Lehrer werden aber Angst vor unterrichten?

9 Antworten

Wenn ich so an meine Schuulzeit denke, dann waren die guten Lehrer die, die Freude an - und Talent zum - Unterrichten hatten.

Fachlich gesehen kratzt das was man in der Schule macht gerade mal an der Oberfläche der Studieninhalte. Die meisten relevanten Schulthemen lernt man schon im Grundstudium (oder sie werden vorrausgesetzt, niemand im Geographiestudium musste je eine stumme Karte von Südamerika ausfüllen und ich weiß von keinem Romanisten, Anglisten oder Germanisten der in Texten die grammatikalischen Formen bunt unterstreichen musste).

Natürlich ist es wichtig die Dinge fundiert verstanden zu haben und fachlich über die exakten Anforderungen des Schulstoffes hinauszugehen, man braucht es aber wohl nicht so oft.

Viel wichtiger ist ein Interesse daran die Dinge gut zu erklären und interessant rüberzubringen. Didaktik und Pädagogik sind dabei mindestens ebenso wichtig wie fachliches Wissen.

Du solltest Dich also auch fragen, welche Fächer Du gerne jemanden beibringen würdest, ob es Dir Freude macht Dir neue Lehrtechniken anzueignen und ob Du gerne mit Kindern und Jugendlichen arbeitest.

Vor einer Klasse stehen ist letztlich Übung und Gewohnheit. Und ja, es kann da - wie in vielen anderen Jobs auch - hin und wieder unangenehme Situationen geben.

Den Lehrerberuf meisterst du nur, wenn du erstens für deine Fächer brennst und zweitens dafür brennst, das Interesse weiterzugeben.  

Die Kompromisse kommen dann später. Aber erst mal musst du wirklich Lehrer sein wollen. Du musst da vorne stehen wollen und musst dich darauf freuen, dass sie dich alle anschauen und du loslegen kannst. 

Du musst sie auch mögen. Auch wenn sie mal schräg, verpeilt, faul und unverschämt sind.

Du musst ein Optimist sein, aber kein Traumtänzer.  Ein Pessimist wird ein furchtbarer Lehrer. 

Mach es nicht mit halbem Herzen. Das wird nichts, nicht für dich und nicht für die Schüler. 


Allesisok1 
Fragesteller
 15.03.2017, 14:51

mal eine.Frage: ich kann mir zb auch nicht vorstellen, dass man als BWLer oder Ingenieur oder bürofutzi seine Arbeit mit ganzem Herzen macht, genauso wenig wie ein Maurer. wenn ich daran denke, wird mir schlecht. wie kann man diese ganzen Jobs von Herzen mögen?

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hutten52  15.03.2017, 14:55
@Allesisok1

Doch, auch der gute Maurer macht das von ganzem Herzen, ist stolz auf seine gute Arbeit, hat seine "Handwerksehre". Ebenso der Ingenieur.

Beim Lehrer ist das "Herz" aber vllt noch ein wenig wichtiger, weil er die Verantwortung für junge Menschen hat, und ohne Begeisterung ist Unterricht für sie tödlich. 

 

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Hallo..

Die Ängste malst du dir jetzt aus, obwohl es noch Jahre dauern könnte, bis es mal so weit ist.

Da verfällst du in Illusionen, die keinerlei Wert haben. Du musst doch nicht gleich morgen vor einer Klasse stehen.

Wenn du schon immer Lehrer werden wolltest, hast du auch die Fähigkeit mit den eingebildeten Ängsten umzugehen, indem du sie als Illusionen erkennst.

Du solltest deinem Traum folgen und ihn verwirklichen. Gleichzeitig darfst du darauf vertrauen, dass dir der kindliche Hintergrund deiner Ängste bewusst wird und von dir abfallen wird.

 - (Angst, Studium, Lehrer)

DerJoergi  15.03.2017, 14:57

wäre aber wohl eher blöd ein Studium zu beginnen, bei dem man erst später feststellt, dass dies wohl doch nix war. Eine etwas pragmatische Herangehensweise erscheint mir da durchaus sinnvoll, zumal ich von Traumberuf weder direkt noch indirekt was gelesen habe.

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Chinama  15.03.2017, 15:02
@DerJoergi

Stimmt.

Ich wollte schon immer Lehrer werden.
doch der Satz war mich aussagekräftig genug. Und die Frage wird ja pragmatisch angegangen, sonst wäre sie hier nicht aufgetaucht.

Zum Glück gibt es ja mehr Antworten als nur meine.

