Kann mir jemand diesen Zitat erklären?

4 Antworten

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Leider verstehe ich diesen Zitat nicht so genau. Will dieser Zitat uns sagen Krieg und Blutvergießen zu vermeiden?

Umgekehrt. Ich vereinfache und entziffere für Dich.

Reden=Debatten=Mittel der Demokratie

Majoritätenbeschlusse=Mehrheitsbeschlüsse=Demokratie

Fragen der Zeit=wichtige politsche Fragen/Konflikte der Zeit Bismarcks, also 1862-1890 wenn man seine de facto Regierungszeit in Preussen/Deutschem Reich nimmt.

1848/49 Zeit der bürgerlichen Revolutionen in Europa mit eben viele demokratischen Vorstössen.

Eisen und Blut=Krieg(bzw. könnte man Eisen als Industrie interpretieren)

ergo:

In der 2.Hälfte des 19.Jh. sieht Bismarck Krieg als den wirksamen Lösungsweg für Konflikte im Gegensatz zu Demokratie der 1848/49 Revolutionen.


PeVau  13.05.2014, 13:09

Gut hergeleitet, DH!

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Eigentlich ist es eher ein Aufruf zur Gewalt - Eisen = Waffen oder Ketten

Das war ja zu erwarten...... typisch Lehramts "historiker". Das Zitat wird wie immer aus dem Zusammenhang gerissen! Man sollte schon die ganzen Kontext lesen!


aptem  13.05.2014, 01:21

Auch im Gesamtkontext gibt es keinen grossartigen Veränderungen. Das Einzige ist die Wahrnehmung. Man sollte bei GEschichtsforschung auf keinen Fall mit der Moral und allgemein Vorstellungen der Gegenwart an die Aussagen aus der VErgangenheit herantreten.

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findesciecle  13.05.2014, 02:54
@aptem

Stimmt - in dem Sinne, dass es eine aggressive Aussage bleibt- ändert der Kontext nichts. Aber von Schullehrern und Lehrbüchern wird die Aussage gern benutzt, um Schülern einzuflöten wie aggressiv Preußen und Bismarck schon vor der Reichsgründung nach war... lange Linie.... bis in den Militarismus Kaiserreich usw.
In der Rede - ich glaube vorm Preußischen Parlament? ging um irgendwelchen Preußischen Militärfragen - da wollte Bismarck nur provozieren - wie er es oft tat - aus Kalkül, um den rechtsbürgerlichen Block an sich zu ziehen, sie zu integrieren und von links- und wirtschafts- (denen waren einfach die Steuern und Ausgaben zu hoch) bürgerlichen Bestrebungen abzugrenzen (quasi einen Keil zu treiben).

Nur um die Fronten klarzustellen: Ich habe für Bismarck nichts übrig - er wurde nachträglich spätestens seit 1918 völlig überschätzt in der deutschen Bevölkerung. "Ein kluger weiser Staatsmann" war er nie! Kein Intellektueller - innenpolitisch ein Töpel, ein Landjunker, der schon intellektuell vieles wie Industrialisierung, ökonomische Fragen überhaupt nicht verstanden hat, die vielgerühmte Sozialversicherung geht auch nicht auf sein Konto und außenpolitisch hat er auch nicht nachhaltig gedacht! Er war halt ein hoher Staatsbeamter, der von seinem Verständnis seiner Aufgabe besser 1-2 Generationen eher geboren wurden wäre! Auf dem Wiener Kongress hätte er perfekt agiert!

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findesciecle  13.05.2014, 03:13
@findesciecle

Will sagen: Der Kontext ist der Adressat! Nicht das europäische Ausland sondern die Opposition (Liberalismus) und das innerdeutsche außerpreußische "Ausland"

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findesciecle  13.05.2014, 20:11
@Heidrun1990

Es ist gezielte Provokation wie viele seiner Aussagen. Außerdem Gaucks Aussage und die seines Vorgängers über die Rolle der Bundeswehr sagten in heutigen Worten ähnliches.

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findesciecle  14.05.2014, 00:20
@Heidrun1990

Ach so jetzt raff ich das erstmal: meine Aussage......

Das sind Fakten. Bismarcks VErklärung entstammt nur untergeordnet seiner Lebenszeit. Historiografisch läßt sich sehr gut nachzeichnen, dass er retrospektiv verklärt wurde für Reichseinigung, wirtschaftlichen und politischen Aufstieg - für "diese" Reichseinigung war er zweifellos ein wichtiger Kopf - aber sonst......eher trotz Bismarck.

Ich behaupte ja nicht, dass er doof war! Aber das ist ja gerade der Treppenwitz: Später galt er zu unrecht als guter Stratege: Die meisten Historiker und seine Zeitgenossen sahen, dass er ein guter Taktiker, aber nie guter Stratege war. Er hatte keine durchdachte langfristige Vorstellung von Deutschlands Zukunft.

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Die Großen Fragen der Zeit werden nicht von Politikern oder Sanktionen entschieden sondern von den Soldaten die an der Front für ihr Land kämpfen. Darauf kommt es ungefähr hinaus. Dieses Zitat denke ich gilt auch heute noch, nehmen wir zum Beispiel den Ukraine Konflikt, Deutschland und die anderen EU Ländern bewirken mit ihren Reden praktisch Null das einzige was die Situation in der Ukraine entscheident verändert sind die Soldaten die dort "mit eisen und blut" für ihre Sache (die große Frage de Zeit) einstehen.