ist urban design eher wie stadtplanung oder städtebau?

1 Antwort

In Deutschland werden fast alle von dir genannten Studiengänge mit konsekutiven Bachelor-/ Master-Abschlüssen angeboten; den Dipl.-Ing. gibt es leider nicht mehr. Ausnahmen sind einige Studiengänge, die nur den Bachelor als Abschluss haben. Sollte dich ein solcher interessieren, achte darauf, dass die Mindeststudiendauer acht Semester beträgt (und nicht nur sechs), da du nur nach dessen Abschluss Mitglied einer Architektenkammer werden kannst und dich "Stadtplaner" nennen darfst. Leider verschweigen viele Hochschule diesen prinzipiellen Nachteil sechssemestriger Studiengänge.

Ob du einen Studiengang mit der Bezeichnung "Stadtplanung", "Städtebau" oder "Urban Design" wählst, dürfte zweitrangig sein, da die Studieninhalte sich vermutlich nicht wesentlich unterscheiden . Schau dir die Studienpläne genau an und triff danach deine Wahl. In den meisten Fällen handelt es sich übrigens nicht um eigenständige Studiengänge, sondern um Vertiefungrichtungen im Fach Architektur. In einigen Fällen werden auch zwei- oder viersemestige Aufbaustudiengänge mit Masterabschluss angeboten. Auch hier solltest du klären, ob diese Abschlüsse z. B. in Zusammenhang mit einem Grundstudium im Fach Architektur zur Eintragung in die Stadtplanerliste der Architektenkammern befähigen. Sollte die Hochschule keine Antwort geben können (oder wollen), erkundige dich bei der Architektenkammer des jeweiligen Bundeslandes selbst.

"Stadtplanung" bezeichnet die informelle (z. B. Masterplanung, Stadtteilplanung) und die formelle (z. B. Flächennutzungs- und Bebauungsplanung) planerische Tätigkeit, "Städtebau" deren Umsetzung (aber nicht im Sinne der konkreten Planung und Errichtung einzelner Gebäuden). "Urban Design" ist im Deutschen nicht konkret definiert, dürfte jedoch beide Tätigkeitsfelder umfassen. Im Zweifel solltest du bei der entsprechenden Hochschulfakultät nachfragen.


brandenburger83  18.06.2017, 16:43

Sollte dich ein solcher interessieren, achte darauf, dass die Mindeststudiendauer acht Semester beträgt (und nicht nur sechs), da du nur nach dessen Abschluss Mitglied einer Architektenkammer werden kannst und dich "Stadtplaner" nennen darfst.

Das ist so verkürzt auch nicht ganz richtig. Ab wann man sich Stadtplaner nennen darf, entscheidet jedes Bundesland selbst. So gibt's Länder, in denen laut Gesetz ein dreijähriges Vollzeitstudium ebenfalls (in Kombination mit Berufstätigkeiten bzw. eingereichten Arbeiten) ausreicht, z.B. in Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein. Zudem sollte man bedenken, dass das Studium in der Regel von (Technischen) Universitäten angeboten wird, wo sowieso über 80% der Studenten direkt im Anschluss ihren Master machen und von den restlichen 20% auch viele später, teils berufsbegleitend, ein Studium nochmal dranhängen. Außerdem ist die Eintragung vor allem für Selbstständige relevant, aber auch dort nicht so wichtig wie bspw. für Architekten. Für eine Anstellung in privaten Büros oder bei der öffentlichen Hand braucht man die Eintragung nicht. Sich nur auf vierjährige Bachelorstudiengänge zu stürzen, weil man auf keinen Fall ein Jahr länger (bis zum Master) studieren möchte, ist da nicht sehr zielführend.

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