Lokführer Quereinstieg?
Hallo zusammen! Mein Grundgedanke ist der, S-Bahn in Berlin zu fahren. Da ich nun auch keine 16 mehr bin will ich das ganze in einer verkürzten Ausbildung machen. Jetzt erklären mir die Lehrgangsanbieter immer das das nicht so lukrativ sei wie der Güterverkehr und wollen mich immer da rein drücken; eine plausible Antwort über den genauen Unterschied bei der Ausbildung und dem Zusatz 'ach, dann machen sie noch eine kurze Einweisung in eine andere Baureihe und dann können sie das mit dem selben Schein auch machen' kommt da nicht. Wer weiß mehr? - Unterschiede der Ausbildungen in Inhalt und Dauer - wozu berechtigt der Lokschein Kl. 3 genau Vielen Dank für ausführliche Antworten im Voraus.
3 Antworten
Der Führerschein der Klasse 3 berechtigt dich zu fahrten auf der freien Strecke. Also Streckenlokomotivführer
Du kannst deine Ausbildung beim Güterverkehr absolvieren und danach zur S-Bahn wechseln. Oder zum Fernverkehr, ganz wie du willst.
Wenn du den Geschäftsbereich wechselst z.B. Güterverkehr zu S - Bahn bekommst du auf den Fahrzeugen der S Bahn eine Ausbildung sowie eventuelle weitere Ausbildungen.
Ob du beim Güterverkehr arbeitest oder beim Nahverkehr bzw. Fernverkehr ist von der Vergütung her egal. Wir bekommen überall gleichviel.
Natürlich sind die Ausbildungen zum Teil sehr unterschiedlich, beim Güterverkehr bekommst du die Ausbildung für die Güterwagen, also Wagenprüfer und Bremsprobeberechtigter G. Solltest du aber zum Personenverkehr wechsel, würde man dich auf den Reisezugwagen ausbilden. Also keine Sorge
Du hast halt beim Güterverkehr andere Lokomotiven und Wagen als beim Personenverkehr -meistens- daher musst du, wenn du den Geschäftsbereich wechselst auf den Loks neu ausgebildet werden.
Viel Glück in der Ausbildung und immer am Ball bleiben. Lokführer wird nicht jeder
Die einzigen Unterschiede zwischen S-Bahn und Güterverkehr bestehen darin das du bei der S-Bahn immer im eigenen Bett liegst und andere Baureihen fährst als bei DB Schenker. Der Lokführer Klasse 3 berechtigt dich auf der freien Strecke, also außerhalb von Bahnhöfen, zu fahren. Diese Berechtigung braucht man auch bei der S-Bahn. Die höhere Entlohnung bei DB Schenker resultiert auch aus den Spesen und Zuschlägen die bei der S-Bahn wegfallen da sie Nachts nicht fährt.
Es gibt für Schenker-Lokführer keine Extra-Spesen im Gegensatz zu einem S-Bahn-Lokführer!
Auch bei der S-Bahn gibt es massig Nachtschichten, die fahren bis spät in die Nacht. Nur, dass du im Güterverkehr häufiger Nachtschicht hast, als bei der S-Bahn.
Und auch bei Schenker liegst du immer im eigenen Bett, da diese verschiedene Einsatzstellen haben und du dort abgelöst wirst und eine Rückleistung nach Hause fährst!
Wenn du bei einem privaten Güterzug-EVU anfängst, kannst du bis zu 10 Tage am Stück unterwegs sein und schläfst in den verschiedensten Hotels. Dadurch bekommst du höhere Auslösen aufgrund der Ausbleibezeiten! Das wars, was du an Mehrverdienst hast.
Und im Osten zahlen die meisten privaten GV-EVU wesentlich schlechter, als im Westen! Wenn du also jeden Tag zu Hause sein willst und finanziell einigermaßen über die Runden kommen willst, fange bei der S-Bahn oder bei Schenker an! S-Bahn-Fahren wird allerdings von den meisten Kollegen als sehr stupide Arbeit bezeichnet, da du dort nur Fahren-Bremsen-Fahren-Bremsen machst und du hast teilweise Ärger mit irgendwelchem Gesindel auf dem Zug! Das fällt im GV weg!