Kann mir Jemand bitte dieses Gedicht kurz erklären??

4 Antworten

Kultur ist geografisch begrenzt. Liebe ist grenzüberschreitend.

Die erste Zeile "Mondnacht Eichendorff" dient wohl nur zur Verwirrung.

Es geht also um das Gedicht "Der Arme und die Liebe" von Ludwig Tieck.

Ich finde es sehr anschaulich und selbsterklärend.

Erzählt wird die Geschichte eines jungen Mannes namens Antonio. Er ist Ausländer (Fremder) und darüber hinaus arm und ohne Beziehungen (ein Waisenkind). In einem mutmaßlich kleinen Ort, in einem Tal gelegen, versucht er durch Betteln Hilfe zu bekommen, wird aber überall abgewiesen. Das Argument ist Xenophobie, also: "Du bist fremd, wir kennen dich nicht, geh doch zurück, wo du herkommst. Wir helfen nur Einheimischen."

Doch eine junge, blauäugige Frau mit Namen Lucinde ruft Antonio herbei. Anscheinend ein Fall von Liebe auf den ersten Blick. Sie bietet ihm alles an, was sie hat. Die beiden küssen sich und weinen zusammen. Es ist schon beinahe ein wenig kitschig nach meinem Geschmack. Die Moral von der Geschicht' wird gleich mitgeliefert: "Die Liebe kennt nicht Vaterland - Sie macht uns alle gleich".

Der Grundgedanke gefällt mir, dass man nicht engstirnig nationalistisch denken sollte, sondern alle nur Menschen sind und Liebe Grenzen überwindet.

Offensichtlich hat sich Tieck mit Thema "Einwanderung" beschäftigt . Im Besonderen, wenn der EW sozusagen alles verloren hat. Antonio trifft auf Vorurteile und wird abgewiesen, weil er keiner von Ihnen ist, dann trifft er auf die Liebe eines Mädchens, welches ihr weniges teilt. Die Liebe ist Blind für diese Merkmale , welche bei den anderen zu deren Vorurteil führen.

Es kam an einem Pilgerstab
Wohl über's graue Meer
Ein Wandersmann in's Thal hinab,
Von fremden Landen her.

Das war dann wohl Jesus, wenn er übers Wasser
laufen konnte.