Kann man im ersten Semester ohne Vorlesungen oder Wissen mit einem Praktikum anfangen?

RedPanther  05.11.2023, 10:36

Ein Praktikum innerhalb der Uni (als Teil eines Moduls) oder eins in der Wirtschaft?

Francisco1234 
Fragesteller
 05.11.2023, 10:53

Ein Teil der Uni ist das!

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Klar geht es, dass man schon im ersten Semester ein Modul hat, das ein Praktikum vorsieht. Ich kenne es z.B. aus meinem Studium, dass ganz selbstverständlich in der 2. Woche der Vorlesungszeit das Laborpraktikum der anorganischen Chemie losging...

Ja, da musste man sich vorher einlesen. Da ist dann das Wochenende nach der ersten Vorlesungswoche für draufgegangen und trotzdem war im Labor dann das reinste Chaos. Dieses "ins kalte Wasser werfen" war aber durchaus so gewollt.


Francisco1234 
Fragesteller
 05.11.2023, 11:42

Das Ding auch ist, dass alles benotet wird.

Ich will halt nicht mein Studium wegen eines kleinen Praktikum durchfallen.

Ich habe dafür Tage verbracht, aber ich verstehe immer noch nur Bahnhof.

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RedPanther  05.11.2023, 11:53
@Francisco1234

Du bist ja nicht alleine, sondern hast Mitstudenten. Und man hat euch sicherlich auch Tutoren vorgestellt und die Kontaktdaten gegeben und es wird einen Dozenten zu dem Praktikum geben. Die kannst du fragen. Es kommt halt niemand auf dich zu und fragt dich, ob er dir etwas nochmal erklären darf - du bist ja nicht mehr in der schulischen Mittelstufe.

Selbst wenn das Praktikum dieses Mal nicht bestanden wird (in einem Chemiestudium wären 50% Durchfallquote im Laborpraktium des 1. Semesters völlig normal), ist deshalb das Studium nicht zu Ende. Du kannst es ja in einem späteren Semester wiederholen.

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Francisco1234 
Fragesteller
 05.11.2023, 12:50
@RedPanther

Mit Chemie und Mathe habe ich gar keine Problemen, ein Praktikum zu machen, aber mit Physik bin ich schlecht, weil das an meiner Schule abgeschafft wurde.

Aber weißt du was: deine Antwort reicht mir schon! Danke sehr!

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Hi,

Ist das möglich oder liegt das an die Uni?

Augenscheinlich ist es möglich - und es ist im Gesamten auch nicht unüblich.

Man muss an dieser Stelle zwischen "Praktika außerhalb der Uni" und "Praktika innerhalb der Uni" unterscheiden.

"Praktika außerhalb der Uni" werden als mehr oder weniger normale Betriebspraktika durchgeführt. Je nach Studienfortschritt geht es hier um die Vermittlung grundlegender praktischer Fähigkeiten (z.B. Vorpraktika in technischen Studiengängen, Pflegepraktikum im Medizinstudium) oder eben um die konkrete Vorbereitung auf die Tätigkeit nach Studienabschluss.

"Praktika innerhalb der Uni" sind schlicht und ergreifend Kurse, bei denen (unter Anleitung) praktische Aufgaben erledigt und ausgewertet werden. Vorlesungen, Begleitvorlesungen und Seminare bereiten die Themen i.d.R. vor und nach.

Ich soll jetzt ein Praktikum, obwohl ich keine Ahnung mit diesem Fachbereich habe, durchführen.

Eine allgemeine Regel des Hochschulstudiums ist: wenn man für bestimmte Tätigkeiten entsprechendes Fachwissen benötigt, ist man selbst dafür verantwortlich, sich dieses anzueignen.

LG


Francisco1234 
Fragesteller
 05.11.2023, 11:02

Okay! Ich habe es versucht den Stoff zu verstehen, aber ich habe gemerkt, dass ich nur Bahnhof verstehe und außerdem, habe ich dafür nur einen Tag, weil wir zu spät darüber informiert geworden.

