Länge der Vorglühzeit bei Diesel-Oldtimern?
Wir haben uns neulich einen Diesel-PKW gekauft (Baujahr 2010), nach bislang nur Benzin-PKWs. Und ich war erstaunt, dass der überhaupt keine Vorglühzeit mehr braucht, wirklich null Komma null. Meine bereits verstorbenen Großeltern besaßen früher Traktoren in der Landwirtschaft, den ersten bereits vor dem 2. Weltkrieg. Ich vemute, alle waren Diesel-betrieben. Die haben wohl sehr, sehr lange vorgeglüht werden müssen. Frage nun: wie lange war diese Vorglühzeit tatsächlich? Der Ausdruck "Rudolf-Diesel-Gedenkminute" suggeriert eine Minute. Oder waren es in den Anfangsjahren mehr? Wie viel waren es tatsächlich bei diesen Vorkriegsmodellen? Hängt sicherlich vom Modell ab, aber das weiß ich nicht. Eine grobe Angabe würde mir schon genügen. Und wie schnell ging die Vorglühzeit dann im Laufe der Jahrzehnte bei neueren Modellen runter? Ging das kontinuierlich oder in deutlich spürbaren Technologiesprüngen?
2 Antworten
Mahlzeit, vorgeglüht werden muß nur bei Vorkammermotoren. Direkteinspritzer werden (meist) nicht vorgeglüht. Moderne Commonrail oder Pumpe-Düse je nach Konstruktion, meist aber auch nicht. Alte (Vorkammer)-Dieselmotoren (PKW, Transporter, Stapler, Boote usw): Mit Vorglührelais (Kontrollampe die erlischt, wenn Vorglühvorgang beendet ist und gestartet werden kann) = Motor- und Außentemperaturabhängig, meist "Schnellglühkerzen" ca. 10- 20 Sekunden kalt. (zB. VW-Bus T3, Golf 1+2 usw, Mercedes W123 ab 2.,Serie, W124 usw) Glühanlaßschalter (Glühüberwacher "Salzstreuer", alles manuell und nach Gefühl) ca. 20-40 Sekunden kalt (Rudolf-Diesel-Gedenk-Minute). (z.B. Mercedes /8, Heckflosse, W123 erste Serie)
Ich habe damals einen Mercedes 200D (Typ W123) des Baujahres 1984 gefahren (auch bekannt als "Taxi-Modell") https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a5/Mercedes-Benz-240.jpg
Der hatte eine Vorglühzeit von vielleicht 20 - 30 Sekunden. Das hing aber auch davon ab, ob der im Winter bei -10 C° die ganze Nacht über draußen stand und morgens gestartet werden musste oder ob der im Sommer tagsüber genutzt und dann abends nochmals gestartet wurde.