Materialismus?

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  1. wenn menschen immer das neueste vom neuesten haben wollen (egal ob kleidung, technologien oder autos)
  2. wenn menschen mehr kaufen, als sie eigtl benötigen (und sich ggf. dabei verschulden)
  3. wenn menschen nur teure luxus markenprodukte verwenden, um sozialen status / erfolg darzustellen
  4. wenn menschen den hauptfokus im leben auf das übertrumpfen von anderen legen
  5. wenn menschen immaterielle werte vernachlässigen (liebe, freundschaft, emotionen)
  6. wenn menschen ständig unzufrieden sind und ständig das verlangen haben, bessere dinge zu haben

OmniosX  24.10.2023, 15:09

Leider hast du alles andere vergessen was Materialismus ausmacht, und ausschließlich Negativbeispiele benannt.

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Man muss zunächst zwischen dem philosophischen Materialismus und dem, was hier die User darunter verstehen (gutes Leben, Streben nach Dingen) unterscheiden.

Der Materialismus erkennt das Prinzip von der Erhaltung der Energie als absolut richtig an, wonach das Universum nur aus Energie und Materie bestehen kann und es keine Interaktion zwischen etwas Immateriellem oder dem Nichts geben kann, woraus folgert, dass der Raum nicht leer sein kann, dass das Universum unendlich in sich bewegt ist und auch nur unendlich sein kann.

Daraus folgert ebenso: Da die Naturwissenschaften keinen Gott oder übernatürliche Erscheinungen gefunden haben in materieller Gestalt, es auch dergleichen nicht als immaterielle Erscheinung geben kann. Auch aufgrund der archäologischen und der gesellschaftswissenschaftlichen Erkenntnisse muss die Annahme eines Gottes ausgeschlossen werden.

Die philosophische Lehre des Materialismus geht davon aus, dass alles, was wir sehen und anfassen können, Materie ist oder mit Materie zu tun hat. Danach können auch Gedanken und Dinge auf Materie zurückgeführt werden. Dinge, die nichts mit Materie zu tun haben - wie zum Beispiel Gott - gibt es nach dieser Lehre nicht.

Im Umgangssprachlichen, bedeutet Materialismus die Hinwendung zum Materiellen.

Gutes Essen zu genießen- das ist Materialismus.
Schöne Einrichtung und Kunst besitzen wollen- Materialismus.
Qualität und Funktionalität von Werkzeugen und Besitztümern schätzen-
Auch Materialismus.

Wir leben in materiellen Körpern, in einer Welt voller Materie.
Selbst der Buddha muss essen, und wer keine Zeit hat an den Blumen zu riechen verpasst die Schönheit des Universums.

Einige Menschen verstehen unter Materialismus allerdings eher den unstillbaren Durst immer mehr und mehr besitzen zu wollen, bis der Besitz eher uns besitzt, und wir so besessen werden. Ich persönlich denke das wäre dann aber eher habsucht als Materialismus.

"sat eine erkenntnistheoretische und ontologische Position" - nicht mehr.