanke der Außenpolitik der USA, die eine der Besatzungsmächte in Deutschland ab 1945 waren. Der Präsident Franklin Delano Roosevelt war kein Anhänger des Isolationismus. Er vertrat ein Konzept internationaler Verständigung, in der Konflikte in Verhandlungen einvernehmlich gelöst werden sollten. Verkündete Ziele waren Wohlstand, Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden für alle Nationen (vgl. die Rede über die „vier Freiheiten“ und die zusammen mit dem britischen Premierminister Winston Churchill unterzeichnete Atlantik Charta 1941). Die UNO wurde 1945 als Wiederbelebung des Völkerbundes gegründet. Die praktische Politik der USA war bis Ende 1946 von dem Konzept einer „One-World-Politik“ geprägt (wobei der Gegensatz zur Sowjetunion aber schon zunehmend deutlicher hervortrat), ab 1947 trat aufgrund des damaligen Ost-West-Konflikts erst einmal eine Eindämmungspolitik (containment policy) in den Vordergrund. Dieser Umbruch fiel in die Zeit von Präsident Harry S. Truman (1945 – 1953). Die Sicherung eines eigenen Einfluss- und Interessenbereiches hatte in Ost und West Vorrang gegenüber Ansätzen zur Zusammenarbeit unter den Siegermächten des zweiten Weltkriegs.