Kommunismus und Kapitalismus?

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Das wesentlichste Merkmal des Kapitalismus ist die Warenproduktion, d.h. Dinge werden mit dem alleinigen Ziel hergestellt, dass sie auf dem Markt möglichst gewinnbringend verkauft werden können (Profitmotiv), während z.B. der praktische Nutzen zweitrangig ist. Wenn viele Menschen eine Wohnung bräuchten, diese aber nicht bezahlen können, werden auch keine neuen Wohnungen gebaut.

Die Marktteilnehmer konkurrieren untereinander und wollen sich gegenseitig aus dem Geschäft drängen, um die eigenen Gewinne zu sichern. Daraus ergibt sich der Zwang zum Wachstum, d.h. die eigene Produktion ständig auszuweiten, um nicht hinter die Konkurrenz zu fallen. Wenn die Produktion zu stark gewachsen ist, sodass sie die mögliche Nachfrage übersteigt, kommt es zu einer Überproduktionskrise, d.h. der Produzent bleibt auf seinen Waren sitzen, die Preise verfallen und er muss seine Arbeiter entlassen. In keinem System außer dem Kapitalismus führt ein Überangebot von Produkten zu solchen Problemen.

Die Fabriken und Werkzeuge, mit denen Produkte hergestellt werden, befinden sich in Privatbesitz von kapitalistischen Unternehmern. Der allergrößte Teil der Menschen besitzt keine Produktionsmittel und kann daher nichts eigenständig herstellen. Diese Menschen besitzen nichts außer ihrer eigenen Arbeitskraft, die sie an die Kapitalisten verkaufen müssen, um zu überleben (Lohnarbeit). Die kapitalistische Gesellschaft ist also gespalten in Besitzlose und Besitzende und damit eine Klassengesellschaft.

Der erhaltene Lohn ist aber weniger wert als die geleistete Arbeit, und die Differenz geht an den Kapitalisten für seinen eigenen Verbrauch und die Ausweitung seiner Produktion. Dieser ungleiche Tausch ist die Ausbeutung der Arbeiter durch die Kapitalisten. Die Ausbeutung ermöglicht es den Kapitalisten, auf Kosten der ärmeren Klassen ungeheure Reichtümer und gesellschaftliche Macht anzuhäufen und immer mehr Konkurrenten aus dem Geschäft zu drängen, um Monopole zu schaffen, also einzelne Unternehmen, die den gesamten Markt oder große Teile davon kontrollieren.

Auch kapitalistische Staaten konkurrieren untereinander um die besten Bedingungen für ihre jeweiligen Unternehmen und wollen Rohstoffe, billige Arbeitskräfte und Lieferwege für sie sichern (Imperialismus). Diese Konkurrenz führt letztendlich zu Kriegen, in denen die Staaten ihre einfachen Staatsbürger auf grausamste Weise verheizen, um sich Macht und Geld zu sichern.

Der Kommunismus ist eine alternative Gesellschaft, die diese zahlreichen Probleme des Kapitalismus beenden will. Der Kommunismus ist eine klassenlose Gesellschaft, d.h. es gibt keine Unterscheidung in Besitzende und Besitzlose mehr und keinen Staat, der diese Unterscheidung mit Gewalt aufrechterhält.

Die Fabriken und Produktionsmittel, die vorher den Kapitalisten gehörten, sollen gesellschaftliches Eigentum werden, also jedem gleichermaßen gehören. Die Produktion soll außerdem nicht mehr durch konkurrierende Privatpersonen erfolgen, sondern durch die gesamte Gesellschaft demokratisch gesteuert werden.

Die Produktion dient außerdem nicht mehr nur dem kurzfristigen Profit auf dem Markt, sondern wird von der Gesellschaft bewusst geplant, um den Bedürfnissen aller Menschen gerecht zu werden.