Kann Fußbodenheizung und Heizkörper gleichzeitig an einem Heizkreis betreiben?
Moin moin.
Wir überlegen ein Haus zu kaufen. Das 1. OG wurde von den Eigentümern vor ein paar Jahren modernisiert/renovierte, wie auch die Gasheizung.
Das EG ist im Moment erstmal nicht bewohnbar und renovierungsbedürftig.
Bisher sind im kompletten Haus normale Heizkörper verbaut (im EG noch diese ganz dicken alten).
Nun kam die fixe Idee unten wenn man eh schon alles renoviert, als erstes den Estrich zu schlitzen und eine Fußbodenheizung (FBH) einzubauen, vielleicht auch nicht in allen, sondern nur in den größeren räumen. Erstens ist eine FBH ja ganz behaglich und zweitens stören die Heizkörper nicht mehr , die ansonsten ohnehin erneuert werden würden.
Nun ist mir bekannt, dass eine FBH aufgrund der großen Fläche nicht so hohe Vorlauftemperaturn benötigt wie normale Heizkörper. Würde es dennoch funktionieren sie mit gleicher Temperatur zu betreiben wie die Heizkörper im 1. OG?
Dass das ganze nicht super effizient im Vergleich zu einer FBH mit niedriger Vorlauftemperatur im Neubau ist, ist mir klar. Mir ist auch klar, dass erstmal geprüft werden muss, ob der Estrich das überhaupt erlaubt. Es geht mir erstmal grundsätzlich um die Machbarkeit.
Um die Effizienz zu steigern wollte ich die Kellerdecke noch dämmen und die Vorlauftemperatur der Gasheizung zumindest um ein paar Grad reduzieren. Kann man ja ausprobieren bis zu welchem Niveau es noch behaglich ist im Winter.
Vielen Dank!
3 Antworten
Aufteilung in zwei Heizkreise mit Mischregler. Kreis 1 hohe Temperatur für oben, Kreis 2 mit Mischregler für Niedertemperatur. Ist unter dem Estrich denn ausreichend Dämmung für eine FBH? Sonst geht mehr Wärme nach unten in den Beton statt in den Raum und du hast zusätzliche Verluste.
Trotzdem heizt Du erst ein mal ein paar Stunden den dicken Beton statt direkt den Estrich und den Wohnraum. Und wenn keine Wärmesperre an den Außenwänden existiert, auch das Mauerwerk nach draußen.
Eine andere Lösung wie die Aufteilung in zwei Heizkreise geht nicht. FBH geht max 30°C bis vlt noch 35°C... Da fangen die Heizkörper bei milden Temperaturen erst den Wohnraum ab. Wird es kälter, müssen die HK höher laufen. Dann wird die FBH zu heiß.
Zu empfehlen, da Du eh Heizkreisverteiler ect setzen musst, ob Du ggf nicht eine Aufbau-FBH mit Tockenestrichplatten nimmst und es direkt alles richtig machst. Also Estrich raus, Isolierelemente rein, Heizspiralen legenund Trockenestrichplatten drauf. Dann FB-Belag. Dann hast Du zumindest auch direkt eine anständige Dämmung, statt eine halbe Dämmung nach unten und zum Mauerwerk nichts...
Dass eine Fußbodenheizung träge ist, sehe ich nicht als Problem. Ist ja nur jeweils am Anfang so.
Zum Aufheizen des Mauerwerks der Außenwände: Ist das ein gravierendes Problem, was zu deutlichem Mehrverbrauch führt (deutlich = mind. 10 % höherer Verbrauch für die Etage gegenüber einer vorhandenen Wärmesperre) oder ist es nur einfach nicht die optimale Lösung?
Eine andere Lösung wie die Aufteilung in zwei Heizkreise geht nicht.
Auch nicht wenn ein Thermostat in Form eines Rücklauftemperaturbegrenzers in den jeweiligen Raum der FBH eingebaut wird?
Das hab ich schonmal bei Leuten gesehen, die eine FBH nur im Bad hatten. Hatte da eine ganz angenehme Temperatur am Fuß. Ich weiß nur nicht, ob das auch für größere Räume oder gar eine ganze Etage klappt.
Natürlich ist das ein Wärme- und somit Energieverlust, wenn die Wärme über den Beton ins Mauerwerk zieht und von der Außenwand zusätzlich ausgekühlt wird... Und das kann schon einiges ausmachen.
Ob es noch andere Möglichkeiten gibt, keine Ahnung. Ob das mit so einem Rücklauftemperaturbegrenzer funktioniert, keine Ahnung. Immerhin ist der Vorlauf ja trotzdem erst einmal sehr warm. Da fragst Du besser direkt einen FAchmann und lässt Dich beraten. Die wissen die Möglichkeiten und dann sollte nichts schief gehen...
Das kannst du ohne weiteres machen. Aber anstatt den Estrich zu schlitzen, mußt du ihn entfernen, die Fußbodenheizung verlegen und neuen Heizestrich verlegen. Am Heizkessel brauchst du zwei Heizkreise. Die Vorlauftemperatur richtet sich nach der Temperatur, die für die Heizkörper benötigt wird. Die Vorlauftemperatur für die Fußbodenheizung wird durch einen Mischer erzeugt. Das muß aber sowieso durch einen Installateur geplant und ausgeführt werden, der hoffentlich sein Handwerk versteht.
Warum muss der Estrich entfernt werden? Was spricht gegen schlitzen?
Der Estrich muß gegen die Bodenplatte wämeisoliert werden (mind. 5cm).
Haus ist vollunterkellert. Würde daher die Kellerdecke dämmen.
Wirklich nicht sinnvoll oder einfach nur nicht die beste Lösung?
Das Schlitzen ist wahrscheinlich mehr Aufwand als neuer Estrich.
Das war zwar nicht die Frage aber ich gebe zu, ich habe bisher weder geschlitzt noch Estrich gestemmt oder neu verlegt. Kann das also nicht beurteilen.
Dachte mir aber schon, dass es mit entsprechender Maschine für den Laien einfacher ist, als wenn man noch keine Erfahrung mit Estrich hat, der am Ende ja auch plan sein soll.
Uralte Frage, und leider nicht die Antwort dabei, die die bekannte unmittelbare Lösung dafür vorschlägt:
Selbstverständlich gibt es da eine unmittelbare Möglichkeit mit einem geänderten Heizrohr-Aufbau für die Fußbodenheizung. Diese Heizrohre für höhere Temperaturen sind zusätzlich Kunststoff-ummantelt und ermöglichen so höhere Vorlauftemperaturen und Betriebstemperaturen der Fußbodenheizung. Sie wurden ursprünglich dafür optimiert, im selben Heizkreis herkömmliche Heizkörper und eine Fußbodenheizung zu betreiben.
Am besten fragst du da im Handel gezielt nach, wenn das von Interesse ist.
Alles Gute!
Klingt aufwändig (koetspielig). Wäre wohl aber die eleganteste Lösung.
Muss dann auch wohl der Fachmann machen. Hatte eher auf eine Lösung gehofft, bei dem ich den Großteil oder sogar alles selbst machen kann.
Betreffs Effizienz: Dafür dann eben die Dämmung der Kellerdecke (Haus ist voll unterkellert).