Kälteempfinden in der Wohnung im Winter
Folgende Situation: Ich wohne in einem Altbau mit sehr dicken Wänden. Die Temperatur beträgt im Winter zwischen 17 und 20 Grad, die Elektroheizung ist nicht sehr stark und ich drehe sie auch nur halb auf, im Sommer zwischen 20 und 23, wobei es auch locker bis 28 Grad werden können, aber ich habe da eine mobile Klimaanlage.
Im Extremfall bestehen also höchstens 6 Grad Unterschied zwischen Winter und Sommer, durchschnittlich vielleicht 3 Grad. Dennoch empfinden ich und andere die Wohnung im Winter als empfindlich kalt und im Sommer als zu heiß. Das hängt daher offensichtlich eher mit dem Empfinden zusammen, weil ein Fehler bei der Temperaturmessung ist ausgeschlossen, da mehrere Thermometer.
Ich habe zwei Dinge im Verdacht:
Luftfeuchtigkeit - die beträgt im Winter ca. 40% im Sommer ca. 60%, naturbedingt bei täglicher Lüftung
Mauern - die Außenmauern sind wie gesagt sehr dick und trotzdem nicht besonders gedämmt, sie scheinen im Winter die Kälte aufzunehmen und in die Wohnung zu strahlen und im Sommer die Hitze
Hat jemand ähnliche Erfahrung bzw. kann das erklären/bestätigen?
2 Antworten
Es sind - nach meiner Erfahrung - die Mauern. Die Lufttemperatur, wie man sie mit einem Thermometer misst, ist nur ein Teil der Wärme, die man empfindet. Der andere Teil ist die Strahlungswärme, die vorwiegend über Infrarotlicht von warmen Gegenständen ausgesendet wird. Auch bei identischer Raumtemperatur von 21° fühlt man sich unwohl, wenn die Mauern kalt sind, während man sich wohl fühlt, wenn sie warm sind.
Ich habe das auch gemerkt, als ich mein Haus gedämmt habe. Die Lufttemperatur hat sich nicht erhöht, die wird ja über Thermostat geregelt - aber es ist einfach viel gemütlicher geworden als früher. Dadurch habe ich sogar eine geringere Lufttemperatur. Während ich früher die Heizung oft auf 23 Grad gedreht habe, weil wir uns kalt fühlten, steht sie jetzt nur noch auf 20,5 Grad, und wir fühlen uns trotzdem wohler. Meine Heizkosten betragen nur noch die Hälfte.
Dicke Wände haben den Nachteil dass sie lange brauchen bis sie warm werden. Eine große Rolle beim Empfinden der Raumtemperatur spielt tatsächlich die Luftfeuchtigkeit. Man sagt das 40-50% die optimale Luftfeuchtigkeit sein soll. Liegt der Wert drunter empfindet man es kälter als es ist. Ist sie im Sommer zu hoch fühlt man sich wie in der Sauna, empfindet es also wärmer.