Ich trage Verantwortlichkeit, aber nicht, dass ich zum Beispiel alles selbst lerne ohne Virlesungen zu haben. Weswegen gibt es dann diese Vorlesungen?

Ich bin keine Maschine, die programmiert ist, alles zu wissen wie ein Computer. Ich bin einen Mensch.

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RedPanther  05.11.2023, 11:07
@Francisco1234
aber nicht, dass ich zum Beispiel alles selbst lerne ohne Virlesungen zu haben

Dann solltest du dir vielleicht nochmal ganz gründlich überlegen, ob ein Studium das richtige für dich ist.

Ein Studium besteht darin, selbst zu lernen. Die Lehrveranstaltungen sind ein Zusatzangebot dazu!

Ich bin keine Maschine, die programmiert ist, alles zu wissen wie ein Computer. Ich bin einen Mensch.

Eben. Und normale Menschen sind lernfähig und nicht auf eine Programmierung beschränkt, die jemand anderes eingegeben hat.

Ich wäre echt mal gespannt, ob du auch erwartest dass man dir in einem Unterricht beibringt, wie man Sex hat. Wenn du das selbst lernen als so unmöglich ansiehst...

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Francisco1234 
Fragesteller
 05.11.2023, 11:24
@RedPanther

Ne, das meinte ich nicht! Ich wiederhole immer, was mir in einer Vorlesung geklärt wurde und mache mir eine Zusammenfassung dafür, damit ich es nicht vergisse.

Ich bin aber nicht in der Lage ein paar Kleinigkeiten zu verstehen, die in Skripten oder in im Internet geschriben sind.

Zum Beispiel: eine Formel oder Berechnungen

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RedPanther  05.11.2023, 11:25
@Francisco1234

Dann solltest du diese Fähigkeit dringend erlernen. Wie gesagt: Studieren heißt in erster Linie, sich Wissen selbst anzueignen.

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SaniOnTheRoad  05.11.2023, 11:41
@Francisco1234
Okay! Ich habe es versucht den Stoff zu verstehen, aber ich habe gemerkt, dass ich nur Bahnhof verstehe

Dann muss man sich die Frage stellen, ob man Lernmethode und -intensität nicht besser anpassen sollte.

Unabhängig von den Veranstaltungen der Uni gibt es die Möglichkeit, Tutorien und Übungen zu besuchen, Lerngruppen zu bilden oder bezahlte Nachhilfe in Anspruch zu nehmen.

Professoren beißen im Übrigen nicht und helfen durchaus bei Schwierigkeiten, wenn man sie fragt.

außerdem, habe ich dafür nur einen Tag, weil wir zu spät darüber informiert geworden.

Über die Informationspolitik kann man natürlich streiten. Aber auch hier: es gibt Studienordnungen, Modulbeschreibungen/-handbücher und Studienverlaufspläne, in die man durchaus selbstständig einen Blick werfen sollte. Pflichtveranstaltungen fallen nicht vom Himmel.

Ich trage Verantwortlichkeit, aber nicht, dass ich zum Beispiel alles selbst lerne ohne Virlesungen zu haben.

Ein Hochschulstudium besteht am Ende des Tages fast ausschließlich aus eigenverantwortlichen Lernen. Die Uni macht Angebote dazu, die man nutzen kann - oder auch nicht.

Insofern bist ganz alleine Du selbst für Deinen Lernerfolg verantwortlich. Uni ist keine Schule.

Daher der dringende Hinweis: wer denkt, dass man an einer Hochschule lerntechnisch irgendwie "an die Hand genommen wird", wird ein böses Erwachen haben...

Die Uni lässt einem sehr viele Freiheiten - dafür interessiert es auch niemanden, ob man eine Klausur verhaut, dafür interessiert es niemanden, wenn man im Letztversuch "rausgewaschen", exmatrikuliert wird und den betreffenden Studiengang zeitlebens nicht mehr belegen darf.

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