Longieren mein Pferd kommt immer zu mir in die mitte

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Dann vermute ich, dass Du nicht longierst, sondern, wie 90% derer, die ich auf die Weise arbeiten sehe, vorne eine Longe angehängt hast und hinten zu treiben versuchst. Das machen die meisten. Aber Longieren ist sehr, sehr viel mehr. Gut longieren lernen braucht genausoviel Übung wie gut reiten lernen.

Es gibt einen Kurs, der richtig schön verständlich ist, wenn man sich an dem entlang hangelt, kann man eigentlich kaum etwas falsch lernen. Man lernt dabei, wie man das Pferd gesunderhaltend longiert, was ebenfalls bei 90% der "Longierer" nicht gegeben ist, weil die meisten Pferde viel zu viel Last auf das innere Vorderbein bringen, sich im Genick verwerfen und, und, und. Dieses Longieren, wie es so viele machen, ist nichts weiter als "Pferd irgendwie im Kreis bewegen" - und wenn es zu viel so gemacht wird, nimmt das Pferd tatsächlich Schaden davon. Gesundes Longieren, wie es in dem Kurs gezeigt wird hingegen, kann auch eine Reha-Maßnahme für Pferde sein, es ist die Art zu longieren, mit der man dem Pferd Tragemuskulatur aufbauen kann, bevor sich jemand drauf setzt. Schau mal unter www.wege-zum-pferd.de und lies da mal kreuz und quer. Da gibt es das PDF auch zu kaufen. PDF deshalb, weil das Werk ein paar Seiten hat, die zu drucken, zu binden, ... die Autoren hätten das Werk teurer kalkulieren müssen, wenn sie es als Buch rausgebracht hätten.

Von mit Druck raus schicken halte ich übrigens überhaupt nichts. Das bringt das Pferd nicht in Balance, sondern macht es eben so ungesund.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Ich hatte vor ein paar Jahren das selbe Problem mit meinem Pferd. Sie hat den Zirkel immer kleiner werden lassen, bis am Ende die Longe am Boden hing. Ich habe damals einfach immer mit der Gerte auf Schulterhöhe gewedelt, das hat sie auch recht schnell kapiert. Bis heute geht sie nun ganz brav außen rum.

Vielleicht probierst du das auch einmal aus?.... Oder lass ihn von jemandem führen und dann soll der/diejenige den Strick immer länger lassen und irgendwann einfach nur noch nebenher gehen...

Du könntest ihn immer leicht scheuchen, wenn du merkst, dass er schon wieder Anstalten macht, zu dir zu kommen. Natürlich nicht VERscheuchen oder erschrecken. Nur so dass er merkt: STOP


Lenka2531 
Fragesteller
 04.03.2014, 01:54

Danke ich werde es morgen mal ausprobieren

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Ja, dann treib ihn doch wieder raus!?

Warscheinlich testet er dich auch, weil er wohl von früher gelernt hat: Abkürzen heißt weniger arbeiten müssen und in der Mitte beim Mensch stehen heißt Pause. Mach ihm das reinkommen einfach unangenehm, dann wird er das bald lassen. Sprich: Durchsetzten und Druck aufbauen. Jedes Pferd braucht da eine eigene "Dosierung" - manche reagieren ganz sensibel auf die Peitsche, andere wirklich erst, wenn sie mal eine "geklatscht" kriegen - hört sich brutal an, kenne aber solche Pferde. Meiner zB drängt zwar nicht nach innen, aber ist relativ faul an der Longe. Er testet erstmal recht lange, wie ernst ich es meine, wenn ich nur mit der Peitsche "wedel" und ignoiert das erstmal schön ... wenn ich die dann energisch und laut auf den Boden schlage, oder ihn mit der Schnur auf die Hinterhand ziele, nimmt er es erst und reagiert auch wieder auf kleine Zeichen.

Probier aus, wieviel dein Pferd braucht. Am besten beim laufenlassen. Habt ihr einen Round Pen? Da fällt es dem Pferd meistens leichter, auf der Spur zu bleiben, da sie die quasi vorgegeben haben. Da kann es dann auch nicht nach außen abhauen, wenn du ihm mal zu viel Druck machst.

Wenn er Anstalten macht, reinzukommen, zeig mit der Peitsche richtung Schulter und wedle damit. Ermahne ihn mit strenger Stimme. Reagiert er nicht, mach mehr Druck mit der Peitsche. Auf den Boden hauen oder, wenn er nah genug ist, in die Seite "pieksen" mit der Peitschenspitze. Wenn er es immer noch ignoriert, ihn mal etwas fester damit berühren. Er wird merken, dass du es ernst meinst und das es sehr unangenehm wird, wenn er nach innen drängelt.

Im Gegenzug soll es außenrum angenehm für ihn sein. Lob ihn mit der Stimme, wenn er die Kreislinie brav hält. Reinkommen lassen und loben wirklich nur, wenn er was wirklich gutes gemacht hat. Am besten kombiniert mit einem Stimmkommando (Ich habe zB "Komm her" - darauf reagiert meiner wie ein Hund und kommt bei Zuruf aus jeder Gangart in die Mitte. Und weiß aber auch, wann es wieder weiter geht und er raus muss. Verbinde das mit dem Wort "raus" und sei energisch. Dein Pferd wird die Unterschiede sicher schnell verstehen.

Viel Erfolg!