Kann der FI-Schutzschlater fliegen, wenn ich ein Kabel durchschneide?

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Ja, der Fehlerstromschutzschalter (RCD, früher Fi) löst aus, wenn der Neutralleiter, der ja durch die Sicherung nicht getrennt wird, Verbindung mit dem Schutzleiter bekommt. Da ja der Neutralleiter zwar gegen Erde weitgehend potentialfrei, aber Strom führend ist, kommt es zu einem Ableitstrom aus anderen Stromkreisen (zumal alle Neutralleiter auf eine Schiene zusammen verdrahtet sind, steuert jeder aktive Stromkreis einen Stromanteil an diesem Knoten bei).

Es kommt also zu einem Strom vom Neutralleiter gegen Schutzleiter, der über den Neutralleiterpfad am RCD fließt, und durch keinen Strom in den Außenleiterpfaden kompensiert wird. Bei etwa 2/3 des Nennwertes für den Auslösestrom fällt dann typisch der RCD. Für die Auslösung reicht bei einer Schleifenimpedanz von 1 Ohm für den Kurzschlussweg (Neutralleiter - Schutzleiter - Potentialausgleich) die spielend unterboten werden kann, bereits eine Potentialdifferenz von 20 mV Neutralleiter zu Schutzleiter um den RCD auszulösen.


VibiusPriscus 
Fragesteller
 06.11.2013, 23:51

Vielen lieben dank! Super erklärt und sehr verständlich! :)

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Soweit ich weiß und erlebt habe löst der FI auch dann aus, wenn sich N und PE berühren. Beim Durchtrennen der Leitung ist das recht wahrscheinlich.

dann lernst du jetzt etwas dazu: es ist KEIN schwachsinn!

in dem moment, wo die Klinge der Zange den schutz und den Neutralleiter verbindet, kann über diesen Weg ein minimaler Leckstrom richtung erde abfließen, der ausreicht, den FI zu triggern...

der Nulleiter, das bedenken viele Leute nicht, hat nur thereotisch eine Spannung von 0 Volt. in der Praxis ist es ein ticken mehr. vor allem wenn der stromkreis belastet wird. 2 oder 3 Volt sind hier kein thema....

lg, Anna