Mittelalter Klöster?

4 Antworten

Hallo ERROR105,

die Bedeutung der Köster für die Gesellschaft des lateinischen Mittelalters hatte verschiedene Aspekte...

  • Bildung und Wissenschaft: Vor der Gründung der Universitäten im Hochmittelalter (an der auch überwiegend Mönche lehrten) waren die Klöster fast die einzigen Zentren der Gelehrsamkeit. Der größte Teil der Bevölkerung konnte nicht lesen. Mit dem wirtschaftlichen und politischen Niedergang des römischen Reiches drohten auch weite teile der Errungenschaften auf der antiken Hochkulturen in den Wissenschaften verloren zu gehen. Auch wenn die Germanenstämme ebenfalls eine beeindruckende Kultur hatten, war diese doch in vielerlei Hinsicht nicht so hoch entwickelt, wie die der Griechen und Römer. Dass weite Teile des Wissens der Antike bewahrt wurden, ist das Verdienst von katholischen Mönchen und islamischen Rechtsgelehrten. Die Mönche und Nonnen erarbeiteten auch eigenständig neues Wissen - z.B. auf dem Gebiet der Naturkunde, der englischen oder französischen Grammatik, der Musiktheorie, sie betrieben Geschichtsschreibung...
  • Bildung für Frauen: Frauenklöster waren, bis auf ganz wenige Ausnahmen, die einzigen Orte, an denen Frauen überhaupt die Möglichkeit hatten, einen Zugang zu höherer Bildung zu erlangen. Außerdem war Nonne zu werden eine Möglichkeit für eine mittelalterliche Frau ein Leben zu führen, bei dem sie nicht unter der direkten Herrschaft eines Mannes stand.
  • Wirtschaftliche Bedeutung: Klöster waren auch bedeutenden Zentren des wirtschaftlichen Lebens. Oft wurden Benediktiner- und Zisterzienserklöster in eher abgelegenen Gebieten gegründet. Dort betrieben die Mönche und Nonnen, Ackerbau, Fischzucht, Weinbau, brauten Bier und betrieben verschiedene Handwerkskünste. Nicht umsonst, wurden viele Klöster so wohlhabend, dass aus Protest dagegen im Hochmittelalter Bettelorden (Augustiner, Dominikaner, Franziskaner, Karmeliten) gegründet wurden.
  • Religiöse Bedeutung: Natürlich waren die Klöster aber vor allem Zentren der Frömmigkeit. Die Kirche Irlands funktionierte einige Jahrhunderte lang nur durch die Klöster. Iroschottische Mönche missionierten fast ganz West- und Nordeuropa. Vor der Gründung der Universitäten waren die Klöster fast die einzigen Orte religiöser Bildung. Die meisten Priester in den Pfarrgemeinden waren extrem ungebildet, konnten schlecht lesen und schlecht Latein - das änderte sich erst in der Neuzeit, als theologische Bildung für Kleriker verpflichtend wurde, um verschiedene Missstände zu beheben. Aus Sicht der Menschen im Mittelalter bestand die Aufgabe der Mönche und Nonnen darin für die übrige Bevölkerung, die sich nicht so intensiv dem Glaubensleben widmen kann, zu beten. Fürsten stifteten und finanzierten ganze Klöster, die nur für ihr Seelenheil und das ihrer Familien beten sollten. Man darf den Wert, den die Menschen im Mittelalter dieser Aufgabe zugemessen hatten, nicht unterschätzen. Mönche und Nonnen waren quasi Berufsbeter.
  • Soziale Bedeutung: Vor allem seit dem Hochmittelalter übernahmen Mönchs- und Schwesternorden auch wichtige sozial-caritative Aufgaben in den Städten: Krankenpflege, Hospizarbeit, Armenfürsorge...

Sie stellten für unverheiratete oder verstossene Frauen eine Möglichkeit dar unterzukommen.

Sie waren wichtige wissentschaftliche Einrichtungen. Dort wurde geforscht oder zumindest Bücher geschrieben/wissen festgehalten. (Wer konnte in der Bevölkerung schon schreiben...)

Das Bierbrauen wurde auch sehr oft von Mönchen ausgeübt.

Teils waren die Klöster befestigt, konnten so bei Gefahr Schutz bieten.

Für die Bevölkerung waren die Klöster nur sehr bedingt wichtig, wenn überhaupt. Einziger Nutzwert war die so erhaltene Minimalbildung für die Masse. Ansonsten waren auch Klöster Stätten der Ausbeutung, da die Bauern ihren Zhenten an sie abgeben mußten, für die Ländereien, die diese Eoinrichtungen besaßen und die waren mitunter recht groß.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun

Siehe die gute Antwort von Backupbone.

Hinzufügen kann ich noch, dass die Klostergemeinschaften oft Gäste unterbringen konnten und außerdem sich mit Medizin beschäftigten (Kräutergarten)

Einige Klosterorden betrieben auch Schulen, wo den Schülern eine gewisse Bildung beigebracht wurde. (Es gab noch keine allgemeine Schulpflicht).