Mit Essstörung leben?

10 Antworten

Ich denke, er will deine Autonomie unterstützen und nur prinzipiell sagen, dass Du die Entscheidungsfreiheit hast. Therapeuten versuchen häufig, dem Patienten viel Entscheidungsfreiheit zu geben und ihm aufzuzeigen, wo er selbst was entscheiden kann, denn das will man ja letztendlich fördern: Dass ein Mensch sich selbst effektiv steuert und dazu gehört, dass man eigene Entscheidungen trifft.

Er wollte nicht sagen, dass du das nicht machen sollst. Nur dass du das grundsätzlich entscheiden kannst und im Prinzip keine Pflicht besteht.

Aber du sagst ja auch, dass es Dir sehr schlecht geht und es gibt gute Gründe das zu tun (das Risiko der Schädigung der Speiseröhre durch Magensäure z.B.). Dein Text klingt so, als wüsstest du, was für dich die richtige Entscheidung ist.


elvina2007 
Fragesteller
 29.08.2019, 23:24

Ja, theoretisch weiß ich es schon.

Es gibt eben einige Umstände, die mich davon abhalten....und ich klammer mich eben noch sehr an die ES.

Hm ja, wenn man selbst entscheidet ist man ja auch automatisch motivierter und steht dazu.

Danke.

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Wenn du nicht in die Klinik gehen willst, ist es doch eh egal, was andere sagen. Man kann niemandem helfen, der sich nicht helfen lassen will. Und wenn du weiter so machen möchtest, lebst du weiter mit den Problemen und gaukelst dir vor, du hättest die Kontrolle, was ja eher nicht so der Fall ist, bei einer Essstörung. Tu dir selbst einen Gefallen und bewahre dich vor dem körperlichen Zerfall, geh in die Klinik. Alles Gute dafür!🍀

Mit jedem Erbrechen schädigt die Magensäure Speiseröhre, Rachen, Mundraum und Zähne. Die Gefahr des Zahnverlustes und von Entzündungen, letztendlich auch die Gefahr von Krebs in der Speiseröhre sowie im Mund- und Rachenraum steigt natürlich auch an.

Wahrscheinlich wollte dich dein Therapeut einfach nicht so unter Druck setzen, dass du ganz "zumachst". Eigentlich sollte er um die Gefahren wissen, die jeder weitere Monat und jedes weitere Jahr bedeuten, die man sich weiter übergibt. Wenn er das nicht weiß, sollte er besser keine Bulimiker therapieren.

Du kannst damit leben, jedoch solltest du nicht damit Leben. Dein Therapeut hat schon recht, du musst dafür bereit sein allerdings solltest du auch nicht lange warten. Er wollte dich damit eher provozieren. Du sagst selbst, das es dir damit sehr schlecht geht. Jetzt mal ehrlich, willst du diesen Zustand noch mehrere Jahre ertragen?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Nein, man kann so nicht leben.

Bulimie hat schwere körperliche Schäden zur Folge.

ZB. schwere Zahnschäden, Speiseröhrenverätzungen bis hin zu Krebs, Verdauungsschwierigkeiten usw. Geschweige denn die Mangelerscheinungen.

Dass dein Therapeut meint, man könne das aufschieben, finde ich nicht okay.

Es ist zwar gut, dass er dich nicht so unter Druck setzt, weil es immer noch deine Entscheidung ist, solange du nicht in akute Gefahr gerätst, aber er sollte dir wenigstens die Bedeutung deiner Krankheit klarmachen.

Ja, es gibt einige, die damit ewig lange leben. Das liegt dann aber meistens daran, dass sie unzählige Behandlungen und Klinikaufenthalte hinter sich haben, aber die Krankheit nicht besiegen konnten. Nicht, weil sie es einfach aufschieben.