Ist Religion ein evolutionäres Relikt, um weibliche Hypergamie zu umgehen?

10 Antworten

Hallo XinnieJinpoo,

der Eindruck mag häufig entstehen, als hätte es etwas gegeben, das dieses menschlich archaische Ungleichgewicht egalisieren wollen. Was wir aber beobachten, sind eher Religionismen: Dinge die sich der Religion "bemächtigt" haben, auch um sie "durchzusetzen".

Es war möglicherweise ein Egoismus, eine Benachteiligung in diesem Ungleichgewicht auszugleichen.

Es entsteht damit nur ein Spannungsfeld, in dem die Individuen mehr oder weniger zurecht kommen, was aber die Problematik nicht auflöst.

Da könnte eine Religion die Chance sehen, etwas, was die Archaik "majorisiert" - wie ich es gerne sage - darzustellen. Das ist tatsächlich der Fall gewesen - aber in meiner Wahrnehmung nicht zum Erfolg geführt: im Christentum mit dem Anpruch das Gott Liebe sei und die Liebe somit universal darstellbar wird.

In der Universalität bedeutet Liebe Einheit, sowie dass von ihr nur etwas ausgeht, etwas sie erreichen darf. Die liebenden Menschen schaffen in dem Moment in ihrer Einheit gleichermaßen für alle Fülle und größtmöglichen Freiraum.

Auch wenn sich das zunächst sehr abstrakt formuliert, bedeutet Einheit und "gleichermaßen" unmittelbar eine Auflösbarkeit der Archaik, damit der Hypergamie sowie deren "Gegenbewegung". Das würde aber bedeuten, dass Menschen etwas aufgeben müssten, um mehr zu haben. Doch erscheint das, was aufgegeben werden müsste, als hinreichend - und dieses Mehr als eher uninteressant.

Mit der Universalität der Liebe wird das Thema wieder unabhängig von jeglicher Religion und verbleibt ein gesellschaftliches Thema.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – langjährige Lebenserfahrung und persönliche Anschauung
Ist Religion ein evolutionäres Relikt, um weibliche Hypergamie zu umgehen?

Unwahrscheinlich. Religion und Patriarchat haben unterschiedliche Ursachen oder Entstehungsumstände, auch wenn sich das eine des anderen bedient.

Alles wie der neurotische Versuch eines primitiven Wesens, seinen egoistischen Gensatz zu propagieren, ohne die Chance durch natürliche Hypergamie nie dazu zu kommen (hehehe, pun intended), etwa nicht?

Nein. Entscheidend für diese Entwicklung war die Domestizierung von Herdentieren und die daraus resultierenden Fragen, wer erbt den Besitz und wie kann ich sichergehen, dass mein Erbe auch wirklich mein Erbe ist.

Für den christlichen Glauben kann das nicht gelten. In Galater 3,28 steht im Neuen Testament:

  • "Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus."

Für die damalige Zeit war das fast schon revolutionär und feministisch...

Bei der Bibel geht es aber vor allem darum, dass sie m. E. die Wahrheit sagt. Ein paar Gründe dafür:

Nöö,

hat nix mit Evolution zu tun, sondern mit Geschichte!

Die Religionen haben früher Glauben (Mystik), Wissenschaft, Rechtsprechung und Moral beinhaltet. Daher kommen noch diese "Gesetze".

  • Heute ist Gesetzgebung Sache des Staates,
  • Wissenschaft Sache der Unis, Forschunginstitute und Firmen,
  • Moral Sache der Gesellschaft, in der man lebt

Nur in Sachen Mystik haben manche Religionsgemeinschaften noch etwas zu bieten. Die alten Mystiker wie Meister Ekhart oder die Sufis in der Islamischen Welt waren nicht ganz blöd...

Ist Religion ein evolutionäres Relikt, um weibliche Hypergamie zu umgehen?

Nein! Hätten die Menschen mit der Demokratie angefangen, dann hätte es VERMUTLICH, aus Sicht deiner Frage Religion nie gegeben.

Alles wie der neurotische Versuch eines primitiven Wesens, seinen egoistischen Gensatz zu propagieren, ohne die Chance durch natürliche Hypergamie nie dazu zu kommen (hehehe, pun intended), etwa nicht?

Auch da nicht. Bei Religionen spielte die Frau nicht immer eine große Rolle.