Kann sich der IQ verschlechtern?

4 Antworten

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Also, erst mal: Der IQ wird normalerweise so angesetzt, dass die meisten Menschen im Normbereich liegen. Das wäre ca. zwischen 90 und 110. 124 liegt damit auf jeden Fall schon mal im "überdurchschnittlichen" Bereich. Das würde bedeuten, dass dir - zumindest mit 7 Jahren - viele Dinge etwas leichter gefallen sind als anderen Siebenjährigen.

Nun kann so ein Test bei einem Kind auch nur einen Entwicklungsvorsprung zeigen, der sich später verliert. In dem Fall hätte sich der IQ "verschlechtert".

ABER: Der IQ sagt immer nur etwas über das Potenzial aus! Also die theoretischen Möglichkeiten, sich schneller etwas zu merken, schneller Zusammenhänge zu erkennen, schneller Aufgaben/ Probleme zu lösen.

Dieses Potenzial nutzt einem wenig, wenn man es nicht fördert. Und dieses Potenzial sagt auch nicht zwingend etwas darüber aus, welche Leistungen andere mit geringerem Potenzial, aber mehr Disziplin, effizienteren Lerntechniken, größerem Zeiteinsatz schaffen!

Also: Wenn viele Schüler Einsen schreiben, KANN das bedeuten, dass auf dieser Schule viele überdurchschnittlich begabte Schüler sind ODER, dass viele Schüler dieser Schule zu Hause optimal gefördert wurden und passende Lerntechniken entwickelt haben, sowie diszipliniert mit hohem Zeiteinsatz lernen - oder beides!

Die meisten Menschen kennen ihr Potenzial nicht in IQ-Punkten. Viele Menschen erreichen aber auch nie ihre Leistungsgrenze, weil sie nicht genug Einsatz zeigen.

Heute kennt man effiziente Lerntechniken, Möglichkeiten für Zeitmanagement, Tagespläne, Wochenpläne, Gedächtnistrainingstechniken, "Brainfood" - das alles kann man einsetzen, um seine Noten zu optimieren. Viele Schüler gehen nie das Projekt "Einserschnitt" an, weil es für sie irrelevant ist. Würdest du dieses Projekt angehen, ist dir kein Einserschnitt garantiert, aber mit Sicherheit ein deutlich besserer Schnitt als jetzt und du würdest dadurch lernen, effizient zu arbeiten, dich optimal zu organisieren und sehr viel für deine Bildung tun.

Das wäre doch mal ein Ziel!

Am Ende weiß keiner, ob der echte Einserschüler nun hochbegabt war oder nur effizient und engagiert gelernt hat. Oder ob er beides kombiniert hatte. Sicherlich findest du bei hohem Einsatz auch Begabungen heraus, Fächer und Themen, die dir leichter fallen, findest heraus, wie du überhaupt optimal lernst, welche Methoden dir liegen, wie viel Zeiteinsatz du pro Tag oder Woche brauchst und wie du die Zeit am effizientesten nutzt. Das findet auch nicht jeder Hochbegabte heraus, der sich vielleicht auf seiner Begabung ausruht und mit minimalem Zeiteinsatz durch die Schulzeit geht.

Gehe doch mal eine Challenge mit dir selbst ein - teste, wie viel du im nächsten Schuljahr mit maximalem Einsatz (ohne Burnout, also nicht unter Aufbietung ALLER Kräfte) erreichen kannst! Dann ist es am Ende egal, ob du zwei IQ-Punkte mehr oder weniger hast.

Max290 
Fragesteller
 18.07.2022, 16:15

Danke für deine Antwort

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Mogli333  08.08.2022, 04:09

"Am Ende weiß keiner, ob der echte Einserschüler nun hochbegabt war oder nur effizient und engagiert gelernt hat" oder ob mittlerweile die Anforderungen an Einserschüler abgesenkt wurden.

Ich habe vor Jahren mal (ich glaube in der ZEIT) einen sehr interessanten Artikel gelesen, der Letzteres bestätigt hat.

Es kommt nicht von ungefähr, dass es heute viel mehr 1,0-Abiturienten gibt als noch vor 30 Jahren.

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Der IQ ist tagesformabhängig und kann sich über die Jahre verändern, bleibt aber meistens im wesentlichen gleich.

2/3 aller Leute liegen zwischen einem IQ von 85 und 115, was als durchschnittlich intelligent anzusehen ist. Einen IQ von 130 erreichen nur noch 2 %. Damit gilt man als hochintelligent bzw. hochbegabt. Darunter ist man überdurchschnittlich intelligent.

Intelligenzquotient und schulischer Erfolg hängen zwar durchaus zusammen, sind aber auch ein Stück unabhängig voneinander. Sehr gute Noten liegen nicht nur an der Intelligenz, sondern etwa auch an Ehrgeiz, Fleiß, Interesse an dem betreffenden Fach usw.

Dann sind auf dem Gymnasium oder unter leistungsstarken Schülern eben viele (mindestens) überdurchschnittlich intelligent. Das ist auf eine solche Gruppe bezogen dann auch eher das übliche und eben nicht unbedingt in jedem Fall herausragend.

Wirklich in der Intelligenz von anderen abheben wird man sich meistens erst mit Hochbegabung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Solche Tests sind auch tagesformabhängig.

Daher kann es Abweichungen geben.

https://plakos-akademie.de/iq-skala/

Das ist ein Link, wo du schauen kannst, was das prozentual bedeutet.

Aber eins noch: ein hoher IQ heißt nicht unbedingt, dass man Einsen schreibt.

Und man kann auch sehr gute Zensuren mit einem durchschnittlichen IQ haben. Das ist eher eine Frage des Fleißes und des Lernens.

So wie die Synapsen aus irgendwelchen Gründen nicht mehr zueinandes passen können.