Nur noch Sachleistung für Flüchtis?

Das Ergebnis basiert auf 59 Abstimmungen

Ja, tolle Sache 59%
Nein 41%

17 Antworten

Nein

Hier werden tote Pferde geritten.

Sachleistungen sind teurer als Geldleistungen. Denn dafür braucht es Personal und Dienstleister die zum Beispiel Essen kochen und ausgeben, Kleidung verteilen, Einrichtungsgegenstände besorgen oder den Einkauf und die Lagerung organisieren, für letzteres braucht es zudem große Räumlichkeiten. Die Ausgabe von Fertigessen führt in der Praxis zu einer enormen Menge an Verpackungsmüll. Sehr anschaulich beschreibt den zusätzlichen Verwaltungs- und Personalaufwand Marina Mai in der taz vom 22.8.2023 anhand der Ausgabe von Sachleistungen in einer Berliner Flüchtlingsunterkunft. Auch für die speziellen Bezahlkarten für Flüchtlinge müssten Akzeptanzstellen gefunden und technische Fragen gelöst werden. Bei Massenunterkünften ist es übrigens genauso: Sie kosten viel mehr Geld, als wenn man Flüchtlingen erlauben würde, in normalen Mietwohnungen unterzukommen. Profiteure sind oft private Anbieter von Dienstleistungen, die sehr gut daran verdienen. Die Städte und Gemeinden zahlen dabei drauf. Schon in den 1990er- und 2000er-Jahren gab es in vielen deutschen Kommunen Sachleistungssysteme für Flüchtlinge. Im Laufe der Zeit haben aber immer mehr Kommunen davon wegen des enormen Verwaltungs- und Kostenaufwands aus rein pragmatischen Gründen wieder Abstand genommen.

Sachleistungen führen nicht dazu, dass weniger Menschen kommen. Behauptungen, die Sachleistungsversorgung würde Flüchtlinge abschrecken oder ein Absenken der Sozialleistungen würde zu weniger Flüchtlingen führen, sind so alt wie falsch. Allein die Vorstellung von einem »Push- und Pullfaktoren«-System ist schon lange wissenschaftlich in der Kritik, denn so einfach ist es nicht. (Dazu zum Beispiel der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags 2020 oder ganz aktuell der Faktenfinder der Tagesschau.) Eine Flucht- oder Migrationsentscheidung wird individuell getroffen und ist komplex. In einer Untersuchung für das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 2013 wurden die Gründe für die "Zielwahl" Deutschland erforscht. Demnach spielen vor allem der Aufenthaltsort von Freunden, Familie oder Community, die Sprache, aber auch die mutmaßlichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt eine größere Rolle. Sozial- und asylpolitische Regelungen hingegen wirkten aufgrund eingeschränkten Wissens der Betroffenen nur eingeschränkt.


Adzec  12.10.2023, 11:53

Amen.

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PaulSmart  12.10.2023, 13:28

Sehr interessant

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Nein

Die Ganze Debatte ist hirn- und verstandlos. es geht um die Idee den Missbrauch zu unterbinden. Der Schaden durch Missbrauch ist aber geringer als die Mehrkosten, die für den Aufwand anfallen würden.

Ganz abgesehen davon, dass es wahrscheinlich als unmenschlich angesehen würde und wohl kaum ein Geflüchteter weniger käme, weil die das wahrscheinlich eh nicht glauben würden...

Viel wichtiger wäre es mal unvoreingenommen darüber zu reden, weiter zu Sieben BEVOR wir die Geflüchteten endgültig in dieses uner Land lassen. Selbst wenn eher lasch gefiltert wird. so dass (fast) keine berechtigten Leute abgelehnt werden, würden wir schon deutlich weniger Leute ins Land lassen müssen. Von Unmenschlich kann da keine Rede sein.

Nein

Das ist eine pauschale Aussage, die zudem falsch ist.

Es geht in der Abwägung nicht um Flüchtlinge jeder Art, sondern um die ohnehin bestehenden Unterschiede.

  • Flüchtlinge mit Asyl haben einen grundgesetzlichen Anspruch auf Sozialhilfe, s.g. analoger Anspruch
  • gleiches gilt für Flüchtlinge mit subsidären Schutz (etwa Ukrainer)
  • im Focus stehen Flüchtlinge, die als illegale Zuwanderer hier sind und keinen Asylanspruch haben

Für die letztere Gruppe fehlen die Rückführungsvereinbarungen mit den Herkunftsländern, ebenso die grundlegenden Verfahren an den EU Außengrenzen und die nicht funktionierende Verteilung auf alle EU Länder.
Das Grundgesetz selbst nimmt keine Abgrenzung gegenüber Flüchtlingen vor.


Waldemar6585 
Fragesteller
 05.10.2023, 23:47
fehlen die Rückführungsvereinbarungen

Nach 8 Jahren fehlen immer noch Rückführungsvereinbarungen. Wird echt Zeit, dass der Bundestag auf 200 Plätze begrenzt wird.

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Waldemar6585 
Fragesteller
 12.10.2023, 12:03
@Asporc

So wie andere Länder mit kleineren Parlamenten auch.

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Asporc  12.10.2023, 13:21
@Waldemar6585

Anders gesagt du schreist "verkleinern" und weißt gar nicht was die Menschen in der Regierung machen.

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Waldemar6585 
Fragesteller
 12.10.2023, 13:37
@Asporc

Nichts. Jedenfalls nichts sinnvolles. Wer brauchte z.B. das Heizungsgesetz? Wo sind die Lösungen der Migrationspolitik? Laut Umfragen sehen die Deutschen das als größtes aktuelles Problem an.

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Teils Teils. Ja, Sachleistungen für alle wichtigen Dinge (Kleidung, Schulbücher, Schuhe, Wohnungausstattungen, etc.), aber auch etwas Geld, damit sie den Umgang und den Wert unserer Währung kennen lernen, sonst haben wir eventuell irgendwann Menschen zur Einbürgerung, die nicht mehr mit Geldwerten umgehen können.

Das ist wieder so ein typischer Schnellschuss.

Das mit den Sachleistungen finde ich gut, aber etwas Taschengeld ist wichtig.

Ich wäre für eine Halbierung. Sachleistungen und etwas Taschengeld, was zusammengerechnet den aktuellen Geldwert ergibt.