Kann man dick verhungern?

38 Antworten

Also, jetzt haben wir so einige Antworten gelesen und es gibt immer noch Widersprüche zwischen den Antworten. Ich versuche, zusammenzufassen: Also: Eigentlich ist das Fett eben gerade als Energiespeicher von der Natur eingerichtet worden, im Idealfall sollte also ein Dicker länger ohne Nahrung durchhalten als ein Dünner. Der Dicke sollte erst einmal dünn werden, bevor "das Licht ausgeht". Und von Verhungernden sieht man im Allgemeinen auch nur Bilder von Dünnen. Nun ist es aber so, daß hier einige Leute anscheinend selbst schon Dicke gekannt haben, die durch Nahrungsmangel gestorben sind. Außerdem ist Fett allein nicht alles, und wenn Mineralien und Vitamine fehlen, gibt es ebenfalls Probleme. Ebenso scheinen extrem Übergewichtige Stoffwechselprobleme und andere Gesundheitsprobleme zu bekommen, sie sind also einem Gesünderen Dünnen einfach von der Gesamtkonstitution her unterlegen. Ich wage also jetzt mal die Behauptung, daß einer, der "im normalen Rahmen" ein paar Speckpolster besitzt, aber ansonsten gesund ist, am längsten durchhält. Ebenso trainierte Leute mit viel Muskelmasse (die ja auch abgebaut werden kann - habe mal von einem verschütteten Bodybuilder gelesen, der lange bis zu seiner Rettung aushielt). Die ganz Fetten und die ganz Dünnen werden wohl am schnellsten verhungern.

hallo, mit einer Antwort kann ich zur zeit leider nicht weiterhelfen. die Frage ist bei uns in der Fam. gerade auch sehr interessant. ich hoffe die Antwort lautet "nein" bzw. es ist noch nicht zu spät, morgen kommt unsere Oma ins Krankenhaus. Obwohl es mir gelungen ist, das sie hin und wieder eine Banane und ein Glas Saft zusätzlich zu sich nimmt, baut sie immer weiter ab. Sie wog im letzten Jahr noch über 100Kg nun sind es nur noch um die 70kg, der größte Teil sind Hautlappen bei einer flachen Atmung.

Ja man kann dick verhungern. Aber es kommt auch darauf an wieviel Flüssigkeit man zu sich nimmt, dieses entscheidet mit wann und wie lange es dauert bis der Tod eintritt. Wenn ich daran denke das ein Körper 500ml Flüssigkeit braucht um alle wichtigen Organe zu versorgen. Ich habe einmal sowas ganz extrem beobachtet, eine Bewohnerin hat ein dreiviertel Jahr gebraucht zum sterben, sie hat täglich 300ml Leitungswasser und 200ml Milch zu sich genommen. Sie hat in dieser Zeit nur 10,5kg abgenommen. Also verhungern geht auch nicht immer so schnell wie man denkt. Der Körper ist doch echt etwas ganz besonderes.

Ja, kann passieren. "Verhungern" ist nicht gleich "Verhungern". Das Hungern in "Armen" Ländern ist häufig auf einseitige, nährstoffarme Nahrung zurückzuführen - hier fehlt die Vielfalt an Aminosäuren, Mineralstoffen und Spurenelementen. Der Herzmuskel (und nicht nur der) benötigt bspw. Kalium - wird der Kaliummangel chronsich, kann sich eine Herzschwäche einstellen, die unbehandelt zum Tode führt. Auch der Blutzuckerspiegel ist wichtig; fällt er unter 10mg/100ml, kommt es zum Koma. Bereits ab 30 mg/100 ml nimmt die Hirnleistung deutlich ab - Folge: Verwirrung, Angst und Depression. Bei sehr niedrigen Glukosewerten kommt es auch zu Muskelkrämpfen und Zuckungen. Über wie dick reden wir? Wie lange hat der Körper welchen BMI? Damit steigt das Risiko für Metabolisches Syndrom enorm an: gibt es hier erste Schädigungen, kann der Körper in Hungersituationen nicht mehr optimal ausgleichen - die Gefahr, für das Herz- Kreislaufsystem nimmt also zu. Noch ein Hinweis: Eine gezielte, "gesunde" Diät - bei hohem BMI unbedingt unter ärztlicher Aufsicht! - wird auf Kalorienreduzierung, mehr Bewegung, ausreichende Nährstoffdichte achten.

Doch, kann man. Es ist sogar so, dass Menschen mit weniger Körperfett, vor allem falls besser trainiert, viel länger überleben können ohne Nahrung, da der Körper sich an diesen Zustand gewöhnt hat und sein Stoffwechsel anders funktioniert.

Bei Dickeren Menschen ist es so, dass sie generell anfälliger sind. Sie sind ja gerade dick, weil das Fett schwer mobilisiert werden kann! Außerdem gibt es bei großem Übergewicht oft Zusatzkomplikationen wie Gefäß-und Nierenschäden, die die Anfälligkeit weiter erhöhen!

Des weiteren muss man den Vitamin-und Mineralienmangel berücksichtigen. Außerdem produziert die Leber sogenannte Ketonkörper als Energieersatz für Glukose, was zu etwas ähnlichem wie dem diabetischen Koma (Übersäuerung, Organschäden, ...) führt, falls die "Ketose" zu lange andauert. Dabei steigt auch der Ammoniakgehalt des Blutes; dieser schädigt den Hirnstoffwechsel!


engelratgeber  06.04.2009, 15:46

das ist eine gute antwort schade das sie ( bis jetzt )nur von mir mit einem hohen daumen bewertet wunde ....

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Atrior  09.04.2009, 12:46
@engelratgeber

Sehr gut! DH

Hungerstreikende Menschen haben auch schon über 50 bis 70 Tage überlebt einige sind aber nach 55 tagen schon gestorben.

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