Kann ein Biologe auch Christ sein?

15 Antworten

ZB laut (katholischem) Katechismus, widerspricht Wissenschaft nie dem Glauben:

29. Warum gibt es zwischen Glaube und Wissenschaft keine Widersprüche?
Auch wenn der Glaube über der Vernunft steht, so kann es doch niemals einen Widerspruch zwischen Glaube und Wissenschaft geben, denn beide haben ihren Ursprung in Gott.

https://www.vatican.va/archive/compendium_ccc/documents/archive_2005_compendium-ccc_ge.html

Probleme gibt es nur mit ganz bestimmen Christen (Kreatonisten) und nur bei ganz bestimmten Themen (Evolution).

Ja sicher.

Prof. Martin Nowak - Evolutionsbiologe in Harvard

Wenn es um den Sinn des Lebens geht, stehen sich Religion und Wissenschaft meist als Widersacher gegenüber. Völlig zu Unrecht, findet Martin Nowak, Professor für Evolutionsbiologie in Harvard. Ein Gespräch über sein Vertrauen in Gott und in die Naturgesetze
https://www.zeit.de/zeit-wissen/2016/01/glauben-religion-physik-widerspruch-katholizismus-martin-nowak?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.ch%2F

https://www.youtube.com/watch?v=QmSJrRguqXQ Prof. Dr. Siegfried Scherer -

Mikrobielle Ökologie an der Technischen Universität München

https://www.youtube.com/watch?v=2XEmE2MSQIE Prof. Dr. John Lennox Uni Oxford

Ein interessanter Link zu deiner Frage:

https://www.uni-ulm.de/fileadmin/website_uni_ulm/archiv/haegele//_Kann_ein_Naturwissenschaftler.pdf

Laut der katholischen Kirche ist die Evolutionstheorie mit dem Glauben vereinbar.

Ich denke, dass der biblische Schöpfungsbericht kein naturwissenschaftlicher Bericht ist. Die Intention der Autoren war meiner Ansicht nach eine andere. Man muss den Kontext betrachten, in dem der Schöpfungsbericht entstanden ist. Beim Entstehungszeitpunkt waren vermutlich viele Israeliten im Exil in Babylon. Hier lernten sie andere Religionen kennen, in denen z.B. die Sterne Götter waren. Der biblische Schöpfungsbericht hat nun das Ziel zu zeigen, dass die Sterne vom Gott der Bibel geschaffen wurden und somit keine Götter sein konnten. Das Ziel des Schöpfungsberichts ist damit nicht, eine naturwissenschaftliche Erklärung abzugeben, sondern zu zeigen, dass der Gott der Bibel alles alleine geschaffen hat und die Natur oder die Sterne keine Götter sind.

Man kann sich auch als gläubiger Mensch mit Naturwissenschaften beschäftigen. Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht immer widersprechen. So hat zum Beispiel Mendel, ein katholischer Mönch, wichtige Entdeckungen bei der Genetik gemacht. Der Mensch, der die Urknalltheorie aufgestellt hat, war katholischer Priester.

Ja, natürlich.

Man kann auch als spiritueller Mensch genug Grips haben, um zu verstehen dass Glaube ein Gedankenkonstrukt ist und nicht zwangsweise mit der Realität korreliert.

Vom Grundgedanken her konzentriert sich das Christentum ja auf die Lehren von Jesus Christus... und ob man daran glaubt, hat doch überhaupt nichts damit zu tun ob die Erde von einer übernatürlichen Macht erschaffen wurde oder ob sie ein Haufen Staubkörner aus dem Universum ist.

Es gibt übrigens auch heute noch Fragen, auf die die Naturwissenschaft nicht so richtig eine Antwort weiß: Was war vor dem Urknall und was löste ihn aus? Woher kommt unser Universum? Wie hat sich das erste Leben auf der Erde entwickelt? Da ist durchaus noch Platz für den Glauben, dass eine höhere Macht ihre Finger im Spiel hatte.

Selbstverständlich kann ein Biologe auch Christ sein. Wenn das nicht möglich wäre, dann dürfte es überhaupt keine gläubigen Biologen geben, die Christen sind. Gibt es aber.

Es gibt allerdings einen gläubigen Biologieprofessor (Siegfried Scherer, Mikrobiologe an der TU München), der sagt, dass es in der Biologie im Vergleich zu anderen Naturwissenschaften weniger bekennende Christen gibt.

Ich stimme allerdings der Kritik an der "Makroevolution" von Siegfried Scherer nicht zu (wobei die Unterscheidung der Begriffe "Mikro- und Makroevolution" überhaupt nicht Konsens in der Biologie ist).