Kann man sagen, dass der Mensch Gott nach seinem Abbild erschaffen haben, damit er ihm gleicht?

Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen

Ja 55%
Nein, weil 45%

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja

Götter werden immer mit Ähnlichkeit zum Menschen geschaffen, damit dem Menschen sowohl eine Vorstellung als auch Identifikation ermöglicht wird.

Würde man einem Gott alle personifiizierenden Merkmale nehmen, so wäre er nur die Gesamtheit der physikalsichen Regeln.

Doch durch die Personifizierung, kann er durch seine Erschaffer Instrumentalisiert werden.

Ja

Religionen haben alle miteinander ein Gemeinsames: Die Vorstellungen und Interpretationen ihrer Gottheiten basieren auf menschliche Eigenschaften und Eigenheiten, die sie ihren Gottheiten übergestülpt haben...

Aber sie haben noch ein weiteres Gemeinsames: Der Glaube an ein Höchstes Wesen, an einen Schöpfer (der Welt), an ein Weiterleben nach dem Tod, an ein höchstes Gericht usw. Und dieser Glaube war zu allen Zeiten, in allen Kulturen, bei allen religionslosen Völkern stets gegeben und vorhanden gewesen - mögen diese auch unterschiedlich verstanden und interpretiert worden sein...

Zum Teil ist diese Vermenschlichung Gottes auch nachvollziehbar, denn wer möchte schon einen Freund, Begleiter, Helfer, Tröster oder was auch immer hasich vorstellen und an seiner Seite wähnen, wenn dieser so gar nicht dem menschlichem Bilde entspräche und somit wie ein Fremder erschiene?

Aus diesem Grund hat man Gottheiten herunter geholt und nach eigenem menschlichen Abbild zu menschlichen Wesen 'umfunktioniert'...

Und so haben Heidentum, Mythologien, Religionen dafür gesorgt, dass der Mensch sich nicht mehr die Mühe macht, den Kontakt nach 'oben' herzustellen, denn Gott ist (Götter, Gottheiten sind) ja bereits unter uns gewesen - wie zB auch die Mär über Jesus Gottesschaft dies ganz gut verdeutlicht...

Gruß Fantho

Nein, weil

ich würde es so nicht formulieren, weil Gott die Ähnlichkeit zum Menschen nicht braucht und es eher umgekehrt ist. Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbild um ihn unter den Geschöpfen der Erde auszuzeichnen und die besondere Stellung des Menschen in der Schöpfung zu unterstreichen. Letztlich sind für mich auch diese Gottähnlichkeit und die Schöpfungsgeschichte verantwortlich für die individuellen Menschenrechte. Nicht wie bei den Bienen, wo die einzelne (außer der Königin) nicht wichtig ist, sondern jeder einzelne individuelle Mensch ist Gott ähnlich und daher besonders wertvoll. Aber eben nicht, weil Gott es braucht.


lsp07 
Fragesteller
 13.04.2024, 17:11

Hast du meine Frage gelesen? Davon ausgehend, dass Gott nicht existiert

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Nein, weil

Die Informationen über Gott haben wir über die Bibel. Ein Buch, dass mindestens 2.000 Jahre alt ist.

Noch heute ist das, was Jesus gelehrt hat, völlig quer zur Mehrheitsmeinung der Menschen. Zum Beispiel in Matthäus 5:

»Ihr wisst, dass den Vorfahren auch gesagt wurde: ›Auge um Auge, Zahn um Zahn!‹[9] 39 Doch ich sage euch: Leistet keine Gegenwehr, wenn man euch Böses antut! Wenn jemand dir eine Ohrfeige gibt,[10] dann halte die andere Wange auch noch hin! 40 Wenn einer dich vor Gericht bringen will, um dein Hemd zu bekommen, so lass ihm auch noch den Mantel! 41 Und wenn einer von dir verlangt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei Meilen mit ihm![11] 42 Gib jedem, der dich um etwas bittet, und weise den nicht ab, der etwas von dir leihen will. 43 Es heißt bei euch: ›Liebe deinen Mitmenschen[12] und hasse deinen Feind[13]!‹ 44 Doch ich sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen! 45 So erweist ihr euch als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne für Böse wie für Gute aufgehen, und er lässt es regnen für Fromme und Gottlose.
»Ihr wisst, dass es heißt: ›Du sollst nicht die Ehe brechen!‹ 28 Doch ich sage euch: Schon wer eine Frau mit begehrlichen Blicken ansieht, der hat im Herzen mit ihr die Ehe gebrochen.
»Ihr wisst auch, dass unseren Vorfahren gesagt wurde: ›Du sollst keinen Eid brechen[7] und alles halten, was du dem Herrn geschworen hast.‹[8] 34 Doch ich sage euch: Schwört überhaupt nicht! Schwört weder beim Himmel – denn er ist Gottes Thron – 35 noch bei der Erde – denn sie ist der Schemel, auf dem seine Füße ruhen – noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt Gottes, des großen Königs.

oder dann auch

Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. Johannes 3,16

Ein vom Mensch erschaffenes Gottesbild käme nie auf solche Gedanken.

Ja

Beim Alten- und Neuen Testament ist es schon so.

Das Alte enthält eine Geschichte, wo Jahwe persönlich auf Erden wandert und sich unerkannt in einer Hütte bewirten läßt.Weiterhin unterstellt es Jahwe dauernd sehr menschliche Gefühle wie Eifersucht, Zorn, rasende Wut, Rachsucht usw. Und der Mensch sei "Gottes Ebenbild", also müsse Gott recht menschlich aussehen.

Auch das Neue Testament menschelt sehr, z.B. bei denn ständigen Liebes-Unterstellungen. Weiterhin ist in vielen religiösen Kunstwerken, z.B. Kirchenbemalungen Gott selbst dargestellt. Nicht nur als Dreieck oder Auge oder Geistwolke.

Andere Religionen sind da zurückhaltender.