Latein Satzstellung Adjektiv?
magnas res secunda gessit fortuna
er führte mit günstigem Geschick große Taten aus
Was kann man zu der Satzstellung von Adjektiven im Lateinischen sagen?
magnus, a, um steht ja gefühlt immer vor dem Substantiv.
"secunda ... fortuna" (Hyperbaton)
Gibt es einen Grund warum Nepos das so geschrieben hat?
Ich spüre da jetzt ehrlich gesagt nicht viel Spannung, wenn ich so einen Satz lese.
Sondern war erst verwirrt und dachte, dass sich "secunda" auf "res" bezieht.
(Wirkung von Hyperbaton = Verwirrung?)
Es heißt ja auch "res secundae" - Unglück
und nicht "secundae res".
Warum ist "secunda fortuna" erlaubt?
1 Antwort
Generell sind die beiden betontestesten Stellen im Satz der Anfang und das Ende. Das Hyperbaton ermöglicht es Nepos hier "fortuna" als besonders wichtig hervorzuheben. Die Satzstellung lädt also dazu ein, den Satz so zu paraphrasieren:
Bedeutsame Taten führte er NUR dank dem günstigen Geschick aus.
Also: Beim Vollbringen der Taten war eine Portion Glück mit im Spiel.
Eine weitere Erklärung, die sich oft für Hyperbata am Satzende anbietet, ist die Verwendung typischer Satz-Endklauseln. Das bedeutet: In lateinischer kunstvoll gestalteter Prosa wurden gerne am Satzende Klauseln verwendet, die einem bestimmten Rhythmus entsprechen, die also metrisiert sind, d.h. eine bestimmte Abfolge von langen und kurzen Silben aufweisen. Bei Cicero sind dies etwa:
Ditrochäus, Doppelkretikus, katalektischer Doppelkretikus und Doppelspondeus.
Hier findest du mehr zum Metrum:
https://de.wikipedia.org/wiki/Metron
https://de.wikipedia.org/wiki/Versfuß
LG
Kann tatsächlich nur drei mal die Woche ne HA vergeben pro Person.