Karikaturanalyse : Republik?
Was ist die Idee hinter dieser Karikatur? Warum tragen sie das Wort "Republik " , obwohl die rechtsextremen ( ganz rechts) gegen die Republik war.
Was hat die Karikatur mit den Parteien der Weimarer Republik zu tun.
„Sie tragen die Buchstaben der Firma- aber wer trägt den Geist?!“
2 Antworten
Die Karikatur gilt sogar noch allgemeiner: Auch heute noch sprechen sich viele nach außen für Demokratie aus, die in Wirklichkeit nur Klientelinteressen verfolgen. (Ich persönlich denke dabei an Verkehrsminister, nicht zuletzt mehrere bayerische .)
Wichtig ist, dass in der Demokratie Minderheiten geschützt werden und das Allgemeininteresse Vorrang vor den Interessen einzelner Gruppen (z.B. Milliardäre) hat. Dieser demokratische Konsens ist der gemeinsame Geist.
Man könnte jetzt auch darüber Streiten ob 7,2 Millionen Bürgergeld-Empfänger eine Minderheit sind, oder 6 Millionen Kiffer.
Jedenfalls müssen schwache Gruppen unterstützt und starke Gruppen zur Unterstützung gezwungen werden.
Starke Schultern müssen mehr Lasten tragen, aber viele Reiche tun genau das Gegenteil und rechnen sich mit Steuertricks arm, oder sagen den Staat eher noch aus: Stichwort CumEx.
Aber das hat alles nichts mit der Karikatur zu tun. Jedenfalls nicht im Sinne der Hausaufgabe die das ist.
Er soll einfach die wichtigsten Parteien der Weimarer Republik nennen. Zentrum, SPD, USPD, NSDAP, usw.
Ich stimme dir in allem zu. Nur behaupte ich, dass gegenwärtig auch das Klienteldenken überhand gewinnt, wie es in der Weimarer Republik war. Eine Karikatur bezieht sich selten auf eine Zukunft in über 70 Jahren, um sie zu kritisieren. Das überlässt man Verfassern von Dystopien. Aber gegenwärtige Konstellationen können Gemeinsamkeiten mit vergangenen haben
Die Nazis wollten ebenfalls eine Republik (Achtung, Republik und Demokratie sind keine Synonyme)
Durchaus korrekt, aber der Geist, auf den der Zeichner der Karikatur sich bezieht, ist gewiss kein Nazi-Geist. Schließlich gab es auch rechtsradikale Republikaner in Deutschland und gibt es die nicht sehr demokratiefreundlichen Republikaner in den USA. Offenbar will der Zeichner auf demokratischen Geist hinaus.
Freilich, über solche Differenzierung hat er sich gewiss keine Gedanken gemacht. Wichtig war ihm der Geist der Einzelinteressen überwindet und nicht Naziideologie.
Milliardäre sind zwar eine Minderheit, aber die haben so viel wirtschaftliche Macht, dass Regierungen Schwierigkeiten haben, halbwegs gerechte Steuern zu erheben, die eindeutig ein Allgemeininteresse sind. Deswegen: Schutz der Minderheiten vor Mehrheiten, die ihnen Menschrechte vorenthalten, wie es im NS-System besonders extrem passierte, und demokratischer Konsens, dass nicht kleine Gruppen ihre Einzelinteressen immer gegen die Mehrheit durchsetzen können.