Mein Roman ist schlecht?

9 Antworten

Ich habe schon immer geschrieben, meinen ersten Roman hatte ich mit 16 fertig, meine testleser waren begeistert, von den Verlagen kamen formlose, nichtssagende absagen.

Mit 20 hatte ich den zweiten Roman fertig und wollte den nächsten Versuch starten. Dass der erste Roman schlecht war, hab ich inzwischen selbst erkannt. Zufälligerweise bin ich ein paar Profis (veröffentlichte Autoren) in die Hände gestolpert. Und habe Ihnen den Anfang des ersten Kapitels gegeben. Ich dachte, es käme etwas wie "schon ganz gut, nur hier und da müsstest du noch ne Kleinigkeit ändern". Tatsächlich wurde es aber demontiert, komplett, inhaltlich, sprachlich, die Figuren, das Setting... Nichts, absolut gar nichts hat gepasst.

Das hat mich dann erstmal von meiner Wolke geschleudert in einen tiefen Brunnen hinein. Aber was soll ich sagen, im Nachhinein? Sie hatten recht! 

Dann begann der Aufstieg, der sehr mühsame... Aber mit jeder Geschichte wurde das Feedback positiver. Ich würde jetzt gerne berichten, dass ich es inzwischen geschafft habe, einen Verlag zu finden, aber leider kann ich das nicht. Leider spielt hier noch mehr als nur eine gut geschriebene Story mit rein...

Was ich sagen will: es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. In welchem anderen Beruf wird man mit dem ersten Versuch zum Profi? Nimm die Kritik ernst, mach weiter und verbesser dich. 

Hey, lass dich davon nicht unterkriegen! Klar, die Kritik nimmst du jetzt natürlich sehr persönlich, vor allem, da dein Buch vermutlich vorher nie richtig kritisiert wurde. Aber mach das beste draus! Nimm dir das, was die "Profis" kritisiert haben mal genauer unter die Lupe. Könntest du damit dein Buch vielleicht noch besser machen? Nimm dir das nicht so zu Herzen, wenn ich zB Kritik abbekomme von Leuten, die mich ernsthaft kritisieren wollen und nicht wie alle Freunde bzw Familie sagen "ohhh das ist toll", bin ich erstmal auch immer leicht traurig oder sauer, aber genau aus sowas lernt man und es macht einen stärker!

Versuch es mal! :)

Ja, Kritik kann sehr schmerzen. Das stimmt. Wahrscheinlich bist du sehr verletzt und kannst deshalb das Positive darin noch nicht erkennen.

JEDER Autor/Schriftsteller erlebt das mal. Ich spreche aus Erfahrung, glaube mir, sogar aus doppelter Erfahrung, denn mein Mann ist ebenfalls Autor, Bestsellerautor sogar.

Nun ist aber auch nicht jeder Mensch zum Kritiker geboren. Manch einer ist mit seiner Kritik sehr direkt - und manch Autor sehr verletzlich. Auf einer Skala von 1 bis 100 kannst du dir jeden Wert dazwischen vorstellen. Bei Kritiker UND Autor!

Wenn du das alles berücksichtigst, tut es vielleicht nicht mehr so weh, die Kritik zu ertragen. Schreib dir einfach mal die Kritikpunkte (auch die sehr "unfreundlichen") auf, dann warte ein paar Tage und nimm dir dann dein Manuskript erneut vor und gehe es Punkt für Punkt durch. An vielen Stellen wirst du vielleicht erkennen, dass die Kritik berechtigt ist, an anderen vielleicht nicht. Markiere dir alle diese Stellen und schreibe deinen Kommentar dazu (Das geht wunderbar mit der Kommentarfunktion in MS Word oder OpenOffice.)

An manchen Stellen wirst du vielleicht die Kritik einfach nicht verstehen. Das könnte ein Zeichen sein, dass du in dem Bereich noch etwas lernen musst. Aber auch das ist ja nicht schlimm.

Ich bin auch Lektorin und habe viele Manuskripte von vielen Autoren lektoriert. Grundsätzlich kann ich zwischen zwei Sorten von Autoren unterscheiden: Die einen sehen jeden noch so gut begründeten Änderungsvorschlag als Einschränkung ihrer Kreativität und lehnen alles ab bis hin zur kleinsten Kleinigkeit. Die andere Sorte Autor sagt grundsätzlich: Alles, was mein Werk besser macht, ist gut. Dabei sind wir nicht immer einer Meinung, der Autor und ich! Wichtig ist aber, dass er sich mit dem Kritikpunkt auseinandersetzt. Das letzte Wort hat er. (Und ich möchte dann gern wissen, warum er sich so oder so entscheiden hat.)

Also: Lass die Ohren nicht hängen. Du hast schon ganz enorm viel geleistet. Soll das umsonst gewesen sein?

Jetzt musst du es vollenden und zur Veröffentlichungsreife bringen. Das ist manchmal mehr Arbeit als das Schreiben selbst. Aber es gehört unbedingt dazu!

Viel Erfolg!

Lass dich nicht runterkriegen...
Motiviere dich selbst dabei auf...und pralle mit deinen Büchern.den jeder hat ein anderen Geschmack :)
Lg aly08

Nicht ganz meine beiden Geschichten hab ich aber nur meinen Freuden gezeigt. Denk einfach nich mehr nach über die Profis es liegt nämlich immer am Geschmack . Ich habe in meinen Aufsätzen in Inhalt und Ausdruck von meiner Deutschlehrern immer 4 gegeben und ich hab's meinen freunden und die fanden toll