Lebt ihr für die arbeit oder nicht?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es kommt ganz auf den Job drauf an. Es gibt Berufe, die nicht einfach Arbeit sind, sondern eine Berufung.

Ich habe jahrelang in einem Tierheim gearbeitet. Und in so einem Job muss man wirklich mit Leib und Seele dabei sein.

Darum musste ich die Arbeit auch niederlegen. Denn ich konnte nicht mehr damit leben, ständig diese, oft gequälten, Tiere im Kopf zu haben und nichts anderes.

Das wollte ich nicht mehr. Ich bin ein sehr vielseitiger Mensch, der gerne Spaß hat und unterschiedlichen Interessen nachgeht.

Das Tierheim hat mich unglücklich und fertig gemacht. Man muss dafür geboren sein, sein Leben solch Dingen zu widmen. Oder man schafft es, wie meine damalige Chefin des TH oder eine Bekannte, die in der Psychiatrie angestellt war, das pragmatisch zu sehen und nach Feierabend abzuschalten.

Heute arbeite ich als Abteilungsleiter in einem Kaufhaus. Ich kann, trotz der Verantwortung, völlig abschalten wenn ich zu Hause bin. Tu ich das irgendwann nicht mehr, würde ich wieder den Beruf wechseln.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Meine Devise ist: Man sollte sich selbst nicht zu wichtig nehmen. Nach 40+ einwandfreien Dienstjahren bekommt man einen feuchten Händedruck, vielleicht noch ein knappes "Danke für Ihr langjähriges Engagement" und das war's dann. Der Betrieb läuft auch ohne einen weiter; niemand ist unentbehrlich.

Selbst Eltern arbeiten heute nicht mehr mit dem Hintergedanken "meine Kinder sollen es mal besser haben", sondern leben einfach im Hier und Jetzt, bis halt Körper und Psyche streiken und der totale Zusammenbruch kommt.

Gleichzeitig gibt es Leute, die wirklich gerne arbeiten. Meine ehemalige Bankberaterin hat 44 Jahre in der gleichen Bankfiliale auf demselben Stuhl gesessen. Sie war Single, kinderlos und war noch weit über das Rentenalter hinaus am Schalter anzutreffen. Ich habe sie auch schon den Boden wischen sehen!

Sie war über die ganzen Jahre immer freundlich, tipptop zu den Kunden und einfach jemand, der voll in der Arbeit aufgegangen ist. Da scheint das Unternehmen fast schon Familienersatz zu sein; die Frau geht nicht hin, um anderen den Job wegzunehmen oder sich aufzuspielen, sondern weil sie ihre Arbeit wirklich gerne macht. Das ist doch auch schön, finde ich. Gerade Berufseinsteiger können von der Anwesenheit solcher Leute extrem viel lernen.

Ich arbeite, um zu leben.

Was nicht ausschließt, dass ich mir möglichst eine Arbeit suche, die ich gerne mache.

Bei meiner derzeitigen Stelle würde ich sogar einige Stunden pro Woche ehrenamtlich tätig sein.

In meiner Freizeit befasse ich mich nicht viel mit der Arbeit, und während der Arbeit nicht viel mit Hobbys.

Allerdings meint mein Umfeld manchmal, dass ich es ohne die Arbeit in dem Betrieb gar nicht aushalten würde, und ich weitgehend für den Betrieb leben würde.

Das trifft nicht zu.

Aber es ist so, dass ich meine Arbeit gründlich, pünktlich und zuverlässig mache, sowie weitgehend hinter den betrieblichen Abläufen und Strukturen stehe, sobald ich den Sinn erkannt habe.

Dies gelang mir seither bei allen Betrieben, in denen ich tätig war.

Und es waren völlig unterschiedliche Branchen, Betriebsformen und Tätigkeitsfelder.

Wenn ich das Geld nicht bräuchte und gebraucht hätte, das ich durch die Arbeit erhalte, würde man mir wahrscheinlich nachsagen, dass ich nur zu meinem Vergnügen lebe.

Ja, das wäre dann auch tatsächlich so.

Ich mag meine Arbeit und arbeite gern. Ich bin auch sehr erfolgreich in dem was ich tue. Aber LEBEN tu ich nur für mich und meine Tochter!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin Vater eines Mädchens (bis vor kurzem Alleinerziehend)

meiner erfahrung nach arbeiten die meisten menschen zu viel und sie haben oft auch kein wirkliches "leben" außerhalb der arbeit. um dieser inneren leere zu entgehen, identifizieren sie sich irgendwann nurnoch mit der arbeit.
ich finde das scheußlich. für mich persönlich ist zeit um einiges wichtiger als geld es je sein kann. ich würde auch für weniger geld arbeiten wenn ich dafür nur eine 30-stunden-woche hätte

XmmX12 
Fragesteller
 03.04.2023, 06:47

Jo das stimmt, also wir haben eine 38,5 h Woche, eine 30 h wäre auch gut aber der Betrieb will produzieren und hat kein Interesse auf 30 h. Wenn ich 30h hätte dann würde ich 3 Tage 10 h arbeiten und 4 Tage Wochenende wäre schon nice xD.

Winter Zeit ist halt die schlimmste Zeit gehst dunkel zur Arbeit und kommst im dunkel wieder von der Arbeit, da sieht man 5 Tage kein Sonnenlicht, wenn man nicht draußen arbeitet

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