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DerJoergi  15.03.2017, 15:12
@Chinama

Ich widerspreche dir ja auch nicht völlig, sondern plädiere für eine gut überlegte Entscheidung. Und zum Traumberuf- ich wollte seit ungefähr meinem 13. Lebensjahr Ingenieur werden und hab auch ein entsprechendes Studium angefangen- wobei ich dann erst währenddessen feststellen musste, dass dies wohl die falsche Entscheidung war, mangels fachlicher Fähigkeiten. Außer einem Lehrer hat mir davon aber vorher niemand abgeraten bzw. mich mal angeregt, die Entscheidung zu hinterfragen- wollte halt immer Ingenieur werden. Heutzutage bin ich Sozialarbeiter und empfinde den Beruf als sehr passend. Aufgrund meiner Geschichte will ich wie gesagt nur eine Anregung geben und keinesfalls den Fragesteller überzeugen, von Lehramt Abstand zu nehmen.

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Chinama  15.03.2017, 15:17
@DerJoergi

Deine Aussagen haben mich gefreut.

Ich wollte schon mit 8 Jahren Ingenieur werden und bin es auch geworden. Ich saß stundenlang hinter dem Radio, das ja früher noch eine Rückwand aus Pappe hatte und sah die Spulen und Lichter und wunderte mich, wie die Stimmen und die Musik da reinkommen können..

Ich hatte immer Freude an dem Beruf, und das scheint mir das Wichtigste. Wenn du heute als Sozialarbeiter tätig bist und das passende Umfeld gefunden hast, ist das doch toll.

Es kam mir nie auf den Verdienst an, sondern immer auf die Freude am Beruf, und das haben wohl meine Arbeitgeber zu schätzen gewusst.

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Mit diesen Interessen muss man doch nicht zwangsläufig Lehrer werden. Wenn dir das Unterrichten nicht liegt, so gibt es auch noch anderen Bereiche. Bei Englisch denke ich an englische Literatur (Literaturwissenschaften,
Mediävistik etc), bei Geschichte denke ich an ein Geschichtsstudium (Denkmalschutzpflege, Museen, Fernseh-Rundfunkanstalten etc), bei Religion denke ich an Philosophiestudium (Lehre und Forschung an der Uni (sind nicht so drauf wie Schüler), Tourismus und öffentliche Verwaltung etc.), bei Erdkunde denke ich an Geographiestudium (Wetterdienst, Klimaforschung etc..)

Also man muss nicht zwangsläufig alles auf Lehramt machen.

Sei freundlich zu den Kindern.Hab ein tollen Charakter und sei nicht viel zu streng,naja streng gehört auch mal dazu aber nicht so viel :) Lach auch manchmal.Sag etwas lustiges so mögen sie dich!Und lerne ihnen vieles. Das ist doch einfach.Klar ist es als erstes sehr schwer und ungewohnt aber du schaffst das schon.Die Kinder werden sich auch an dich gewöhnen😉Bleib locker hab keine Angst!Weil wenn die Kinder merken das du Angst vor ihnen hast dann haben sie ein schlechtes Vorbild. Also sei immer lustig,nett,hilfsbereit.Wenn du einen guten Charakter hast und nicht so richtig fieß und streng bist wie manche Lehrer😂Dann arbeiten sie auch besser mit.Aber streng sein gehört auch mal dazu aber schrei nicht so laut,sondern sag einfach mit normaler Stimme:,,Setz dich hin''.Oder was auch immer sie machen.Auf jedenfall bleib locker und das schaffst du schon.Viel Erfolg!


Allesisok1 
Fragesteller
 15.03.2017, 14:37

ich habe noch nie so motivierende worte gehört von jemandem !

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Allesisok1 
Fragesteller
 15.03.2017, 14:38

bist du lehrerin?

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Catharina041  15.03.2017, 14:45

Nee aber ich hab viel Erfahrung. Und weiß wie sich Kinder wohl fühlen :) Und ich glaube dir hat früher auch nicht gefallen das ein Lehrer dich richtig anschreit und gemein ist. Ich hatte zumbeispiel eine Lehrerin die hat nie geschrien!Sondern hatte so ein tollen Charakter war nett,lustig....Und auch wenn wir richtig laut waren sie hat mit normaler Stimme gesagt das sie leise sein sollen und eine gute Klasse sind. Du musst etwas nettes zu ihnen sagen und wenn du lachst oder etwas witziges sagst gefällt es den Kindern :) Und diese Lehrerin wovon ich dir erzählt habe ist grad mal 23 oder so und die ganze Schule wircklich die ganze!Mag sie :) Weil sie immer ruhig und nett ist.Sie schreit nicht und mehr...Auf jedenfall bleib wie gesagt ruhig,nett,hilfsbereit,lustig und ja :)👍

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Allesisok1 
Fragesteller
 15.03.2017, 14:49

okay :D

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