Können Kinder stärker als manche Erwachsenen?

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Nicht grundsätzlich, aber es gibt eben Erwachsene, die nur dem Alter nach erwachsen aber sonst ganz unreife ungefestigte Persönlichkeiten sind und da kann manch ein Kind durchaus mehr Stärke an den Tag legen.

Das ist von der Person abhängig, wie sensibel sie ist. Das Alter spielt dann nur bedingt eine Rolle. Es gibt ja auch Erwachsene die mehr Angst vor Horrorfilmen haben als manche Kinder. Das ist eher Altersunabhängig.

In bestimmten Situationen und unter bestimmten Umständen - ja. Wobei es aber zwei Fragen sind, die du hier stellst: einmal nach "mehr aushalten" und einmal nach "mehr Verständnis zeigen".

Was "mehr Verständnis zeigen" angeht, so haben Kinder bis zu einem gewissen Alter den Erwachsenen gegenüber den Vorteil, dass sie noch nicht so sehr durch gesellschaftliche Konventionen, anerzogene Normen, unbewusste Vorurteile/Vorbehalte und eigene Erfahrungen vorgeprägt und vorbelastet sind. Während Erwachsene in bestimmten Situationen durch Überlegungen, was jetzt "richtig" oder "falsch" sei und was sich "gehört" oder was "unpassend" wäre, gehemmt werden überhaupt etwas zu tun, handeln Kinder instinktiv bzw. intuitiv und ohne Hintergedanken. Kinder haben noch kein gefestigtes Bild davon, was "normal" ist und sind daher in der Lage, außergewöhnliche Ereignisse, Situationen oder Menschen als gegeben und selbstverständlich hinzunehmen. Um mal ein ganz albernes Beispiel zu nennen: Wenn der Familienhund plötzlich anfangen würde zu fliegen, würde das Kleinkind damit besser klar kommen als die Eltern, weil dem Kind eben noch die Erkenntnis bzw. Gewissheit fehlt, dass Hunde nicht fliegen können. Ein Kind kann z.b. auch ohne falsches Mitleid und ohne unnötige Vorbehalte einem geistig oder körperlich behinderten Menschen gegenübertreten, weil es diesen Menschen nicht daran misst, was "normal" ist.

Schwieriger finde ich die Frage, ob Kinder mehr aushalten können als Erwachsene. Eins vorweg: Ich habe keine psychologische Vorbildung und alles, was ich im Folgenden schreibe, sind nur meine persönlichen Eindrücke und Erklärungsversuche, für die ich keinerlei empirische Belege vorweisen kann.

Wenn ich an Straßenkinder in Entwicklungsländern, an Kinder in Krisengebieten oder allgemein in sehr armen Gegenden denke, habe ich schon manchmal den Eindruck, dass Kinder mit dauerhaft mangelhaften Lebensbedingungen besser zurecht kommen, wenn sie (im Gegensatz zu den Erwachsenen) keine anderen Lebensbedingungen kennengelernt haben und daher keinen Vergleich haben. Da sie sich nicht bewusst darüber sind, wie schlecht es ihnen eigentlich geht, verfallen sie weder in Verzweiflung/Hoffnungslosigkeit noch in Selbstmitleid, sondern fassen kritische Umstände als Normalität auf. Zudem fehlt ihnen das (Hintergrund)wissen um sich Ängste/Sorgen um die Zukunft zu machen oder um zu begreifen, was noch passieren könnte. Und Kinder haben von Natur aus eine optimistische Grundeinstellung, die ihnen sicherlich hilft, schwierige Verhältnisse zu verkraften.

Ich denke aber, dass diese Unbedarftheit bzw. Naivität, die den Kindern das Leben leichter macht, sie nur bis zu einem gewissen Grad schützt. In wirklich lebensbedrohlichen Situationen oder solchen, wo dem Kind schwerer körperlicher oder seelischer Schaden zugefügt wird (Missbrauch, Krieg, Gewalt...), sind Kinder „schwächer“ als Erwachsene. Damit meine ich, dass sie schwerwiegendere Traumata oder andere psychische Schäden davontragen und länger brauchen, um die Ereignisse zu verarbeiten.

Mehr aushalten in den seltensten Fällen, da die Synapsen noch nicht so weit entwickelt sind und die Lebenserfahrung fehlt. Verständnis schon eher! Wenn das Kind eine gute Auffassungsgabe hat und ein Erwachsener nie gelernt hat Verständnisvoll zu sein, dann JA!

Manche Kinder können dies. Manche Erwachsene nicht. Kommt immer auf den Menschen an.

In Sachen Wahrheit sagen, sind sie den Erwachsene weit überlegen !! Alles Gute