Meine Ehefrau vor sechs Monaten verstorben, kann immer noch ohne sie nicht normal weiterleben. Wie schaffe ich das?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Erst mal mein herzliches Beileid!

Nach dem Tod Deiner Frau hast die Situation vermutlich als sehr unwirklich erlebt (schliesslich war Deine Frau plötzlich nicht mehr da) und warst mit "Verrichtungen" beschäftigt. Jetzt hast Du Dein Leben vielleicht wieder einigermassen in den Griff bekommen. Und jetzt kommt natürlich die Trauer, jetzt hast Du Zeit dafür.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Deine Frau gespürt hat, was Du meinst, auch wenn Du vieles nicht ausgesprochen hast. Menschen nehmen die meiste Kommunikation über die non-verbale Schiene auf.

Sicher hast Du instinktiv genau das Richtige getan. Du hast Optimismus bis zum Schluss verbreitet, statt sie bereits zu Lebzeiten zu beweinen. Was hätte sie denn tun sollen, wenn Du Dich gegrämt hättest? Durch Deinen Optimismus hast Du ihr doch am deutlichsten gezeigt, wie sehr Du die Zeit mit ihr geniesst.

Jetzt hast Du ihre Kleider weggegeben und das ist auch gut so. Verbundenheit drückt sich ja nicht in materiellen Dingen aus sondern in dem Gefühl, was man in seinem Herzen trägt. Ein kleines Blümchen am Wegesrand, welches Dich an sie erinnert, ist 1000 Mal mehr wert als ihre persönlichen Dinge zu horten.

Es würde Dich auch langfristig nur behindern. Denn, auch wenn es für Dich momentan sehr schwer ist, würde Deine Frau sicher wollen, dass Du wieder glücklich wirst. Das Du sie im Herzen trägst und Dein Leben lebst, "bis der Vorhang fällt", wie es Herbert Grönemeyer so schön gesungen hat.

Alles Gute!

Ganz ehrlich. Du wolltest nicht das sie geht du hast es auf die leichte Schulter genommen weil du Angst um deine Frau hattest. Ich glaube sie fand das auch ganz gut weil du sie kurz vor ihrem davon scheiden zum lachen gebracht hast :) Besser als mit ihr zu weinen daran weißt du das sie glücklich war. Und ich denke sie möchte das du weiterlebst und nicht auf ewig so an ihr hängst. Du darfst sie nur einfach nie vergessen. Wenn du mit ihr reden möchtest naja.. Vllt könntest du zu ihrem Grab gehen und ihr eine Rose oder eine Kerze anmachen und mit ihr reden.Ich bin sicher sie wacht nun immer über dich nur du darfst dein restliches Leben nicht mit Kummer verschwenden. Du musst auch glücklich werden. Manche Leute trennen sich nach 10 Jahren nicht von der Kleidung ihrer Frau und verkümmern langsam innerlich. Ich denke sie wusste was du für sie empfindest weil sie auch mit einem lächeln von der Welt ging.Du warst immer für sie da und hast noch versucht sie wiederzubeleben. Ich denke das sie glücklich war und heute noch ist.Sie wacht imme über dich und möchte das du glücklich wirst.Behalte Fotos und vergesse sie nicht, denn dann lebt sie auf ewig in deinem Herzen weiter.:)

Mein aufrichtiges Beleid.Ich bin mir ganz sicher das sie grade auf dich vom Himmel runterguckt und lächelt weil du an sie denkst aber du darfst dich dafür nicht so fertig machen.Du brauchst wirklich kein schlechtes Gewissen haben.Und wenn doch rede doch mal mit einem Vertreter deine Religion.Z.b. einem Priester,Hodscha oder etwas anderes woran du glaubst.Das hilft sicherlich und wenn nicht wende dich mal an die Kirche sie wird dir sicher Trost spenden.Es gibt auch viele Gruppen bei denen noch mehr verwitwete Menschen sind und einander ihren ehemaligen Partnern und Partnerinnen gedenken.Du bist nie allein denk immer daran (:

Lieber Corri68, ich entnehme deiner Frage, dass Du 68 bist. Ich bin 69 und ich habe ein ähnliches Leid erfahren. Meine Frau erlitt während eines Urlaubs auf Teneriffa einen schweren Herzinfarkt. Ich war neben ihr, als es geschah. Sie war kerngesund, hat gejoggt und geradelt. Am 4. Tag unseres Urlaubs um 4:00 Uhr früh verspürte sie starke Schmerzen im Rücken zwischen den Schulterblättern und im linken Arm. Wir dachten es wären Schmerzen vom Schlüsselbeinbruch im linken Arm, den sie 14 Tage vorher beim Radeln erlitt. Das Notarztteam hat meine Frau 4 mal reanimiert und wieder zurückgeholt. Sie war im, Koma, als sie in die Uniklinik eingeliefert wurde. Die Ärzte legten sie in ein künstliches Koma und sagten mir gleich, dass die Aussichten äußerst schlecht sind. Sie wurde quasi nur noch künstlich mit Sauerstoff und Intensivmedizin am Leben erhalten. Der Arzt der Allianz, bei der wir eine Versicherung hatten, sagte: Schalten Sie die Geräte ab, dann bringen wir Ihre Frau nach Hause. Das wollte ich nicht. Ich habe dann den ADAC beauftragt, meine Frau, die im Koma lag, für 38100.-- € zu Ihren 5 Kindern nach Hause zu fliegen. Meine Frau kam in ein Krankenhaus in der Nähe, unsere Kinder konnten sich verabschieden und nach zwei Tagen verstarb meine geliebte Ehefrau nach fast 42 glücklichen Ehejahren. Glauben Sie mir, ich kann mit Ihnen Ihre große Trauer verstehen, auch ich liebe meine Frau und kann sie nicht vergessen. Ich sitze lange und oft vor dem Computer und hoffe die richtigen Antworten zu finden. Ich glaube und bete fest darum, dass meine geliebte Frau hinter mir steht und das liest, das ich Ihnen heute als Mitgefühl sende. Seien Sie sich dessen sicher, die Seele Ihrer geliebten Ehefrau wird Sie ein Leben begleiten. Du brauchst Deiner Frau nichts zu sagen, sie weiß alles, sie ist bei dir. Sei tapfer und denk an Deine Frau. Meine Elfriede hätte am 17.11. ihren 65, Geburtstag, meine Kinder und ich werden Ihrer - in Teneriffa, in dem Ort und in dem Hotel- gedenken. Ich denke es hilft mir und den Kindern. Seien Sie herzlichst gegrüßt Christoph

Also erstmal mein beileid...

Rede auf jeden fall mit jemandem darüber du musst drüber reden. Einfach um das alles aus dir rauszulassen damit du dich selbst leichter fühlst. Des weiteren solltest du dir keine vorwürfe machen damit schadest du nur dir selbst. Und ja...du musst es dir selbst eingestehen. Deine frau ist weg und kommt nie wieder (tut mir leid wenn das grob klingt). Aber das ist der erste schritt den du tun solltest. Mit jemandem darüber reden und dir das eingestehen. Und auch wenn es blöd klingt aber fahr an ihr grab und sag ihr alles was du sagen möchtest.das hilft auch.

Vllt solltest du auch zur trauerbewätigung hingehen.


corrie68 
Fragesteller
 30.06.2011, 00:35

Ich würde gerne darüber reden, aber nach dem Tod meiner Frau habe ich erkannt, dass ich kaum echte Freunde habe, eigentlich nur einen Freund. Und der wohnt weiter weg von mir, deswegen können wir miteinander nur selten sprechen. Sonst hatte leider keiner Interesse, mit mir mehr darüber zu sprechen außer ein paar Sätze.

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mir hilft es wenn ich mit meiner großtante oder oma "rede" und zu ihr bete wie zu gott. dann fange ich zwar manchmal auch an zu weinen aber ich habe das gefühl sie hört es. nachdem ich dann geweint habe gehts mir besser. hast du trauerarbeit oder so gemacht. Es ist keine schande sich in therapie zu begeben, wenn man nicht damit klar kommt. Vielleicht findest du ja auch eine Selbsthilfegruppe in deiner Stadt/Umgebung. Mach dir keine Vorwürfe, auch wenn man das so leicht sagt. Ich denke du schaffst das, es ist normal das man trauern muss und dafür muss man sich nicht schämen... Ich wünsche dir alles gute....